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<p><span="strong">Samstag, 20.08.2022</span></p>
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... e irrsinnigen Temperaturen von bis zu 37°C, wie wir sie in der letzten ...
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<title></title><description><![CDATA[<p>"Liabe Freinde! Ein Prosit ...
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<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1" ?><rss version="2.0" xmlns:atom="http://www.w3.org/2005/Atom"><channel><title>Heavyhardes.de - Live-Berichte für Bayern und den Rest der Welt</title><link>http://www.heavyhardes.de</link><description>Heavyhardes.de - Metal News, Reviews, Interviews, Live-Berichte und Videos</description><language>de-de</language><copyright>Heavyhardes.de</copyright><pubDate>Wed, 04 Dec 2024 01:00:00 +0100</pubDate><image><url>http://www.heavyhardes.de/logo/HH_Krebs.gif</url><title>Heavyhardes.de - Live-Berichte für Bayern und den Rest der Welt</title><link>http://www.heavyhardes.de</link></image><atom:link href="http://www.heavyhardes.de/feeds/rss/heavyhardes_live_rss.xml" rel="self" type="application/rss+xml" /><item>
<title>, & </title><description><![CDATA[<p>Die Binsenweisheit, wonach alles irgendwie relativ sei, findet sich an diesem Mittwoch Abend recht anschaulich bestätigt. <span class="strong">Midnight</span> sind seit dem Erscheinen ihres Debüts Satanic Royalty im Jahr 2011 der heiße Scheiß im Metal-Untergrund. Aber was heißt schon? Relativ wenig. Denn das angeblich so angesagte Blackened Punk Metal Projekt von Jamie Walters, aka Athenar, gastiert im schnuckeligen, urgemütlichen aber eben auch winzig kleinen Club des Münchner Backstage und das verwundert schon ein wenig. Zumal das live zum Trio aufgestockte Kapuzenkommando aus Ohio gleich zwei Vorbands im Gepäck hat, mit deren Entourage der Platz vor der Bühne bereits ausreichend gefüllt wäre.</p>
<p>Den Anfang machen <span class="strong">High Command</span>, deren ungewöhnlicher Ansatz, ihren Mix aus modernem Thrash und Hardcore mit Fantasy-Lyrics zu garnieren, schon mal aufhorchen lässt. Leider verpasse ich den Auftritt der Jungs aus Massachusetts, denn als ich die Location betrete, brettern bereits die Belgier <span class="strong">Cyclone</span> ihren Thrash der ganz alten Schule ins dicht gedrängte Publikum. Dass diese alte Schule nicht von ungefähr kommt, liegt an der Historie von <span class="strong">Cyclone</span>. Die Band wurde doch tatsächlich bereits 1981 gegründet, löste sich 1993 im Zeichen des Grunge auf und wurde 2019 von Original-Sänger Guido Gevels wieder ins Leben gerufen. Mit neuer Hintermannschaft zwar, aber die Musik tönt immer noch wie in den 80ern: Exodus oder auch Destructor, bei denen Athenar auch noch bei der Gründung von <span class="strong">Midnight</span> die vier Saiten zupfte, können als Referenz herhalten. Gefällt mir gut. So richtig meins und <span class="strong">Cyclone</span> bollern ihren rifflastigen Sound so druckvoll und packend raus, dass ich mich zunächst frage, warum ich von dieser Band nie zuvor gehört hatte. Allerdings auch nicht schlimm, wie sich im Lauf des 40minütigen Sets dann aber herausstellt. Da ist kein Song, nicht ein Riff, der so richtig im Ohr hängenbleibt. Gut ist also auch relativ. Ein guter special guest, mehr nicht.</p>
<p>Wie ein richtiger Abriss aussieht, wird klar, als es Punkt zehn Uhr zwölf schlägt. <span class="strong">Midnight</span> stürmen die Bühne und bersten sofort vor Energie. Mit der geradezu asozialen Inbrunst früher Turbonegro knallt das Trio seinen kruden Mix aus Venom, Motörhead und Crust Punk in die Meute. Chefkapuze Athenar und seine beiden Sidekicks an Gitarre und Schlagzeug versprühen eine derart dämonische Spielfreude, dass man glauben könnte, sie seien tatsächlich mit dem Gehörnten im Bunde, den sie andauernd besingen - wäre es nicht so offensichtlich, wie unernst es Mastermind Walters mit diesem Thema ist. Wie es der namenlose Live-Gitarrist schafft, bei allem Dauergemoshe und Gepose, noch (relativ) technische Soli zu spielen, ist dennoch nicht von dieser Welt. Zwischendurch hämmern die vermummten, in schwarzes Leder gehüllten Musiker ihre Fäuste gegen Monitorboxen und Stahlrohre an der Decke. Kurz: eine Mischung aus Hexenkessel und Kneipenschlägerei. Welcher Song gerade gespielt wird, ist unerheblich. Die begeisterte Meute feiert ohne am Ende. Der <span class="strong">Cyclone</span>-Gitarrist nimmt es am linken Bühnenrand relativ stoisch zur Kenntnis. So gehen geile Gigs. Zum Ende noch der Hit vom Debüt: "You Can't Stop Steel". Stimmt genau!</p>
]]></description><author>news@heavyhardes.de (Heavyhardes.de - Live-Berichte)</author>
<link>http://www.heavyhardes.de/live-694.html</link>
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<title>Summer Breeze 2023 u.a. mit & </title><description><![CDATA[<p>Alle Jahre wieder ist sie groß, die (Vor-)Freude auf das Summer Breeze im beschaulichen Dinkelsbühl. Deshalb verwundert es auch nicht, dass der Campingplatz bereits am Dienstag wieder prall gefüllt ist. Bei bestem Wetter ist feiern bis zum Abwinken angesagt, untermalt wird das Ganze mit einer illustren Schar an Bands, die einem die kommenden Tage mehr als nur versüßen.</p>
<p>Mittwoch, 16.08.2023<br />
Traditionen haben so ihre Tradition beim Summer Breeze und so begibt es sich, dass auch 2023 der Reigen wieder mit der Blasmusik Illenschwang eröffnet wird. Wie immer können sich die Musiker*innen über ein brechend volles Infield freuen. Auch mit neuem Dirigenten überzeugt die Kapelle auf ganzer Linie. Etliche Crowdsurfer, Headbanger und natürlich die ewig langen Polonaisen duch's Publikum zeugen von der ausgelassenen und freudigen Stimmung. Wie immer ein hervorglänzender Einstieg, der Lust auf mehr macht.</p>
<p><span class="strong">Kataklysm</span> beglücken uns in diesem Sommer nicht nur auf einigen exklusiven Release-Shows (die ich leider wegen Summer Breeze nicht besuchen kann, man muss halt Prioritäten setzen), aber wenn die Kanadier schon mal da sind, dürfen sie beim Summer Breeze nicht fehlen. <span class="strong">Kataklysm</span> geben von Beginn an Vollgas und nehmen keine Rücksicht auf Befindlichkeiten. Während sich Maurizio zunächst noch etwas irritiert gibt ob des zu kleinen Moshpits, so erhellt sich seine Mine spätestens beim alles zermalmenden "As I Slither", bei dem nicht nur die Grabenschlampen ins Schwitzen kommen, sondern auch im Publikum angesichts der Menge an Crowdsufern die Schweißperlen zu rinnen beginnen. So kann man <span class="strong">Kataklysm</span> erneut attestieren, wohl mit einer der intensivsten Live-Acts dieses Jahr zu sein, obwohl das Festival noch so jung ist.</p>
<p><span class="strong">Megadeth</span> durfte ich wenige Tage vorher bereits in Wacken "genießen" wobei der Auftritt im Hohen Norden einen eher schalen Beigeschmack hatte. Entsprechend gemischt sind meine Gefühle, das Dave Mustaine und Co. auf der Bühne erscheinen. <span class="strong">Megadeth</span> starten wieder mit "Hangar 18" und haben damit das Publikum sofort auf ihrer Seite. Untermalt wird jedes Lied mit riesigen Animationen auf den LED-Wänden, die sich thematisch mit den Songs auseinandersetzen. Klar, dass Vic Rattlehead hier im Focus steht und sich fröhlich grinsend durch allerhand Leute und militärisches Gefährt schnetzelt. Auch wenn Megadave nach wie vor nicht sonderlich viel Kommunikation Richtung Publikum betreibt, so frisst ebenjenes ihm durchaus aus der Hand und quittiert jeden Song mit entsprechendem Jubel. Die Band an sich wirkt auch deutlich engagierter und motivierter als beim erwähnten Auftritt in Wacken so dass man <span class="strong">Megadeth</span> hier einen gelungenen und überzeugenden Gig attestieren muss.</p>
<p>Zu später Stund darf nochmal das Groove-Bein geschwungen werden, denn <span class="strong">Sepultura</span> bitten zum Tanz. Die Brasilianer sind extremst gut drauf, allen voran natürlich Derek Green, der gewohnt agil auf der Bühne unterwegs ist und immer gekonnt den Animateur gibt. Das Set besteht natürlich aus Songs neueren Datums, aber den meisten Zuspruch erhalten <span class="strong">Sepultura</span> dennoch, wenn alte Kamellen ausgepackt werden. So steppt der Bär zu "Territory" fast noch mehr als zu "Arise", am bewegungsfreudigsten ist das Publikum aber ganz am Ende, als "Roots" durch die Boxen pulsiert.</p>
<p><span class="strong">U.D.O.</span> hatten schon mal bessere Plätze im Billing, nachts um eins ist der ein oder andere dann vielleicht doch nicht mehr so fit. Aber das macht dem guten Udo Dirschneider gar nichts aus und so haut das Heavy Metal Urgestein auch spät nachts einen Klassiker nach dem anderen in absolut professioneller Manier raus. Udo ist gut gelaunt, die Anwesenden auch. Udo verbreitet gute Stimmung, die Zuschauer geben es dankend zurück. Die Show ist natürlich auf eine gewisse Art durchgestylt, aber da hab ich in der Vergangenheit schon deutlich steifere Auftritte gesehen. Jedenfalls präsentiert sich Udo sehr locker, hat Spaß in den Backen und heizt dem Publikum mit einem reichhaltigen Fundus von Klassikern ein, das am Ende freudig grinsend von dannnen zieht.</p>
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<p>Donnerstag, 17.08.2023<br />
<span class="strong">Gutalax</span> erspielen sich in den letzten Jahren durch ihre energiegeladenen Shows einen gewissen Kultstatus und so verwundert es auch nicht, dass das Infield vor der Mainstage brechend gefüllt ist. Viele Besucher sind mit obligatorischen Toilettenutensilien wie Klobürste und -papier bewaffnet, um die nicht immer ganz geschmackssichere Show der Tschechen adäquat zu zelebrieren. Bei sengender Hitze toben sich Band und Publikum aus als gäbe es kein Morgen mehr und feiern als Höhepunkt die Veröffentlichung des neuen <span class="strong">Gutalax</span> Videos "Diarrhero". </p>
<p>Deutlich ruhiger und gediegener geht es bei Be'lakor zu Werke. Der intensive und anspruchsvolle Melodic Death Metal der Australier lädt dann zwar zum Headbangen ein und auch ein überschaubarer Circle Pit zollte den Jungs Tribut, doch letztendlich genießt das Publikum die Darbietung und erfreut sich epischer Werke wie "Countless Skies", das mit ca. zehn Minuten Spielzeit ungewöhnlich viel Platz im Set in Anspruch nimmt, aber dennoch trotz Mittagssonne genau wie der Rest des Sets für Gänsehautstimmung sorgt. </p>
<p>Wer bei <span class="strong">Gutalax</span> noch nicht genug Workout hatte, kann das bei <span class="strong">Terror</span> nachholen. <span class="strong">Terror</span> nehmen keine Rücksicht auf irgendwelche Befindlichkeiten, weder auf die pralle Hitze noch auf den staubtrockenen Untergrund. <span class="strong">Terror</span> geben Gas und wie! Hier bleibt kein Stein auf dem anderen und das Publikum weiß dies zu schätzen. Gemäß der Beobachtungen von außen dürfte sich im Anschluss an diesen Gig der ein oder andere über eine fulminante Staublunge gefreut haben. Die Stimmung wird von Song zu Song besser und der Pit immer größer. Respekt vor denjenigen, die nach diesem Power-Auftritt noch nicht genug hatten!</p>
<p>Lange ist's her, dass <span class="strong">Grave Digger</span> auf meiner persönlichen Karte standen, entsprechend baff bin ich, zu sehen, wie alt die Band (und damit auch ich) inzwischen geworden ist. Aber egal, das stört hier keinen, vor allem keinen Chris Boltendahl, der engagiert und gut gelaunt auf der Bühne stolziert und einen guten Draht zum Publikum pflegt. Aber nicht nur lockere Sprüche hat der Gute im Gepäck, nein, auch eine ganze Palette Teutonenstahl, über den sich das Publikum freuen kann. Da marschieren die Clans, das Gesetz wird gebrochen und der "Heavy Metal Breakdown" zelebriert. Dem Publikum schmeckt's, vornehmlich natürlich die Klassiker und so wird die Band standesgemäß gefeiert. Vielleicht nicht ganz, denn der Andrang insgesamt hält sich dann doch in Grenzen. Vielleicht ist die Band dann doch etwas in die Jahre gekommen. </p>
<p><span class="strong">Obituary</span> machen seit eh und je das Gleiche und das ist gut so in diesen sich so schnell ändernden Zeiten. Von <span class="strong">Obituary</span> bekommt man, was man von <span class="strong">Obituary</span> erwartet: stampfenden, treibenden und nackenverzwirbelnden Florida Death Metal, der sofort in Mark und Bein übergeht. Das erstaunliche an diesem Auftritt ist allerdings nicht die Routine und Intensität mit der die Jungs ihre Hits rausballern, sondern, dass John Tardy tatsächlich sowas wie Kontakt zum Publikum sucht! Entweder war der Guteste besonders gut drauf oder besonders dicht, aber so viel reden und kommunizieren hab ich ihn noch nie gesehen. Cool. </p>
<p>Volles Haus bei <span class="strong">Trivium</span>. Kein Wunder, denn die Truppe aus Florida ist seit Jahr und Tag nicht nur für intensive Alben und Song mit Killerrefrains bekannt, sondern auch für schweißtreibende Shows. Und so darf sich das Summer Breeze heuer auf ein absolutes Spektakel freuen. Matt Heafy und Co. sind bester Laune und steigen fullminant in ihr Set ein. Diese Energie soll sich dann auch wie ein roter Faden durch das Set ziehen, bei dem Matt immer wieder mit sympathischen Ansagen und kleinen Anekdoten punktet. Auch wenn das Infield proppevoll ist und jeder singt, tanzt, mosht und die Stimmung zum kochen bringt, so sind <span class="strong">Trivium</span> der Meinung, dass die Zuschauer beim Brutal Assault wohl besser gewesen seinen. Dieser infamen Unterstellung tritt das Summer Breeze Volk sofort entschieden entgegen und presst den letzten Tropfen Energie aus sich heraus, was Matt schelmisch grinsend quittiert. So geht es euphorisch weiter, bis Matt schließlich für ein Solo in den Fotograben steigt und so nochmal näher am ausrastenden Publikum ist. Wie Headliner geht, wissen <span class="strong">Trivium</span> ganz genau und sie zeigen das in aller Deutlichkeit beim Summer Breeze 2023.</p>
<p>Keine Erwartungen habe ich an Frog Leap, aber die wurden vollends erfüllt. Während viele das als Youtube-Kanal gestartete Cover-Projekt des Norwegers Leo Moracchioli wohl kennen, ist mir die Truppe unbekannt. Aber das soll sich an diesem Abend zu positiven verändern. Leo und Co. verwursten viele bekannte Hits, darunter "House Of The Rising Sun" oder "Hello" von Adele, die im harten Metalgewand gar nicht mal so schlecht klingen. Dazu gesellen sich dann lockere Sprüche, die den Anwesenden immer wieder ein Grinsen oder Lachen ins Gesicht zaubern. Garniert mit einer fulminanten Show und weiteren Hits ("Eye Of The Tiger") zelebrieren Frog Leap eine zauberhafte Show, bei der auch gerne Mal die Instrumente gewechselt werden. Als dann zum Ende hin Roxette mit "Listen To Your Heart" bedacht und die Cranberrie-Zombies beschworen werden, haben Frog Leap schon längst gewonnen und dem Publikum eine Stunde bester Unterhaltung geboten.</p>
<p><newpage></p>
<p>Freitag, 18.08.2023</p>
<p>Vor <span class="strong">Fit For An Autopsy</span> gab es ja schon die ein oder andere Möglichkeit, sich wachrütteln zu lassen, wer diese aber nicht wahrgenommen hat, ist bei der Truppe aus New Jersey goldrichtig. Mit brutalem Sound und jeder Menge Spaß in den Backen verpassen sie den Anwesenden eine ordentliche Fönfrisur, die sich nur durch Dauerheadbangen oder Circle Pit Gekreisel einigermaßen im Zaum halten lässt. Glücklicherweise passen auch die Grabenschlampen auf das Publikum auf und bieten Abkühlung mit dem Wasserschlauch, bevor sich der Pit kollektiv in eine Wall Of Death stürtzt. Wer danach noch nicht wach ist, dem ist nicht mehr zu helfen, aber <span class="strong">Fit For An Autopsy</span> haben sich den Applaus am Ende ihres 45 minütigen Sets redlich verdient.</p>
<p>Bitte nehmen Sie Ihren Platz ein, schnallen Sie sich an, denn <span class="strong">Legion Of The Damned</span> bitten zum Tanz. Alternativ kann man natürlich auch einfach die Matte kreisen lassen, was die meisten tun, sich im Circle Pit fit halten oder entspannt über die Menge hinweg surfen. Alles Optionen, die sich bei den äußerst gut aufgelegten Holländern bieten. Egal ob Klassiker oder neues Material der Marke "Beheading Of The Godhead" <span class="strong">Legion Of The Damned</span> bieten Kraftfutter allererster Güte und knallen ein Riffgewitter raus, das sich gewaschen hat. Dabei merkt man gar nicht, dass mit Fabian Verweij ein relativ neuer Gitarrist an Bord ist, die gesamte Mannschaft bietet eine tighte Performance, an der es nichts auszusetzen gibt.</p>
<p>Was soll man zu <span class="strong">Powerwolf</span> schon noch großartig schreiben? Dass die Band ein absolutes Zugpferd beim Summer Breeze ist? Dass gefühlt 100000 Jünger*innen vor der Bühne stehen und Fronter Attila Dorn quasi aus der Hand fressen? Dass die Stimmung bei Krachern wie "Amen And Attack", "We Drink Your Blood" und "Werewolves of Armenia" am Überkochen ist? Dass die Ansagen Attilas einmal mehr vorhersehbar sind, er das Publikum damit aber trotzdem wieder zum Schmunzeln und Lachen bringt? Ja, das alles kann man schreiben und das alles trifft auch beim Summer Breeze 2023 zu. Einen zusätzlichen Hingucker haben die Jungs allerdings mit der Videoleinwand im Hintergrund im Gepäck, denn dort gibt es passend zu den Songs verschieden animierte Hintergrundbilder, bei denen man meinen könnte, sie wären real. Schon cool, wie ein Schiff im Wasser "tanzt" oder der Wolf sich mal als Sensenmann, König oder Kriegsherr verdingt. Auch cool die Animation des Wolfes auf den Seitenleinwänden, der mal eben über die Summer Breeze Bühne lugt, um sich ein Bild vom Publikum zu machen. Keine Frage, von der Stimmung her gehört dieser Auftritt definitiv zu den Highlights des SB 2023.</p>
<p>Nach <span class="strong">Powerwolf</span> dürfen <span class="strong">Eluveitie</span> dem Publikum vor der Mainstage nochmal einheizen. Das gelingt mir ihrer Mischung aus Melodic Death und Folk Metal überwiegend sehr gut, vor allem auch, weil immer noch sehr viele Menschen vor der Bühne versammelt sind, die den mal garstigen, mal getragenen Klängen der Schweizer lauschen. Gekonnt moderiert Bandleader Torsten Sträter, äh, Chrigel Glanzmann durch das Set, das eine gelungene Mischung aus Klassikern und neuerem Material zu bieten hat. Zwischen Flöten, Harfen, Drehleier, harten Gitarren, vielfältigem Gesang und pumpenden Schlagzeug mosht, tanzt und singt sich das Publikum durch ca. 70 Minuten erstklassiger Musik und zieht schließlich glückseelig von dannen.</p>
<p><span class="strong">Abbath</span> nebeln wie schon in Wacken die Bühne wieder mit unglaublich viel Rauch ein, so dass die Sicht nur bis zum Bühnenrand reicht, egal, ob man vor oder auf der Bühne steht. Nichtsdestotrotz hat <span class="strong">Abbath</span> alles im Griff, Mimik und Gestik sitzen und werden grimmig zur Schau getragen, während das Publikum wahlweise staunt oder die Matte kreisen lässt. Jubel am Ende der Songs ist aber immer garantiert, vor allem als <span class="strong">Abbath</span> den Immortal Song "One By One" ausgräbt und zum Besten gibt. Als Sahnehäubchen präsentiert <span class="strong">Abbath</span> noch eine Feuerspuk-Einlage, die auch beim Publikum gut ankommt. Ich denke in Wacken waren <span class="strong">Abbath</span> einen Tacken besser, aber enttäuscht wird an diesem Abend definitiv niemand.</p>
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<p>Samstag, 19.08.2023<br />
Neuer Tag, neues Glück, Morgensport mit den <span class="strong">Excrementory Grindfuckers</span>. Pünktlich zur Mittagszeit betreten die Jungs in Steinzeitkostümen die Band, um mit "The Final Grinddown" oder dem "Grindcore Out Of Hell" auf Jagd zu gehen. Das sorgt für ordentlich Stimmung, die sich in mehreren riesigen Polonäsen, Mosh- und Circle Pits niederschlägt. Wer davon noch nicht genug hat, der darf sich dann noch über den Grindfucker-Dino freuen, der lustig von der Bühne watschelt und schließlich ein Crowdsurfer-Bad in der Menge nimmt. Hut ab vor so viel Spaß und Engagement!</p>
<p>Wem die Grindfuckers zu grindig sind, der darf sein Glück anschließend bei <span class="strong">Nervosa</span> probieren. Thrash Metal ist angesagt, mal zünftig schnell, mal groovig langsam, aber immer mit einer gehörigen Portion Groove. Die Brasilianerinnen freuen sich wie Bolle, hier spielen zu dürfen und heizen dem Publikum ordentlich ein. Die Stimmung ist gut aber nicht überragend, nach drei Tagen Festival und bei einer Bullenhitze zur Mittagszeit auch nicht verwunderlich. Dennoch ist der Gig als gelungen zu bezeichnen, zumindest den zufriedenen Gesichtern zu folge, die sich im Anschluss Richtung Bierstand bewegen.</p>
<p>Wer gerne mal vom Zug überfahren werden möchte, der sollte sich eine <span class="strong">Implore</span>-Show reinziehen. Das international aufgestellte Quartett bietet eine absolut hammermäßige und energiegeladene Show, die sich gewaschen hat. <span class="strong">Implore</span> gehen von Beginn an steil und punkten mit viel Bewegung, tightem Spiel und erwachsenen Ansagen. Im Publikum gibt es entsprechende Reaktionen, die sich vornehmlich in good friendly violent Fun widerspiegelt. Der Mob tobt, die Haare fliegen und die Band verausgabt sich auf der Bühne. Wer von dieser Energie nicht mitgerissen wird, ist entweder tot oder Fan der Kelly Family. Hut ab und schade, dass es die Band inzwischen nicht mehr gibt.</p>
<p><span class="strong">Dragonforce</span> sind lange Zeit von meiner musikalischen Landkarte verschwunden, Zeit also, sich anzuschauen, was sich im Land der Drachen und Feen so alles getan hat. Ja, auch 2023 sind <span class="strong">Dragonforce</span> im Namen aller Geschwindigkeitsrekorde unterwegs. Das Bühnenbild im Arkade-Design passt dazu genauso wie die Videosequenzen auf Warcraft-Basis. Das alles untermalt den Irrwitz, der auf der Bühne an den Instrumenten zelebriert wird und befeuert die Stimmung im Rund. Ja, auch 2023 sind <span class="strong">Dragonforce</span> immer noch eine Macht auf der Bühne und mit einem Bier in der Hand gemütlich anzuschauen. </p>
<p>Bei <span class="strong">Rage</span> ist erstmal gediegenes Headbangen angesagt, denn in größter Mittagshitze will keiner so richtig die Sau rauslassen. Abgesehen von Gitarrero Jean Bormann, der auf der Bühne den Derwisch mimt und einiges an Kilometern abreist. Sänger Peavy dagegen freut sich über Tourshirt aus den 80er/90er Jahren und hat die Meute bei älterem Material der Marke "Solitary Man", "Nevermore" oder "Refuge" ebenso im Griff wie bei Mitsingkrachern a la "End Of All Days", "Don't Fear The Winter" und dem finalen "Higher Than The Sky". Fulminanter Auftritt, der ruhig hätte länger dauern dürfen.</p>
<p>Bei <span class="strong">Tankard</span> ist natürlich immer Stimmung, auch wenn mir Gerre dieses Mal etwas gezügelter erscheint als beim letzten Auftritt. Natürlich weiß er wie man das <span class="strong">Tankard</span>-Publikum anfassen muss, um maximale Stimmung zu erzeugen, dennoch werde ich den Eindruck nicht los, dass er nicht ganz so darf wie er gerne möchte. Politische Statements bleiben diesmal überwiegend auf der Strecke, aber dafür lässt die Band mal wieder allerhand Klassiker vom Stapel. Neben "Rectifier" und "The Morning After" dürfen auch "Chemical Invasion" oder "Zombie Attack nicht fehlen. Dass es sich auch diesmal wieder um einen absoluten Siegeszug der trinkfesten Thrasher handelt ist selbstverständlich ebenso wie die großartige Stimmung vor und auf der Bühne.</p>
<p><span class="strong">Killswitch Engage</span> sind für mich Neuland, deshalb ab vor die Bühne zu den anderen gefühlt 40k Leuten, die dem Auftritt der US-Kapelle entgegenfiebern. Kein Wunder, denn zum einen handelt es sich hier um das Summer Breeze Debüt der Jungs, zum anderen kann die Truppe um Jesse Leach und Gitarrero Adam Dutkiewicz auf eine imposante Karriere mit allerlei Hits zurückblicken. Und so verwundert es nicht, dass sich <span class="strong">Killswitch Engage</span> extrem spielfreudig zeigen, aber auch den Kontakt zum Publikum suchen und deshalb im Fotograben mit den Fans abklatschen. Das erzeugt formidable Stimmung, aber auch die Jungs auf der Bühne zeigen sich ob der Publikumsperformance begeistert. Immerhin dürfen sie sich über teilweise vier gleichzeitige Circle Pits freuen. Auch die Crowdsurfer, die stehenderweise auf anderen Crowdsurfern über die Menge schweben, haben es den Jungs angetan. Und so geht es bei Stücken wie "The Arms Of Sorrow" oder "A Bid Farewell" oder "The Signal Fire" und "The End Of Heartache" rund bevor das Ganze in Dio-Cover "Holy Diver" sein formidables Ende findet.</p>
<p>Mit etwas Verzögerung entern <span class="strong">In Flames</span> schließlich als Main-Act die Bühne und servieren von Beginn an gleich das volle Brett. "The Great Deceiver" und "Pinball Map" sorgen für ordentlich Bewegung in einem Monster- und diversen kleineren Circle-Pits am Rande. Erst nach ein paar weiteren Songs richtet sich Fronter Anders Friden erstmals ans Publikum für etwas Smalltalk und lässt es sich dabei auch nicht nehmen, die positive Atmosphäre in sich aufzusaugen. Während des Sets sitzt der Gute immer wieder teilweise mehrere Minuten schweigend und staunend am Bühnenrand und genießt einfach die Stimmung und die riesengroße Party, die da zu seinen Füßen stattfindet.<br />
Für ihr Set greifen <span class="strong">In Flames</span> nicht nur auf aktuelles Material zurück, sondern bieten mit "Behind Space" oder "The Hive" auch Fans der ersten Stunde etwas. Überhaupt lassen <span class="strong">In Flames</span> lieber ihre Songs sprechen, entgegen bisheriger Headliner der vergangenen Jahre verzichten die Schweden auf eine extravagante Lichtshow oder sonstige ablenkende Elemente. Während es mit "Cloud Connected", "Only For The Weak" und "The Mirror's Truth" dann nochmal so richtig auf die Mütze gibt, findet die Party mit "Take This Life" dann aber auch irgendwie ein abruptes Ende, das für etwas Verwirrung sorgt, immerhin verlässt die Band deutlich vor dem Ende ihrer Spielzeit ohne Worte und Zugabe die Bühne. Etwas schade, aber dennoch ein gelungener Gig, der viele begeisterte Headbanger zurücklässt.</p>
<p>Am Ende ist es wie alle Jahre, ein fantastisches Summer Breeze findet viel zu früh sein Ende. Zwar merkt man gerade am Samstag, dass die Luft ob des überwiegend warmen bzw. heißen Wetters raus ist, dennoch spürt man auch am Ende noch den Spaß und die Freude, die alle auf dem Gelände bis zum Schluss haben. Auch organisationstechnisch ist diesmal alles rund, positiv hervorzuheben an der Stelle ist sicherlich der Merchverkauf, der durch Vorbestellungen und feste Abholzeiten deutlich entspannter gestaltet als die vergangenen Jahre. Darf gerne wieder so sein. Bis zur nächsten Ausgabe und see you in Dinkelsbühl.<br />
</p>
]]></description><author>news@heavyhardes.de (Heavyhardes.de - Live-Berichte)</author>
<link>http://www.heavyhardes.de/live-693.html</link>
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</item><item>
<title>Summer Breeze 2022 u.a. mit & </title><description><![CDATA[<p>Die Festivalsaison ist endlich wieder in vollem Gange und auch das Summer Breeze in unserem schönen Freistaat kann nach zweijähriger Zwangspause wieder seine Pforten öffnen. Also sämtliche Festivalutensilien gepackt und ab nach Dinkelsbühl. Die Anreise ist problemlos ohne Stau, so soll's sein. Auch die Wetteraussichten sind - zumindest für die ersten Festivaltage - gut. Nach der Ankunftshalben geht es dann auf eine gemütliche Einführungsrunde auf dem Gelände. Sofort fällt die umgestaltete Mainstage ins Auge. Die beiden Gargoyles links und rechts neben der Bühne sind zwei überdimensionalen LED-Leinwänden gewichen, was für mich eine deutliche Verbesserung darstellt, denn so können auch die weiter hinten stehenden Fans ausreichend sehen. Die zweite deutliche Änderung: in diesem Jahr gibt es keine Drehbühne. Die Gründe werden später auf der Pressekonferenz erklärt: 1) die Drehbühne lagert aktuell in Großbritannien und 2) es fehlte schlicht das Personal für den entsprechenden Transport und Aufbau. Stichwort Personal: wie alle Festivals so hat auch das Summer Breeze mit erheblichen Personalmängeln zu kämpfen. Im Grunde fehlt dieses an allen Ecken und Enden, doch die Veranstalter geben alles, um einen möglichst reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, wie auch in den sozialen Medien zeitnah berichtet wird. Dies schlägt sich allerdings auch in den Preisen nieder, vor allem beim Essen muss man teilweise schon ziemlich tief in die Tasche greifen. Doch nun zum musikalischen Geschehen.<br />
(Ray)</p>
<p><span class="em">Mittwoch, 17.08.2022</span></p>
<p>Traditionell muss man inzwischen sagen, eröffnet den fröhlichen Reigen 2022 wieder der Musikverein Illenschwang auf der T-Stage. Natürlich vor vollem Haus, entsprechend groß ist das Gedränge. Die Truppe verwöhnt uns wie gewohnt mit allerlei Schunkel- und Mitsingkost und sorgt für allerlei Polonaisen, die sich singend und lachend durch das Publikum winden. Neben all der guten Stimmung sorgt die Ankündigung, dass Dirigent Günther Harich ausscheiden wird, dennoch gerade beim Dirigenten selbst für etwas Wehmut. An dieser Stelle alles Gute weiterhin und vielen Dank für die schöne Zeit, Günther. Gemessen an der Menge an Zuschauern, Crowd-Surfern und Headbangern wird es höchste Zeit, dass die Damen und Herren auf der Mainstage landen!<br />
(Lord Obirah)</p>
<p>A lesson in violence gefällig? Dann seid ihr bei Exodus exakt an der richtigen Stelle, weitere Lektionen folgen im Verlauf des Festivals. Aber zunächst zu den Thrash-Urgesteinen um Gary Holt und Tom Hunting, die Dinkelsbühl in Schutt und Asche legen. Mit dem heftigen Opener "The Beatings Will Continue (Until Morale Improves)" vom aktuellen Album nimmt die Menge vor der Bühne Fahrt auf und verursacht quasi einen Sandsturm, der den Blick auf die Bühne latent einschränkt. Circle Pit reiht sich an Circle Pit und Exodus in Form von Fronter Steve "Zetro" Sousa heizen dem Publikum nur noch mehr ein. Die Riffs sitzen und schälen sich rasiermesserscharf aus den Boxen, was im Nachgang zu allerlei Genickschmerzen führen dürfte. Das Drumming ist absolut tight, genauso wie die gesamte Band, die sich mit viel Spaß in den Backen durch ihre Geschichte fräst. So muss Thrash [was denn, baden gehen? - Kara]. Die Messlatte ist gelegt, und zwar verdammt hoch.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/039 exodus.jpg" border="0" alt="Exodus" /></p>
<p>Mein Einstieg in das Summer Breeze 2022 sind Exodus, die kurz vor halb sieben die T-Stage entern. Das Areal vor der Bühne ist sehr gut gefüllt und die Fans fressen der Band aus der Hand. Surfer machen sich auf dem Weg in Richtung Bühne und der Mosh-/Circle-Pit ist in ständiger Rotation. Die Fans wirbeln dabei im wahrsten Sinne des Wortes mächtig Staub auf. Die Setlist ist eine bunte Zeitreise durch die Alben der Band, von "A Lesson In Violence" vom Debutalbum bis hin zu "The Years Of Death And Dying" vom aktuellen Album Persona Non Grata reicht hier die Spannweite. Steve Souza (Vocals) stachelt die Fans immer weiter zu "good clean violent fun" an, was dankend angenommen wird. Der alte Klassiker "Bonded By Blood" markiert dann schon das viel zu frühe Ende des Sets, der gerne noch hätte weiter gehen können.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/073 feuerschwanz.jpg" border="0" alt="Feuerschwanz" /><br />
Jetzt folgt ein schneller Ortswechsel, denn die Barden von Feuerschwanz entern die Hauptbühne und dürfen sich über ein prall gefülltes Infield freuen. Mit einer ordentlichen Portion Spielfreude wird "Memento Mori" durch die PA geblasen und sorgt für ausgelassene Stimmung auf und vor der Bühne. Kein Wunder, denn wer kann schon beim "Schubsetanz" oder "Metnotstand Im Märchenland" stillstehen? Eben. Etwas krass ist dann aber doch, dass die Fans so dermaßen steil gehen, dass vor lauter aufgewirbeltem Staub der Mischturm stellenweise vom Standpunkt vor der Bühne aus nicht mehr zu sehen ist. Beim "Kampfzwerg" werden fleißig die Surfer von hinten nach vorne durchgereicht, ehe die "Methämmer" geschwungen werden. Keine Frage, dieser Auftritt macht mächtig Laune und so wird jeder Song frenetisch abgefeiert.<br />
(Ray)</p>
<p>Die nächste Lektion erfolgt durch die Bay Area-Thrasher Testament. Chuck Billy und Co. legen los wie besagte Feuerwehr und riffen was das Zeug hält. Getrieben von Neu-/Alt-Drummer Dave Lombardo hauen auch Testament einen Klassiker nach dem anderen raus, so dass auch hier der Staubgehalt der Luft immens ist. Mit tödlicher Präzision feuern Testament "First Strike Is Deadly", "D.N.R." oder "Practice What You Preach" ins Rund und ernten entsprechend frenetischen Jubel. Am Ende gibt es von Chuck noch einen kleine Geschichtsstunde, als er über den ersten Testament/Legacy-Song und dessen ursprünglichen Sänger filosofiert. So kommt, was kommen muss, zusammen mit Zetro Souza von Exodus schmettert er "Alone In The Dark" als finales Statement und Highlight des Sets in den abendlichen Himmel. Ganz großes Kino!<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/102 testament.jpg" border="0" alt="Testament" /><br />
Wieder zurück an der T-Stage, wo Testament für mächtig Stimmung mit "Practice What You Preach" sorgen. Ist aber auch ein Leichtes, denn die Fans gehen mächtig ab zu Songs wie "The New Order", "First Strike Is Deadly" oder "Over The Wall". Die Saitenfraktion ist viel auf der Bühne unterwegs und auch Chuck Billy (Vocals) nutz die Bühnenbreite aus. Ein ordentlicher Pit darf hier aber auch nicht fehlen, genauso wie der ein oder andere Crowdsurfer, der sich bei "The Formation Of Damnation" auf den Weg nach vorne macht. Mit "Alone In The Dark" wird der Set dann abgerundet und die Band mit mächtig Beifall verabschiedet.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/114 eisbrecher.jpg" border="0" alt="Eisbrecher" /><br />
Auch Eisbrecher dürfen sich über ein volles Areal vor der Main Stage freuen, als sie mit "Verrückt" in ihren 90minütigen Set einsteigen. Gleich im Anschluss folgt die Ansage, wie sehr man das Publikum vermisst hat und wie schön es ist, wieder auf der Bühne stehen zu können, was natürlich seitens der Fans mit mächtig Beifall quittiert wird. Weiter geht es Schlag auf Schlag, "Augen Unter Null", "Fehler Machen Leute" und "FAKK" folgen. Der Set ist optisch auf hohem und soundtechnisch auf druckvollem Niveau, schließlich hat man ja laut Alex Wesselsky (Vocals) modernste Technik am Start. Sprachs und zückte eine Polaroidkamera.... ah ja. Die Fans gehen mächtig zu den Songs ab, auch hier werden fleißig Surfer nach vorne durchgereicht. Das bleibt nicht unbemerkt und so bedankt sich Alex bei den Grabenschlampen, die über das ganze Festival hinweg einen super Job machen. Weiter geht die NDH Sause mit "1000 Narben", "Nein Danke" und "Eiszeit", der Eisbrecher ist in voller Fahrt kann man so sagen. Respekt an dieser Stelle an Alex, der zu "Eiszeit" mit Pelzmütze und Mantel auf der Bühne steht, und das bei den immer noch recht warmen Temperaturen. Den Abschluss bildet das Falco-Cover "Out Of The Dark", danach werden die Fans in die Nacht entlassen.<br />
(Ray)</p>
<p>Seit 20 Jahren sind Paradise Lost immer wieder gern gesehener Gast auf dem Summer Breeze und so lassen sie sich auch beim ersten Einstand nach/während der Pandemie nicht lumpen, dem hungrigen Volk das zu geben, wonach es lechzt: intensiven und bewegenden Gothic Metal. Wie viele andere Bands auch bieten Paradise Lost neben Altbekanntem wie "As I Die" oder "One Second" auch Songs neueren Datums wie "Forsaken" und "Ghosts" vom aktuellen Album Obsidian, so dass wohl so ziemlich jeder auf seine Kosten kommt. Die Show fällt erwartungsgemäß gediegen aus, trotzdem weiß Fronter Nick Holmes mit einigen charmanten Aussagen zum Thema Bier (durstig der Gute) oder Gewichtszunahme und lichterem Haar seit dem letzten SB-Auftritt vor vier Jahren zu punkten und zaubert den Anwesenden ein Lächeln ins Gesicht. Cooler, musikalisch intensiver Auftritt, der im Nachgang auch für so manch emotionale Szene gesorgt hat. (Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/128 1914.jpg" border="0" alt="1914" /><br />
Die Ukrainer 1914 hatte ich auf dem Party.San verpasst, daher ist der Auftritt heute auf der Ficken Party Stage Pflicht. Das sehe wohl nicht nur ich so, denn es passt so gut wie keine Maus mehr vor die Bühne, so voll ist es hier. Ob es nun an der Musik liegt oder ob die Fans mit ihrer Anwesenheit den Ukrainern ihren Beistand und Respekt zeigen wollen, vermag ich nicht zu beurteilen. Was kommt, ist jedenfalls ein sehr intensiver, wenn auch ziemlich statischer Set. Der Blackened Death/Doom Metal des Quintetts verfehlt seine Wirkung nicht, wer sonst könnte auch in diesen Zeiten authentischer über Krieg und Leid singen bzw. eher keifen als 1914? So darf dann auch eine recht politische Ansprache von Frontmann Ditmar Kumarberg nicht fehlen, die lauthals von den Fans mit "Fuck P****" beantwortet wird. Weiter im Set bekommen 1914 noch Unterstützung von Noise von Kanonenfieber. Nach jedem Song wird hier mit mächtig Beifall gedankt. Nach 40 Minuten ist dann aber auch schon wieder Schluss.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/138 fleshgod apocalypse.jpg" border="0" alt="Fleshgod Apocalypse" /><br />
Den Abschluss des Mittwochs bilden für mich die Italiener Fleshgod Apocalypse, die kurz vor Mitternacht die T-Stage für sich in Anspruch nehmen. Es ist ordentlich was los vor der Bühne, als die Band in ihren Set einsteigt. Anscheinend sind die Italiener jedoch nicht in voller Stärke angereist, denn am linken Bühnenrand fungiert eine gekleidete Schaufensterpuppe inkl. umgehängter Gitarre als Platzhalter. Wie auch immer, der Sound ist gut gemischt und die Stimmung unverändert top. Wobei die Mischung aus technischem Death Metal und bombastischer Symphonik durchaus etwas sperrig ist. Der Stimmung tut dies jedoch keinen Abbruch und jeder Song wird von den zahlreich anwesenden Fans gefeiert.<br />
(Ray)</p>
<p><newpage></p>
<p><span class="strong">Donnerstag, 18.08.2022</span></p>
<p>Mit ihrem aktuellen Album Hell Unleashed im Gepäck eröffnen Evile am Donnerstag auf der Mainstage. Für so manchen ist dies wohl noch etwas früh, denn die Reihen vor der Bühne sind schon sehr licht. Das schert die Briten aber nicht die Bohne, denn Evile geben von der ersten bis zur letzten Note Vollgas und hauen eine Thrash-Granate nach der anderen raus. Da das Festival noch vergleichsweise jung ist, sieht man auch verstärkt die üblichen Turnübungen in Form von Headbanging und Circle Pit, was vor allem Fronter Ol Drake immer wieder weiter motiviert und ihm auch mal ein Lächeln aufs Gesicht zaubert.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/152 conjurer.jpg" border="0" alt="Conjurer" /><br />
Nach der morgendlichen Shopping-Tour durch die zahlreichen Verkaufsstände ist es an der Zeit, sich die Ohren mal wieder ordentlich durchblasen zu lassen. So begebe ich mich vor die Wera Tool Stage, wo Conjurer aus dem Vereinigten Königreich zugange sind. Den Sound des Vierers zu beschreiben ist wahrlich nicht ganz einfach. Technischer Melo-Doom-Death mit Blasteruptionen trifft es noch am ehesten. Die Jungs verbreiten jedenfalls eine ordentliche Portion Endzeitstimmung, und das bei bestem Wetter. Das muss man auch erstmal schaffen. Da ist das Publikum erstmal überrollt und wohl auch ein klein wenig überfordert, was sich in den anfänglich eher verhaltenen Reaktionen zeigt. Dies ändert sich jedoch im Laufe des Sets, die Briten erspielen sich voller Hingabe in ihre Songs die Gunst des Publikums. Vor allem der Bassist verdient mit seinem auf Dauerrotation gestellten Genick höchste Anerkennung.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/182 gutalax.jpg" border="0" alt="Gutalax" /><br />
Die T-Stage zieht wie ein Magnet allerlei seltsam gewandete Menschen an, die mit Klobürsten, Klorollen, Gummipuppen, Schwimmtieren und sonstigen Utensilien ausgestattet sind. Keine Frage, Gutalax laden zum Tanz ein. Den ersten Hingucker markieren hierbei zwei Gesellen, die genüsslich braunes Zeugs von ihren Klobürsten lecken. Nehmen wir der Einfachheit halber an, dass es sich hierbei um Schokopudding handelt... und nehmen wir weiter an, dass die Klobürsten neu waren... Die Stimmung schaukelt sich bereits vor dem eigentlichen Set beständig hoch, die ersten Klorollen fliegen durch die Gegend und so manches landet auch im Fotograben. Als das Intro ertönt, werden nochmal zusätzliche Energiereserven frei. Gutalax kommen auf die Bühne und versorgen die Meute erstmal noch mit zusätzlichen Klorollen, ehe die Party ihren Lauf nimmt. Die Körper vor der Bühne fliegen gar lustig umher, Surfer werden fast schon im Sekundentakt durchgereicht und die Menge geht sowas von dermaßen steil, dass es eine wahre Freude ist. Die Tschechen steuern mit "Diarrhero", "Poopcorn" oder "Toi Toi Story" dazu die musikalische Untermalung bei. Es wird mächtig viel Staub aufgewirbelt mit den zahlreichen Moshpits. Der Hingucker ist jedoch der Rollstuhlfahrer, der mit zwei Klobürsten bewaffnet surfend nach vorne gereicht wird - nicht nur einmal. Respekt an die Fans und die Grabenschlampen, die ihn jedesmal wieder sanft zu Boden bringen. Im Anschluss an diesen Set haben jedoch die Sanis durchaus was zu tun, denn so mancher Kreislauf kommt bei dieser Hitze an seine Grenzen.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/224 seasons in black.jpg" border="0" alt="Seasons In Black" /><br />
Ich hasse es, wenn zwei Bands, die man sehen will, zeitgleich spielen. Aber die Wahl fällt auf Seasons In Black auf der Wera Tool Stage, die nach 2018 ihren zweiten Auftritt auf dem Summer Breeze haben. Passend zur 25. Auflage des Festivals bestehen Seasons In Black ebenfalls seit 25 Jahren. Die Jungs sind hochmotiviert und legen sich mit ihrem Death Metal mächtig ins Zeug. Zu dieser Zeit brennt der Fixstern von oben ziemlich unbarmherzig, so dass die zahlreichen Fans vor der Bühne vermehrt den Schatten des Daches der Wera Tool Stage aufsuchen. Doch die Stimmung ist gut und so werden "Hiroshima Sun" und "Swansong" ordentlich abgefeiert. Luck (Bass, Vocals) lässt es sich zudem nicht nehmen, seine Meinung zum aktuellen Kriegsgeschehen zu äußern und auch hier wird dies seitens der Fans mit "Fuck P***" honoriert. Luck geniest den Auftritt ("Kruzufix is des geil") und hält auch mal kurz inne, um diesen Moment aufzusaugen. Leider nutzen die Jungs die gegebene Spielzeit nicht vollständig aus (zumindest meiner Zeitmessung nach) und der Set wird etwas vorzeitig beendet. Schade, da hätte noch ein Liedchen Platz gehabt.<br />
(Ray)</p>
<p>Technisch wird es bei Misery Index auf der T-Stage. Die Jungs aus Baltimore waren ja schon zu Gast auf dem Summer Breeze, dennoch sind sie immer wieder einen Blick wert. So auch diesmal. Von Beginn an wird das Aggro-Level in unbekannte Höhen geschraubt und es donnert ein technisches Riff nach dem anderen aus den Boxen. Als etwas passiverer Zuschauer weiß man gar nicht so recht, wohin man zuerst seinen heruntergeklappten Unterkiefer richten soll, auf die fantastische Gitarrenarbeit des Duos Kloeppel/Morris, auf die wummernden Bassläufe Jason Nethertons oder auf das exquisite Drumming von Adam Jarvis. Oder man taucht einfach in den verdammt großen Circle Pit vor der Bühne ein und legt noch ein paar Meter zu Fuß zurück.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/270 haggefugg.jpg" border="0" alt="Haggefugg" /><br />
Ortswechsel, wieder bei der Ficken Party Stage. Hier laden die Spielmänner von Haggefugg zum Tanze. Zahlreiche Fans sind dem Ruf der Rot-Schwarzen gefolgt. Das Areal ist sehr gut gefüllt, als die Kölner in ihren Set einsteigen. Sofort ist die Stimmung top. Kein Wunder, wenn man Songs wie "Tanz Mit Dem Teufel", "Sang, Weib Und Wein" oder "Brennende Welt" im Gepäck hat. Sänger Gregor Krähenkehle stachelt die Fans stetig an und schielt dabei auch mit einem Auge auf die Mainstage, die man auch gerne mal bespielen würde. Vorerst muss man sich aber noch mit der kleinen Nebenbühne begnügen. Sowohl die Band als auch die Fans haben mächtig Spaß in den Backen und mit "Met, Wirt, Bestellt!" kommt dann auch schon viel zu früh der Rausschmeißer. Mit diesem Auftritt hat man sich durchaus für eine größere Bühne beworben.<br />
(Ray)</p>
<p>Auch Omnium Gatherum sind Wiederholungstäter in Sachen Summer Breeze, aber auch die Finnen kann man sich mehr als nur einmal zu Gemüte führen. Mit ihrem aktuellen Album im Gepäck heizen sie den zahlreichen Headbängern mit sehr melodischem Death Metal ein, die wiederum das Ganze mit gepflegtem Headbanging zurückzahlen. Auffällig auch hier wieder im Vergleich zu ähnlich gelagerten Kapellen: Omnium Gatherum haben echt Spaß an diesem Auftritt und lassen dies die Zuschauer auch spüren. Hier gibt es keine grimmigen Minen und kein ernstes Gesicht, alle haben Spaß, fetzen auf der Bühne von links nach rechts und bemühen sich, stets mit dem Publikum in Kontakt zu sein. So macht Melodic Death Spaß, weiter so!<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/302 finntroll.jpg" border="0" alt="Finntroll" /><br />
Zurück vor die Hauptbühne. Über die Troll-Metaller Finntroll braucht man wahrlich keine einleitenden Worte mehr zu verlieren. Die Finnen mit angeklebten Langohren legen gleich mal schwarzmetallisch mit reichlich Nebel los und sorgen für mächtig Bewegung im proppenvollen Areal vor der Bühne, wobei die Finnen dabei eher statisch unterwegs sind. Aber sei's drum, nicht jeder muss wie ein Derwisch über die Bühne fegen. Dabei muss festgehalten werden: sofern sich die Schwaden aus den Nebelmaschinen auf der Bühne verziehen, wird eben diese von den aufsteigenden Staubschwaden aus dem Pit wieder eingehüllt. Sänger Vreth kommt daher nicht umhin, anerkennend "I can smell the pit from here" in Richtung der Fans zu kommentieren. Leider bleibt der Auftritt nicht von technischen Schwierigkeiten verschont, so streikt schon nach kurzer Zeit der Bass-Amp. Ein paar lockere Sprüche und viele Handgriffe der Techs später geht's dann aber weiter durch die finnische Walachei. Tanzbare-groovende Parts und wilde Black Metal-Passagen geben sich die Klinke in die Hand, der Pit ist ständig am Rotieren (was man an der nicht endend wollenden Staubwolke erkennt), die Surfer finden ihren Weg in Richtung Bühne und so hat jeder seinen Spaß.<br />
(Ray)</p>
<p>Schade, dass Death Angel nicht tags zuvor mit Exodus und Testament die Bühne geteilt haben, aber das wäre wohl auch zu viel des Guten für die strapazierte Nackenmuskulatur gewesen. Death Angel geben wie schon vor einigen Wochen auf ihrer Tour auch hier wieder von Beginn an Vollgas. Sänger Mark Osegueda wird wohl nach Kilometern bezahlt, so viel wie der Gute unterwegs ist und dabei neben soliden melodischen Gesängen auch seine unverwechselbaren Thrash-Shouts raushaut. Zwischendurch gibt es immer wieder nachdenkliche Ansagen oder Mark beschwört den vielzitierten Zusammenhalt der Szene. Seine Sidekicks sind ebenfalls gut zu Fuß und so muss man trotz einigermaßen vorhersehbarer Setlist attestieren, dass die Lesson In Violence Pt. III ein voller Erfolg ist.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/334 kvaen.jpg" border="0" alt="Kvaen" /><br />
Es ist immer wieder schön, neue Bands zu entdecken. So begebe ich mich zur Wera Tool Stage, um mir die Schweden Kvaen anzusehen. Die Jungs können sich über reichlich Zuspruch vor der Bühne freuen und die Stimmung ist top. Der Bastard aus Black und (melodischem) Death Metal ist aber auch schön abwechslungsreich aufgebaut, das Tempo pendelt zwischen schnellen und langsamen Passagen hin und her und die Songs laufen gut ins Gehör. Einzig an dem doch eher minimalistisch gehaltenen Acting könnte man noch ein paar Stellschrauben drehen. Ansonsten ein gelungener Auftritt, der den gewünschten Erfolg bringt. Sollte man durchaus im Auge bzw. Ohr behalten.<br />
(Ray)</p>
<p>In Sachen Brutalität kann Cannibal Corpse wohl kaum einer das Wasser reichen und so hinterlassen sie auch diesmal wieder nichts als verbrannte Erde auf dem Summer Breeze. Meist metzeln Cannibal Corpse im groovigem Midtempo, wissen aber genau, wann es an der Zeit ist, die Kettensäge auszupacken und den geschundenen Leibern schnell und qualvoll ein Ende zu bereiten. Nach den ersten paar Liedern ohne Fankontakt erhebt Frontbanger George "Corpsegrinder" Fisher zum ersten Mal die Stimme Richtung Publikum. Er fordert zum obligatorischen Headbanging-Contest heraus (den er natürlich haushoch gewinnt) und widmet "Fucked With A Knife" der weiblichen Fangemeinschaft (25 lt. seiner Einschätzung, was für ein Death Metal-Konzert ganz ordentlich sei). Ansonsten gibt es vornehmlich auf die Zwölf und das ist gut so. Die Anhängerschaft dankt es mit viel Jubel und Beifall und rastet beim finalen "Hammer Smashed Face" komplett aus.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p>Erwartungsgemäß ist das Areal vor der Hauptbühne bei Arch Enemy voll. Den Opener "The World Is Yours" kann man dann auch getrost als Motto des Abends verstehen. Danach folgt dann mit "Deceiver, Deceiver" der erste neue Song vom aktuellen Album. Frontröhre Allisa macht dann gleich auch mal Werbung für das aktuelle Album, wer es noch nicht hat, soll es sich schleunigst holen, denn heute Abend werden viele Songs davon gespielt werden. Somit könnte man in Versuchung geraten, diesen Festivalauftritt als reine Werbegig für das Album einzuordnen. Doch weiter geht es erst mal mit "War Eternal" und dem alten Klassiker "Ravenous". Fast könnte man meinen, die seit zwei Jahren aufgestaute Energie entlädt sich an einem einzigen Abend. Die Band ist tight unterwegs, die Lichtshow sitzt und die Fans geben alles. Auch wenn das neue Album nicht bei jedem sofort auf ungeteilte Zustimmung stößt: die Fans sind textsicher und singen mit. Ja, die Maschine Arch Enemy läuft perfekt. Und, aj, auch wenn viele neue Songs den Weg in die Setlist gefunden haben, Altbewährtes ("Dead Eyes See No Future"; "We Will Rise"; "My Apocalypse") wird nicht vernachlässigt.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/341 humanity's last breath.jpg" border="0" alt="Humanity's Last Breath" /><br />
Auf dem Weg zur T-Stage führt mich mein Weg an der Wera Tool Stage vorbei, wo gerade noch Humanity's Last Breath zu Werke sind. Was mir hier entgegenschallt, ist schon knackiger Stoff. Die Mischung aus Deathcore und brutalem Death Metal haut schon ordentlich rein. Dementsprechend verhalten sind auch die Reaktionen der Fans vor der Bühne. Wobei sich mir hier die Frage stellt: sind die Leute nun wegen der Musik hier oder wegen des inzwischen eingesetzten Regens und suchen nur das berühmte Dach über dem Kopf? Denn der Sound ist gewiss nicht jedermanns Sache. Andererseits sind auch vereinzelt Crowdsurfer unterwegs. Aber mein Weg führt mich weiter...<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/344 ensiferum.jpg" border="0" alt="Ensiferum" /><br />
...genauer gesagt zur T-Stage, wo die Finnen Ensiferum schon sehnlichst erwartet werden. Es ist trotz des Regens sehr viel los vor der Bühne als die Band mit "Rum, Women, Victory" in ihren Set einsteigen. Die Fans gehen gleich von Anfang an ordentlich mit. Nach dem flotten Einstieg schalten die Finnen mit "Token Of Time" einen kleinen Gang zurück, ehe mit "Twilight Tavern" gleich wieder Gas gegeben wird. Spätestens hier machen sich auch die ersten Surfer auf ihren Weg in Richtung Bühne. Man blickt in emporgereckte Pommesgabeln und der Pit vor der Bühne nimmt erneut Fahrt auf. Ensiferum liefern eine energiegeladene Show ab, bei der natürlich auch "In My Sword I Trust" sowie "Lai Lai Hei" nicht fehlen dürfen. Fein.<br />
(Ray)</p>
<p>Dem modernen technischen Death Metal von Dagoba kann zugegebenermaßen nicht jeder etwas abgewinnen, das muss man schon mögen. Dennoch freuen sich die Franzosen zu später Stunde über ein volles Haus, schließlich versucht der ein oder andere vor dem Regen unter dem Dach der Wera Tool Stage zu fliehen. Dagoba nehmen die Herausforderung an und legen sich mit besonders viel Verve ins Zeug, um den Anwesenden ein ordentliches Spektakel zu bieten. Knackige groovige Riffs kombiniert mit feinem Gesang und eingängigen Melodien in den Refrains überzeugen nach und nach immer mehr Menschen. Das sehen und spüren auch Dagoba, bei denen sich Fronter Shawter besonders Mühe gibt und auch mal im Fotograben den direkten Kontakt zum Publikum sucht. Am Ende jubeln nicht nur die Massen, sondern auch Dagoba freuen sich ein zweites Loch in den Bauch über einen gelungenen Auftritt, der ihnen mit Sicherheit den ein oder anderen neuen Fan beschert.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/349 avatar.jpg" border="0" alt="Avatar" /><br />
Die Schweden Avatar sind ja für den ein oder anderen extravaganten Auftritt bekannt, und auch an diesem Abend werden sie ihrem Ruf gerecht. Obwohl ihnen die Bühne quasi ganz gehört, wird zu Beginn in Reih und Glied einmarschiert und sich im Viereck auf engstem Raum mit minimalischem Schlagzeug vor den eigentlichen Drums postiert. Fast zur Salzsäule erstarrt wird der Opener "Colossus" und das treibende "Let It Burn" zelebriert, ehe der Schalter umgelegt und die Bühne bzw. die Manege in ein Tollhaus umfunktioniert wird. Die Saeitenfraktion hat den Haarpropeller auf Dauerrotation eingestellt und Madman Johannes Eckerström (Vocals) gibt alles, schneidet Grimassen, stolziert wie ein Berserker über die Bühne und nimmt die Fans in seinen Bann. Spätestens bei "Paint Me Red" gibt es auch für den Verfasser dieser Zeilen kein halten mehr und der Bangmuskel wird auf die Probe gestellt. Zu fortgeschrittener Stunde schnüffelt Johannes dann an seiner durchgeschwitzten Achsel und der Kenner weiß was folgt: "Smells Like A Freakshow". Das finale "Hail The Apocalypse" kommt dann gefühlt viel zu früh und der Blick auf den Zeitmesser bestätigt: ja, da wäre noch Zeit gewesen. Vielleicht etwas weniger Monolog zwischen den Songs und dafür ein Liedchen mehr wäre schön gewesen. Aber alles in allem eine solide Freakshowmanegendarstellung.<br />
(Ray)</p>
<p><newpage></p>
<p><span class="strong">Freitag, 19.08.2022</span></p>
<p>Bloodywood? Nie gehört. Das Wortspiel klingt indisch (Bollywood y'know...) und in der Tat kommt die Truppe aus Neu-Delhi mit entsprechendem Einfluss. Von einem ungekanntem Newcomer zu sprechen scheint der Situation vor der Bühne nicht gerecht zu werden, immerhin füllt sich das Rund bis nach hinten zwischen die FOS-Türme. Mit ihrem groovigen und knallharten Groove Metal sorgen Bloodywood für ordentlich Stimmung und Party-Feeling. Die Musik knallt ordentlich und weist u.a. mit Rap-Gesang und dem Einsatz einer Dhol ungewöhnliche Merkmale auf. Nebenbei versäumen es die Jungs auch nicht, auf diverse Missstände in der Welt hinzuweisen und zum entsprechenden Handeln aufzufordern. Dem Publikum gefällt es und somit wird dieser Auftritt zum vollen Erfolg. Cooler Wachmacher: guten Morgen Summer Breeze an diesem im weiteren Verlauf noch verregneten Freitag.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/377 bloodywood.jpg" border="0" alt="Bloodywood" /><br />
Es ist Freitag und der Wetterumschwung ist da. Es ist nicht mehr heiß und staubig, sondern warm und nass. Nach dem Frühstück schlendern wir gemütlich in Richtung Infield... und die dortigen Klänge lassen einen dann doch aufhorchen. Bloodywood aus New Delhi in Indien habe ich jetzt ehrlich nicht auf meiner To-Do-Liste, aber die Tribal-Drums, die mir hier entgegenschallen, locken mich doch zur Hauptbühne... wo das Infield voll ist. Also richtig, so richtig voll. Gut, die Schritte werden schneller, damit ich noch in den Fotograben huschen kann für ein paar Aufnahmen. Ein Blick ins weite Rund lässt in mir die Frage aufkeimen: bin ich denn der Einzige, der Bloodywood nicht kennt? Anscheinend ist es so, denn das Infield vor der Bühne ist prall gefüllt und geht so dermaßen steil. Hier wird gebangt, dort gesprungen, dort ein riesiger Pit ins Leben gerufen. Die Band spielt dazu auf, als hätte sie Heimvorteil. Dabei ist die Mucke durchaus komplex und vielschichtig, ein bisschen Linkin Park hier, etwas Sepultura-Drums da und das Ganze garniert mit viel englischem Rap- und indischem Gesang. Wie auch immer, die Mischung geht auf. Die Band hat sichtlich Spaß, Bassist Roshan Roy ist das Grinsen ins Gesicht gemeißelt. Zu den Song gibt es teils einleitende Worte, denn nicht jeder ist der Muttersprache der Jungs mächtig. Und die Jungs haben so einiges zu sagen, es geht um Korruption, es geht um Kindesmissbrauch, es geht um Diversität. Ein intensiver Einstieg in den Festivaltag und als Fazit bleibt mir nur zu sagen: WAS FÜR EIN ABRISS!<br />
(Ray)</p>
<p>Einmal mehr geht's nach außerhalb zur Ficken Party Stage, wo die Italiener Nanowar Of Steel spielen. Das Areal ist brechend voll. Angesichts der Massen, die auf die Jungs warten, wird den Grabenschlampen vor Ort klar, dass sie ja nur zu zweit sind. Schnell wird noch versucht, Verstärkung herbeizuschaffen. Doch die brauchts im Grunde nicht, denn alles läuft sehr gesittet ab. Die Jungs nehmen sich selbst nicht allzu ernst, ihre Mucke dafür umso ernster. So kommt ein Auftritt in pinkem Tutu, im engen Anzug mit aufgenähter Plüschgitarre oder als fernöstlicher Palastwächter auf die Bühne. Das nenne ich mal eine bunte Party. Gleich nach dem Opener wird der Schrei der Eule geübt, ehe zu "The Call Of Cthulhu" auch in ein selbiges Kostüm geschlüpft wird. Die Menge geht richtig steil und feiert Nanowar Of Steel. Weil es ja eine schöne Party ist, wird die Wall of Death schnell mal eben zur Wall of Love umbenannt, bei der sich die Kontrahenten sinnlich umarmen dürfen/müssen/sollen. Ein sehr kurzweiliger Gig.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/403 orden ogan.jpg" border="0" alt="Orden Ogan" /><br />
Zur Tea-Time laden Orden Ogan um 15 Uhr auf der Hauptbühne und dürfen sich trotz des starken Regens über eine Menge Zuspruch freuen. Die Jungs feuern ihren Power Metal durch die PA, dass es eine wahre Freude ist. Dass der Zuspruch bei dem Mistwetter nicht selbstverständlich ist, weiß auch Fronter Seeb Levermann. "Wie geht's euch in eurer Dusche?" wird da anerkennend gefragt. Die Stimmung ist top und so manch einer nutzt wohl den Regen, um sich den Staub der letzten Tage aus den Haaren zu waschen.</p>
<p>Mittlerweile schüttet es wie aus Kübeln, da bleibt selbst die Kamera im Schutzanzug nicht trocken. Also muss notgedrungen auf besseres Wetter oder zumindest halbwegs weniger Niederschlag gewartet werden. Das dauert leider...</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/422 haematom.jpg" border="0" alt="Hämatom" /><br />
Zu Hämatom wage ich mich wieder aus dem Unterschlupf... und ja, es schüttet unverändert weiter. Das schreckt aber die Fans nicht ab und so können sich die Franken ebenfalls über lautstarke Unterstützung freuen, als sie mit "Alte Liebe Rostet Nicht" in ihren Set einsteigen. Leider sind auch hier ein paar technische Unwägbarkeiten vorhanden, so ist das Mikro von Sänger Nord stellenweise leise bis gar nicht zu hören. Aber was solls, die Fans gehen mächtig steil, bangen was das der Nacken so hergibt oder springen wie die Kinder im Matsch umher... und davon gibt es jetzt reichlich. Da wünscht man sich, der Song "Es Regnet Bier" würde Wirklichkeit werden. Zu diesem Zeitpunkt ahnt wohl auch noch keiner, dass die angekündigte Tour aufgrund gesundheitlicher Probleme von Nord abgesagt werden muss. Gute Besserung an dieser Stelle.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/440 napalm death.jpg" border="0" alt="Napalm Death" /><br />
Auch vor der T-Stage haben sich zahlreiche Fans versammelt, um von Napalm Death mal gehörig die Lauscher durchgepustet zu bekommen. Wobei: bei trocknem Wetter wäre das Areal sicherlich sehr viel voller gewesen. Wie auch immer. Brüllwürfel Barney Greenway ist wie ein Derwisch ständig unterwegs, zappelt mal hier, fuchtelt mal da mahnend durch die Luft und liefert wie immer eine energiegeladene Show ab. Auch musikalisch lassen die Jungs von der Insel mit "Suffer The Children" oder "Nazi Punks Fuck Off" (darf in keinem Set fehlen) nix anbrennen.<br />
(Ray)</p>
<p>Inzwischen ist es halb zehn abends und der Festivalschlamm hat diese einzigartige, glitschige Konsistenz, mit der man sich eher gleitend als gehend vorwärtsbewegen kann bzw. muss.</p>
<p>Jinjer sind mir bis dato völlig unbekannt, also stehe ich erwartungsfrei vor der T-Stage und lausche dem, was da kommen möge. Es groovt wie Hölle und technisch ist es auch, ok, da kann man schon mal hüpfen, springen, tanzen, headbangen... sieht das gestopft volle Infield auch so. Der Flow ist gut, die Übergänge zwischen technischen Abrissparts und emotionalen Gefühlsregern sind fließend und gut aufeinander abgestimmt. Am druckvollen Sound kann man sich nicht genug laben und so macht nicht nur die Musik der Ukrainer Spaß, sondern auch die Show im allgemeinen, die deutlich von der intensiven Lichtshow und dem Frontderwisch Tatiana Shmayluk samt extravagantem Kostüm lebt, die zudem nicht müde wird, auf die aktuelle Situation in ihrer Heimat hinzuweisen. Vor einigen Jahren sind mir Jinger auf der Wera Tool Stage entgangen, bei ihrem nächsten Auftritt auf der Mainstage (gemessen an der Zuschauerzahl hätten sie sich das verdient) werde ich sie mir wenn möglich wieder zu Gemüte führen.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/441 space chaser.jpg" border="0" alt="Space Chaser" /><br />
Die Thrash/Speed Metaller Space Chaser dürfen sich auf der Wera Tool Stage über viele Fans freuen, auch wenn wohl ein Teil eher das Trockene gesucht hat. Der Sound läuft sehr gut rein und nach den ersten Songs haben die Jungs die Meute auf ihre Seite gezogen und ernten den verdienten Beifall. Die Show lässt einen in längst vergangene Tage gedanklich abschweifen. Viel Bewegung vor der Bühne ist allerdings nicht auszumachen, da stecken wohl die meisten im Schlamm fest. Egal, Space Chaser legen einen ordentlichen Set auf die Bretter.<br />
(Ray)</p>
<p>Space Chaser fungieren aufgrund der Überdachung der Wera Tool Stage für den ein oder anderen als Zwischensnack auf dem Weg zu Insomnium bzw. auf dem Rückweg von Jinjer, insofern findet sich hier ein bunter Haufen Metalheads. Space Chaser lassen sich auch nicht lumpen und hauen gut gelaunt eine Thrash-Granate nach der anderen raus, wobei auch so manche Fehlzündung dabei ist. Direkt vor der Bühne bemühen sich einige Unerschrockene um etwas Bewegung im Circle Pit, aber je weiter nach hinten man sieht, desto weniger Interesse herrscht vor. Vielleicht liegt's am Wetter, vielleicht aber auch daran, dass Space Chaser auf der x-ten Thrash-Welle schwimmen und zumindest in meinen Ohren sehr austauschbar klingen. Bemühter Auftritt, der bei besserem Wetter wohl mehr Spaß gemacht hätte.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/449 insomnium.jpg" border="0" alt="Insomnium" /><br />
Zum Abschluss des Tages gibt's noch eine schöne Portion Melodic Death Metal. Die Finnen Insomnium beackern die T-Stage und legen zu später Stunde einen soliden Gig auf die Bretter. Man merkt zwar, dass den Fans nun schon drei Tage Festival in den Knochen stecken, doch die Band wird bestens unterstützt und erhält viel Beifall. Die Band dankt es mit Songs wie "Valdediction", "Pale Morning Star" oder "Ephemeral".<br />
(Ray)</p>
<p>Amorphis sind beim Summer Breeze auch so eine Art Dauergast und geben immer wieder ihr Stelldichein. So auch im ersten Anlauf nach der Pandemie. Trotz durchwachsenen Wetters und feuchter Klamotten füllt sich das Rund bis auf die hinteren Plätze. Wer Amorphis schon gesehen hat (und das dürften wohl einige hier gewesen sein) freut sich auf alte Klassiker ("Into Hiding", "My Kantele") oder mitreißendes Material neueren Datums ("The Bee", "On the Dark Waters") und schunkelt, springt, klatscht und singt und lässt Petrus einen guten Mann sein. Auch Amorphis sind engagiert und bieten unterstützt durch eine coole Lichtshow genau das, was man von einem Amorphis-Gig auf dem Summer Breeze erwartet: intensive Show, mitreißende Musik und einfach gute Stimmung. Bis zum nächsten Mal!<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><newpage></p>
<p><span="strong">Samstag, 20.08.2022</span></p>
<p>Der Tag beginnt wie am Donnerstag auch schon mit einem extra Schuss Thrash Metal. Crisix aus Spanien geben sich die Ehre und heizen ordentlich ein. Die Ausführung der Circle Pits gestaltet sich trotz guten Willens extrem schwierig, dennoch kreiseln einige Unerschrockene ständig im Matsch vor der Bühne. Thrash Metal von Crisix heißt Vollgas und genau das geben die Jungs auf der Bühne. Wenn sie sich nicht gerade wie die kleinen Kinder über ihre Auftrittmöglichkeit freuen, freuen sie sich über das aktuell sonnige Wetter, über die anwesenden Leute und überhaupt, weil grad alles so schön ist. Sie freuen sich auch über Pizza, gegen Ende hin kommt der Zombielieferdienst und bringt einen Stapel Crisix-Pizzen, die großzügig im Publikum verteilt werden. Das motiviert zusätzlich und so dürfen sich Crisix am Ende unter großem Jubel verabschieden.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p>Der Wettergott lässt Gnade walten und der Samstag beginnt erstmal trocken. Auch wenn sich immer mal wieder dunkle, bedrohliche Wolken am Himmel zeigen, so bleiben die Himmelsschleusen erstmal geschlossen. </p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/475 brothers of metal.jpg" border="0" alt="Brothers Of Metal" /><br />
Auf der T-Stage wird es fast etwas eng, als die Brothers Of Metal in ihren Set einsteigen, immerhin sind hier acht Musiker/innen am Werk. Der Power Metal erfreut sich regen Zuspruchs, die Fans gehen ordentlich mit. Die Band ist viel auf der Bühne unterwegs, nutzt die volle Breite aus und hat ihre Fans im Griff. Selbst das Hinknien auf den vermatschten Boden machen bereitwillig alle mit. Zum Abschluss gibt es noch "Blood, Fire And Steel", bei dem das Auditorium in drei Teile aufgeteilt und jedem ein Teil zugewiesen wird. Macht Laune.<br />
(Ray)</p>
<p>Kurz vor Brainstorm passiert das, was keiner auf dem Breeze brauchen kann: es fängt wieder zu regnen an. Aber es bleibt nicht dabei, es schüttet! Wie aus Eimern! Lässt man seinen Blick nach rechts von der Bühne schweifen, beginnt der Horizont einige Meter nach dem Festivalgelände. Der Regen ist so dicht, dass er den Blick auf das Summer Breeze-Hinterland versperrt, ein einziger Vorhang aus Regen. Aber Brainstorm wären nicht Brainstorm, wenn sie nicht Schwaben wären. So lassen sie die Jungs um den sichtlich gealterten Fronter Andy B. Franck nicht lumpen und hauen dem nassen Volk ihren druckvollen Power Metal um die Ohren. Es ist schon eine Weile her, dass ich die Schwabenmetaller zuletzt sehen durfte, entsprechend tut es gut mal wieder ein paar alte Klassiker zu hören zu bekommen. Aber auch das neuere Material hat Dampf und weiß zu gefallen. Zudem punktet Andy mit seiner wiederholten "Scheiß Wetter, good fucking music!"-Ansage, die große Zustimmung nach sich zieht. Wettertechnisch ziehen Brainstrom die Arschkarte, aber ihre treue Fanbase unterstützt die Band lautstarkt und singt jeden Song mit. So wird am Ende trotz allen Regens doch noch ein toller Auftritt draus.<br />
P.S. Nach Brainstorm hört es auf zu regnen und der Tag wird noch einigermaßen sonnig.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/490 fiddler's green.jpg" border="0" alt="Fiddler's Green" /><br />
Mit guter Launer geht es weiter, Fiddler's Green zelebrieren ihre 3 Cheers for 30 Years. Dabei bleibt kein Auge trocken. Die Stimmung ist von Anfang an top, es wird getanzt, geschunkelt, gesungen... je nach dem, nach was einem gerade ist. Aber seien wir auch mal ehrlich: wer zu Songs wie "Bottoms Up" oder "Life Full Of Pain" stillstehen kann, ist wahrscheinlich eh schon tot. Ständig wird hier ein neuer Pit ins Leben gerufen und außen rum jagt eine Polonaise die nächste. Aber auch hier hat man mit technischen Problemen zu kämpfen, die Mandoline oder vielmehr das Mikro dort streikt, so muss man sich deren Klänge halt denken. Die Stimmung schaukelt sich immer weiter nach oben und zum finalen "Folk's Not Dead" setzen sich auch viele in den Schlamm zum Rudern. Herrlich.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/509 acranius.jpg" border="0" alt="Acranius" /><br />
Die Rostocker Acranius zerlegen mit ihrem Brutal Death Metal mal eben die Wera Tool Stage. Dabei dürfen sie sich über reichlich Fans freuen, auch wenn die Reihen hinter eher licht besucht sind. Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch, die Jungs sind agil unterwegs und lassen dabei keinen Stein auf dem anderen. Wenn da nicht die Technik wäre. Mitten im Song fällt erst das Mikro aus, dann der ganze Sound. Etwas ratlos stehen die Jungs auf der Bühne, während die Techniker versuchen, die Chose wieder zum Laufen zu bringen. Stellenweise springt zwar die PA wieder an, der Rest bleibt stumm. Nicht so jedoch die Fans, die "Eisgekühlter Bommerlunder" anstimmen. Schade, so findet ein intensiver Gig ein jähes Ende.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/516 primal fear.jpg" border="0" alt="Primal Fear" /><br />
Nach dieser Abrissbirne ist es Zeit für klarere Klänge, da kommen Primal Fear gerade recht. Die Band legt eine ordentliche Spielfreude auf die Bretter und post, was das Zeug hält. Ralf Scheepers (Vocals) ist viel unterwegs und stachelt die zahlreichen Fans immer wieder an, so werden die üblichen Mitsingspielchen auch brav angenommen. Gegen Ende wird es jedoch emotional. Sehr emotional. Zu "Metal Is Forever" wird der seit langer Zeit erkrankte (und hoffentlich auf dem Weg der endgültigen Besserung befindliche) Mat Sinner, auf einen Stock gestützt, zum Chorus auf die Bühne geführt. Das ist dann auch für einen gestandenen Ralf Scheepers zu viel, nach dem Song bittet er mit tränenerstickter Stimme um einen kurzen Moment der Geduld und verschwindet von der Bühne. Nach kurzer Zeit kann der Gig dann aber wie geplant fortgesetzt werden. Weiterhin gute Besserung, Mat!<br />
(Ray)</p>
<p>Auch Primal Fear habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr gesehen, entsprechend gespannt bin ich auf den Schwabenexpress um Ralf Scheepers. Ja, die (inzwischen) alten Männer haben es echt noch drauf. Scheepers mit Kutte und Sonnenbrille (!) ist echt gut gelaunt, singt hervorragend und hält mit angenehmen Plausch routiniert Kontakt zum Publikum. Wenn nicht gerade geplaudert wird, hauen Primal Fear einen Power Metal-Kracher nach dem anderen raus, wobei zumindest mich immer wieder die exzellente Gitarrenarbeit des Duo Naumann/Karlsson beeindruckt. Mit welchem Verve und welcher Präzision die beiden ihre zweistimmigen Leads und Soli runterspielen ist schon immens. Zwar hält das Publikum direkt vor der Bühne aufgrund des schlammigen Untergrunds dezent Abstand, aber auch ganz weit hinten werden die Jungs nicht nur dafür gefeiert. Gegen Ende wird es aber nochmal emotional, als Scheepers den Primal Fear-Gründer Mat Sinner auf die Bühne bittet. Mat schafft es nach langer Krankheit mühsam am Stock mit Unterstützung zu Mikro, um dort im Rahmen seiner Möglichkeiten "Metal Is Forever" zusammen mit der Band zu performen. Danach wird der sichtlich entkräftete Mat wieder von der Bühne begleitet, was nicht nur bei Scheepers für Pipi in den Augen sorgt. Alles Gute Mat! Mit "Running In The Dust" beschließen Primal Fear schließlich einen engagierten, intensiven und emotionalen Auftritt.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/555 luet.jpg" border="0" alt="Lüt" /><br />
Lüt aus Norwegen sind bereits das zweite Mal zu Gast in Dinkelsbühl. Warum, das zeigen die Jungs eindrucksvoll. Mit ihrer Leck-mich-Attitüde irgendwo zwischen Turbonegro und Kvelertak und einem guten Schuss Crossover-Punkrock brauchen sie nicht lange, um die Fans auf ihre Seite zu ziehen. Da jedoch der Platz direkt vor der Wera Tool Stage aufgrund des Matsches so gut wie unpassierbar bzw. unstehbar ist, ist dieser doch ziemlich verwaist. Doch getreu dem Motto, kommen die Fans nicht zur Band, kommt die Band zu den Fans springt der Sänger mit seinen weißen Shorts und weißen Sneakern mal eben vor die Bühne und ab in den Pit. Gut, dass das Mikro geschätzte zwei Kilometer Verlängerungskabel hat, sonst würde es noch Probleme geben... Zurück lässt es sich crowdsurfenderweise auf Händen tragen. Das nenne ich mal Einsatz, der auch gebührend belohnt wird. Ein unterhaltsamer und kurzweiliger Set.<br />
(Ray)</p>
<p>Blind Guardian feiern Premiere. Kommt nicht oft vor in diesen Tagen, vor allem, wenn man so lange im Geschäft ist wie die Krefelder. Aber ja, 25 Jahre Summer Breeze, zum ersten Mal Blind Guardian. Dass es bis zum nächsten Auftritt nicht mehr so lange dauern soll, beteuert Sänger Hansi während einer seiner Ansagen. Apropos Ansagen, zu Beginn zeigt sich der gute Hansi sehr redselig, nimmt sich zwischen den Songs sehr viel Zeit, um die Situation zu erklären und den Song einzuleiten. Irgendwann geht ihm aber auf, dass sich wohl ein Song mehr auf die Setlist geschlichen und er somit nicht mehr ganz so viel Zeit für vertrauliche Gespräche hat. Neben einigen anderen Kamellen hauen Blind Guardian anlässlich des Jubiläums und zur Freude des Publikums das komplette Somewhere Far Beyond-Album raus, was für extra viel Stimmung und Enthusiasmus sorgt. Dies wiederum veranlasst Hansi zur Aussage, dass es sich beim Summer Breeze-Publikum um ein waschechtes Blind Guardian-Publikum handelt, das in nicht allzu ferner Zukunft wieder beglückt werden soll. Unterm Strich ein fulminanter Auftritt einer spielfreudigen Band, die mit dem "Bard Song - In The Forest" wohl einen der intensivsten Momente dieses Festivals erzeugen konnte.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/570 lik.jpg" border="0" alt="Lik" /><br />
Ordentlichen Old School Death Metal hauen uns Lik um die Ohren. Nach dem Einsteiger "Ghoul", bei dem nach bester Death Metal-Manier gegrowlt wird, was das Mikro so hergibt, folgt die fast schon schüchtern wirkende Ansage "Hallo, wir sind Lik aus Schweden und wir spielen Death Metal" in bestem Schweden-Deutsch "Ich hatte Deutsch in der Schule". Die Jungs verstehen ihr Handwerk und ein ums andere Mal fühle ich mich an Dismember erinnert. Das soll jetzt aber kein Kritikpunkt sein, sondern nur als Vergleich dienen. Die Fans haben ihre Freude daran, was sich immer wieder in einem ordentlichen Pit und ordentlichem Beifall manifestiert.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/590 ignite.jpg" border="0" alt="Ignite" /><br />
From the Eastcoast to the westcoast... genau von dort her kommen Ignite, die auf der T-Stage einen ordentlichen Abriss feiern. Der Hardcore der Jungs ist aber auch perfekt dafür geeignet, am letzten Festivaltag noch einmal die letzten Kraftreserven zu aktivieren. Sänger Eli Santana ist viel auf und stellenweise auch vor der Bühne unterwegs und präsentiert sich als unterhaltsamer Fronter. Natürlich darf auch hier eine Ansprache in Richtung Ukraine nicht fehlen, und so wird der Coversong "Sunday Bloody Sunday" der Ukraine gewidmet. Weil den Jungs dabei das matschige Areal vor der Bühne zu wenig gefüllt ist, stellt sich Bassist Breit Rasmussen mal eben genau dort mittenrein für die nächsten beiden Songs. Schon beginnt der Circle Pit ihn zu umkreisen. Gelungene Aktion würde ich sagen.<br />
(Ray)</p>
<p>Dunkel wird es bei Heaven Shall Burn, aber dabei bleibt es nicht sehr lange. Frontmann Marcus hält zunächst ein kleines Schwätzchen mit dem Publikum, bevor der Rest der Band einsteigt und dem proppevollen Infield ordentlich einheizt. Im doppelten Sinne, denn neben neuen und alten Hits der Band befeuern Heaven Shall Burn mit allerlei Pyro- und Konfettieinlagen die Stimmung. Das Publikum dankt es ausschweifend, bis in die hinteren Reihen erfolgt zustimmendes Nicken, auch der ein oder andere kleine Pit zeigt sich. Im Vergleich zu dem, was direkt vor der Bühne abgeht, bleiben das jedoch nur kleine Strohfeuer. Dennoch werden Heaven Shall Burn zurecht abgefeiert, denn die Band zeigt sich spiel- und kontaktfreudig. Respekt vor dieser Energie die von Bühne zu Publikum und umgekehrt fließt. Kann man auf dem Summer Breeze definitiv wieder anschauen.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/604 agrypnie.jpg" border="0" alt="Agrypnie" /><br />
Ein gänzlich anderes, weil düsteres Bild zeigen Agrypnie auf der Wera Tool Stage. Die Band um Mastermind Torsten der Unhold besticht durch sehr komplexen, deutschsprachigen Black Metal, eingebettet in einen dichten Umhang aus Kunstnebel. Eben noch zarte, verspielte Klänge, die dann durch schwarzmetallische Raserei zerrissen werden. Der Sound ist wahrlich nix zum Abgehen, dafür zum Auf-sich-wirken-lassen. Er verfehlt dabei seine Wirkung nicht, nach jedem Song gibt's reichlich Beifall.<br />
(Ray)</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2022/630 born from pain.jpg" border="0" alt="Born From Pain" /><br />
Stilecht mit Bengalos kommen die Hardcoreler Born From Pain auf die Bühne. Die Jungs geben wirklich alles, um die müden Knochen vor der Bühne u.a. mit den Songs "The New Future" oder "True Love" mitzureißen. Das gelingt zu dieser späten Stunde anfänglich nur bedingt. Das mag vor allem an der räumlichen Distanz liegen, denn noch immer ist der unmittelbare Platz vor der Wera Tool Stage kaum benutzbar. Die Band gibt aber unermüdlich Gas auf der Bühne und ist viel unterwegs. Weiter hinten geht dann aber doch die Luzie gut ab und die Band wird ordentlich abgefeiert. Nach 45 Minuten ist dann aber mit der Sause und für mich für dieses Jahr Schluss.<br />
(Ray) </p>
<p>Mit neuem Album im Gepäck und einer Headliner-Tour im Herbst in Aussicht lassen es sich Hypocrisy nicht nehmen, auch auf dem Summer Breeze Präsenz zu zeigen. Zu sehr später Stunde und mit vier harten Tage in den Knochen ist das Infield nur relativ dünn besiedelt, die Stimmung nun wohl nicht mehr ganz so ausgelassen, wie sie noch die Tage zuvor war. Auch Hypocrisy gehen eher gediegen zu Werke und fräsen sich gemächlich aber bestimmt durch ihre Diskografie, wobei sowohl altes ("Impotent God") als auch neues Material ("Chemical Whore") zum Einsatz kommt, das ultrafett aus den Boxen perlt. Etwas irritierend finde ich den abartig hohen Einsatz von Bühnennebel, der schlussendlich dafür sorgt, dass man die Musiker auf der Bühne kaum sehen kann. Aber vielleicht wollen auch Tägtgren und Co. den Platz vor der Bühne nicht sehen. Egal, beim gepflegt Haareschütteln hat man eh nicht so viel Zeit, sich umzusehen.<br />
(Lord Obirah)</p>
<p>Fazit<br />
Nach zwei Jahren Pause meldt sich das Summer Breeze eindrucksvoll zurück. Es tut gut, wieder Festivalluft zu schnuppern. Die Drehbühne wird vermisst, aber die LED-Wände sind eine deutliche Verbesserung. Wie jedes Festival hat auch das Summer Breeze 2022 mit massiven Personalproblemen zu kämpfen. Dies kann aber nicht den Veranstaltern zur Last gelegt werden, da dies alle betrifft. Dafür wurde auf Missstände (Toiletten, Duschen) schnell reagiert. Wie der Veranstalter schon auf der PK erwähnt hat: für ihn war das Summer Breeze 2019 nahezu perfekt und dort wollen sie wieder hin.</p>
]]></description><author>news@heavyhardes.de (Heavyhardes.de - Live-Berichte)</author>
<link>http://www.heavyhardes.de/live-692.html</link>
<guid>http://www.heavyhardes.de/live-692.html</guid>
</item><item>
<title>Pyraser Classic Rock Night 2022 u.a. mit & </title><description><![CDATA[<p>"Ein kleines Dorf im Frankenland ist durch sein gutes Bier bekannt." Seit 2009 ist besagtes Dorf namens Pyras, zwischen Hilpoltstein und Thalmässing gelegen, nicht nur durch sein Bier buchstäblich in aller Munde, sondern in gewissen Kreisen auch dank einer ausgesprochen komfortablen Veranstaltung.</p>
<p>Die Classic Rock Night wurde bei Rockfans und Metalheads schnell zum Insidertipp und das sicherlich nicht nur wegen der hochkarätigen Bands, die hier - mal abgesehen von einer zweijährigen Zwangspause - Jahr für Jahr an einem Samstag-Nachmittag aufgefahren werden. Die Location und die Stimmung sind einfach einmalig. Im großräumigen Brauereiguthof sitzt man unter Linden, Eichen und Kastanien. Für alle 3.000 Besucher - auf diese Stückzahl sind die Tickets limitiert - wird ein Sitzplatz garantiert. Alles ist bestens organisiert und weder bei den Getränken, noch bei diversen Essenausgaben muss mit langen Wartezeiten gerechnet werden! Die Bands spielen in einer ausgesprochen geräumigen Scheune, was im Grunde noch untertrieben ist, und wer einen guten Tisch ergattern konnte, braucht zu Zwecken des Musikkonsums im Grunde genommen seinen Platz gar nicht zu verlassen. Das mag manch einem Besucher gut entgegenkommen, betrachtet man einmal das Durchschnittsalter, welches sich bei diesem schmucken Festival errechnen ließe und sich unsereins mit seinen 44 Lenzen doch glatt wie einen Teenager fühlen lässt. Aber Spaß beiseite! Die anwesenden Hardrock-Rentner erweisen sich den Tag hindurch als trinkfest und ausgesprochen rüstig, was sich schon daran festmachen lässt, dass bereits bei der ersten Band <span class="strong">Stinger</span>, welche um 13:30 Uhr das Festival eröffnen darf, die Scheune mit der Bühne drin äußerst gut gefüllt ist. Das mag wohl daran liegen, dass <span class="strong">Stinger</span> aus dem benachbarten Allersberg hier quasi ein Heimspiel haben und mit einem neuen Album im Gepäck auf allerhand anwesende Fans bauen können. Mit ihrem bluesigen, arg an AC/DC angelehnten Hard Rock passen sie bestens nach Pyras und erfüllen ihre Mission als Anheizer gar vortrefflich.</p>
<p>Wo wir schon von Hitze sprechen. Die Metalgötter sind uns an diesem Samstag wahrlich wohl gesonnen und haben die irrsinnigen Temperaturen von bis zu 37°C, wie wir sie in der letzten Woche erleben mussten, um etwa zehn Zähler nach unten gedrückt. Zwar machen sich auch 28°C am Nachmittag bemerkbar, aber die lassen sich im Baumschatten und mit einem kühlen Bier vom Fass doch ganz gut ertragen! Gerade verdrücke ich den Rest meines zerrupften Schäufele mit Blaukraut im Weggla, da steht mit <span class="strong">Crystal Ball</span> auch schon die nächste Kapelle auf den Brettern und erfreut sich einer breiten Audienz. Nach ein paar Songs mache ich mich allerdings auf einen Rundgang und besichtige den Gutshof der Pyraser Brauerei. Schließlich bin ich heute zum erstmal mit dabei und man will ja nichts verpassen. Tatsächlich gibt etwas abseits gelegen noch einen zweiten kleinen Biergarten mit eigener Bühne, wo es später noch Coversongs von der Band High Five zu hören geben wird. Daneben finden sich die üblichen Merchandise- und Food-Stände sowie eine Cocktail-Bar. Im Grunde bleibt alles überschaubar. Die Wege sind kurz und angenehm und selbst der Abstecher zu den Parkplätzen oder zum Zeltplatz kann mit nur wenigen Minuten Fußmarsch bewältigt werden. </p>
<p>Um 16:30 Uhr nehme ich mir dann aber doch etwas mehr Zeit und statte den Schweizern von <span class="strong">Coreleoni</span> einen Besuch ab. Die Truppe um Gotthard-Gitarrist Leo Leoni fährt mit ihrem Power-Rock, der auch den einen oder anderen Gotthard-Klassiker enthält, eine satte Show auf. Zwischen old school und zeitgemäß kommen die Tessiner beim Publikum bestens an und lange will es gar nicht dauern, da ertappe ich mich selbst beim Griff zur Luftgitarre. Der Sound in der Scheune lässt übrigens keine Wünsche offen und so steht einem ausgelassen Abrocken rein gar nichts mehr im Wege! </p>
<p>So richtig voll hier drinnen und auch davor - die zum Biergarten weisende Seitenwand ist komplett offenstehend - wird es erstmals um kurz nach 18 Uhr. Phil Campbell & The Bastard Sons sind aus den Staaten angereist, um den Biergarten zu rocken, was ihnen auch ab dem ersten Song gelingen will. Dass die Stimmung im Publikum ihren bisherigen Höhepunkt erreicht, mag wohl nicht nur an der Anwesenheit von Phil Campbell himself liegen, sondern auch daran, dass der lässige Herr an der Klampfe mit seinen drei Söhnen und dem stimmgewaltigen Joel Peters hinterm Mikro eben manch einen Motörhead-Klassiker aus dem Ärmel schüttelt. Zwar hauen auch eigene Kompositionen wie etwa "We're The Bastards" oder "Dark Days" ganz ordentlich auf die Zwölf, wollen aber an Gassenhauer der Marke "Iron Fist", "Damage Case" oder "Killed By Death" nicht heranreichen. Zu "Ace Of Spades" bekommen wir sogar erstmalig einen kleinen Moshpit zu sehen... und das ganz ohne Gehhilfen und Rollatoren! </p>
<p>Auf ein ähnliches Konzept baut schließlich auch Herr Dirkschneider, als er um 20:00 Uhr mit seiner Band <span class="strong">U.D.O.</span> auf der Bühne steht. Zwar hat uns der Metal-Veteran seit Beginn seiner Solo-Karriere im fernen Jahr 1987 mit einer beachtlichen Zahl an hervorragenden Alben versorgt, dennoch zündet das Zeug aus den Jahren zuvor mit der Band Accept auch heute noch am besten. Das weiß natürlich uns' Udo nur allzu gut und ballert mit seiner jungen Crew die ollen Klassiker "Princess Of The Dawn", "Balls To The Wall", "Fast As A Shark" und zum Abschluss "Metalheart" mit derartiger Spielfreude durch die Membrane, dass besagtes Metal-Herzla in unser aller Brust ein paar Takte zulegt, während wir in die Refrains mit einsteigen. In diesen Momenten zeigt die fränkische Metal-Gemeinde einmal mehr, dass man sich als Musiker einfach auf sie verlassen kann. Besser könnte die Stimmung im Grunde nicht sein! Nicht nur die Meute in der Scheune, sondern auch alle, die drinnen keinen Platz mehr ergattert haben, feiern, klatschen und singen was das Zeug hält! </p>
<p>Ich hätte es nicht für möglich gehalten, dass die gute <span class="strong">Doro</span>, die ab 22:00 Uhr die Headliner-Funktion übernehmen darf, nun noch einen oben drauf setzen kann. Aber ich werde eines Besseren belehrt! Man mag ja über die Frau Pesch mit ihrer manchmal geringfügig zu positiven bis fast schon penetrant euphorischen Art denken, was man will - aber steht sie erst einmal live auf einer Bühne, dann gibt sie einfach alles. Und zwar zuverlässig und das seit den frühen 1980ern! Zwar hat auch die Metalqueen ihr Set zu 90% aus Klassikern ihrer frühen Jahre bei Warlock zusammengestellt und entführt uns gleich von Beginn an mit "I Rule The Ruins" und im weiteren Verlauf etwa mit "Earthshaker Rock", "East Meets West", "Burning The Witches" oder "Für Immer" auf eine kleine Zeitreise. Allerdings schaffen auch jüngere Gassenhauer a la "Raise Your Fist In The Air" oder "Revenge" den Schulterschluss zu den alten Hits und ich find's an dieser Stelle eigentlich recht schade, dass nicht etwas mehr neues Material zum Zuge kommt. Gut, das werden die meisten Anwesenden vermutlich anders sehen, da sie in jungen Jahren bestimmt selbst dem einen oder anderen Warlock-Konzert beiwohnen durften und solch ein Gig die alten Erinnerungen weckt. Zuletzt werden anlässlich des zeitlosen "All We Are" sogar ein paar Pyros abgefackelt, ehe sich die Queen mit der Ballade "Love Me In Black" verabschiedet. Schee wars! Richtig schee! Außerdem lieferte dieses Konzert einmal mehr den unumstößlichen Beweis, dass Metal eben doch jung hält. Und zwar nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne praktiziert.</p>
<p>Eine weitere Runde geballte Frauenpower liefern als Rausschmeißer nun noch <span class="strong">Girlschool</span>. Man merkt allerdings ein leichtes Abwandern von Festivalgästen und auch meine Wenigkeit macht sich allmählich auf den Weg zum Auto. Den Fehler, heute noch weder nachhause zu fahren, gedenke ich im nächsten Jahr zu korrigieren. Auf einem Bierfest mit Rockmusik nüchtern zu bleiben entpuppte sich recht schnell als Schnapsidee, aber Spaß beiseite: die Pyraser Classic Rock Night 2022 war schlichtweg erstsahnig und ich würde mich freuen, wenn's im nächsten Jahr wieder klappt.<br />
</p>
]]></description><author>news@heavyhardes.de (Heavyhardes.de - Live-Berichte)</author>
<link>http://www.heavyhardes.de/live-691.html</link>
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</item><item>
<title>Bavarian Battle Open Air 2022 u.a. mit & </title><description><![CDATA[<p>Die letzten beiden Jahre waren hart für uns alle, eine Beschränkung jagte die nächste. Besonders hart hatte es die Veranstaltungsbranche erwischt, ständige Terminverschiebungen und Absagen waren an der Tagesordnung. Doch nun hat das Warten ein Ende, die Beschränkungen sind aufgehoben und man kann sich Schritt für Schritt wieder in das Leben vor Corona herantasten. Auch das Bavarian Battle Open Air findet nun nach zweijähriger Zwangspause wieder statt. Es dürstet die Metalgemeinde nach livehaftiger Musik, nicht umsonst melden die Veranstalter schon geraume Zeit vor dem Event ein Sold Out, alle 1.000 Tickets sind verkauft. Gut so.<br />
Also machen wir uns mit der mobilen Behausung auf den Weg ins beschauliche Kirchdorf bei Haag in Oberbayern, um eine bunte Mixtur aus vielen Musikstilen zu genießen. Das Wetter passt am Anreisetag, das Navi geleitet uns ohne Umwege gekonnt ans Ziel. Quasi auf der Zielgeraden ist dann erstmal Schlange stehen angesagt, denn die Autos werden von der freundlichen Security nach verbotenen Gegenständen, insbesondere nach Glas / Flaschen durchsucht. Eigentlich sollte es ja hinreichend bekannt sein, dass solches Gut auf Festivals verboten ist. Trotzdem finden sich auch hier Gäste, die es mit diesem Verbot nicht so genau genommen haben. So stehen bereits ein paar Fahrzeuge abseits der Zufahrt und leeren noch schnell die mitgebrachten Desperados, Biere etc. So, wie hier das Zeug weggepumpt wird, dürften die Fahrer eigentlich keinen Meter mehr fahren, aber was soll's. Das Domizil wird noch auf der leicht abschüssigen Wiese geparkt, ehe die Ankunfts-Hoibe gezapft wird. Die Campingfläche ist mehr als ausreichend bemessen, Dixis stehen ebenso in ausreichender Zahl zur Verfügung. Also auf zum Infield. Hier erwartet uns ebenso ein ausreichendes Areal mit schönen Bühne, einem Bier-/Bar-/Frühstücks-Zelt sowie einem dahinter etwas versteckt liegendem Futterstand. Dieser hat im Laufe des Festivals mehr als genug zu tun, um die vielen hungrigen Mäuler zu versorgen. Auch wenn das Essen sehr lecker ist, so strapazieren die langen Wartezeiten durchaus die Nerven. Aber hier haben die Veranstalter bereits Besserung für das nächste Jahr gelobt. Nach ein paar Bierchen geht dann die musikalische Sause auch schon los.</p>
<p><span class="strong">Freitag, 27. Mai 2022</span></p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/011 norgaahl.jpg" border="0" alt="Norgaahl" /></p>
<p>Als Opener des Festivals betreten <span class="strong">Norgaahl</span> aus Olching bei München als erste die Bühne. Die Mischung aus Death und Thrash Metal, versehen mit einer guten Portion Groove, lockt auch gleich zahlreiche Fans vor die Bühne. Die Jungs legen sich ordentlich ins Zeug und sorgen für einige Banger vor der Bühne. Der Sound läuft gut rein und macht Laune. Ein gelungener Einstieg ins Festival.</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/026 sum lights.jpg" border="0" alt="Sum Lights" /></p>
<p><span class="strong">Sum Lights</span> aus unserer schönen Landeshauptstadt sind als eine der letzten Bands in Line-Up gerutscht und haben heute auf dem Bavarian Battle ihre Live-Premiere. Der Sound bildet mal ein krasses Kontrastprogramm zum Opener: hier trifft Black Metal auf Death Metal auf Progressive Metal und entführt den Hörer in fremde Galaxien. Das ist schon ein ziemlich abgespacter Sound, der einem hier um die Ohren geknallt wird. Viel Doom trifft auf sehr viel Hall-Effekte, was das Ganze zu einer kopflastigen Sache macht. Der etwas breiige Sound verstärkt hier leider diesen Eindruck. Trotzdem wird auch diese Band von einigen Fans zelebriert und gefeiert.</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/037 sweeping death.jpg" border="0" alt="Sweeping Death" /></p>
<p>Progressiv geht es weiter, wenn auch weitaus weniger als noch bei <span class="strong">Sum Lights</span>. Bereits bei <span class="strong">Sweeping Death</span> sind gute zehn Minuten Zeitverzug, als sie ihren Set beginnen, aus diesem Grund muss der Gig am Ende auch entsprechend gekürzt werden. Doch bis dahin ist noch Zeit für jede Menge Spielfreude. Der progressive, melodische Heavy Metal weiß zu gefallen und so lassen die ersten Hey-Hey-Rufe auch nicht lange auf sich warten. Leider sind die Vocals hier etwas zu leise (zumindest von meinem Standpunkt aus), aber die Band wird trotz der aufziehenden Regenwolken gefeiert. Sogar der erste kleine Moshpit wird gestartet. So muss das sein.</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/059 atomwinter.jpg" border="0" alt="Atomwinter" /></p>
<p>Vor einem deutlich gefüllteren Areal betreten im Anschluss <span class="strong">Atomwinter</span> die Bühne. Der Death Metal im Stile von Bolt Thrower bollert aber auch recht amtlich durch die Boxen und sorgt gleich für den nächsten Pit. Die Band liefert eine gute Show und ist viel auf der Bühne unterwegs. Der Gig ist eine Reise durch die Alben der Band. Die Mischung aus Uptempo- und Groovenummern verfehlt ihre Wirkung nicht und mit "Sakrilege" gibt es auch einen neuen, flotten Song um die Ohren geballert, der auch gleich Einzug in einen feinen Pit findet. Kein Wunder also, dass sich die Band nach ihrem Auftrtt am Merchstand über regen Zuspruch und Absatz freuen darf.</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/075 iron angel.jpg" border="0" alt="Iron Angel" /></p>
<p>Für die einen ist das BBOA der Einstieg in die Live-Performance, für die anderen bildet das Festival den Schlusspunkt. <span class="strong">Iron Angel</span> aus Hamburg ziehen nach guten 40 Jahren einen Schlussstrich, somit ist ihr Auftritt hier in Bayern zugleich der letzte. Doch von Wehmut ist erstmal keine Spur. Das Areal vor der Bühne ist unverändert gut gefüllt, als sie ihren Set beginnen. Auch hier wird schnell ein kleiner Pit ins Leben gerufen, der Speed Metal lädt ja auch förmlich zur Bewegung ein. Die Stimmung ist gut, auch wenn das geforderte Mitsingspielchen nicht so wirklich klappt. Dafür verlässt Dirk Schröder für "Heavy Metal Soldiers" auch mal die Bühne und gesellt sich singend zu den Fans davor. "Legions Of Evil" markiert dann leider schon den Schlusspunkt des Gigs, mit einem saloppen "Winke Winke" werden 40 Jahre beendet.</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/085 lucifers child.jpg" border="0" alt="Lucifers Child" /></p>
<p>Die Nacht senkt sich mit Vehemenz herab und ein penetranter Duft von Räucherstäbchen wabert über das Gelände. Der Ursprung ist schnell gefunden, sind diese doch in nicht unerheblicher Anzahl auf der Bühne drapiert, als die Griechen <span class="strong">Lucifers Child</span> in ihren Set einsteigen. Die Lightshow kommt jetzt erstmals richtig zur Geltung und vor der Bühne ist ziemlich was los. Trotz des nun einsetzenden Regens. Da werden noch die letzten sichtbaren Momente für eine ordentliche Wall Of Death genutzt. Der opulente (weil mit ziemlich vielen Samples angereichert) Black Metal sorgt für reichlich Bangerschaft vor der Bühne. Ein beeindruckender Gig. Danach ist jedoch für den Schreiberling jedoch leider Schicht im Schacht, der Dauerregen, die aufkommende klamme Kälte und die Müdigkeit fordern ihren Tribut, man ist ja keine 25 mehr.</p>
<p><span class="strong">Samstag, 28. Mai 2022</span></p>
<p>Morgens, halb zehn in Deutschland. Die hungrige Meute hat sich im Bar-/Frühstückszelt zum gemeinsamen Frühschoppen mit Weißwürsten und Bier sowie musikalischer Untermalung versammelt. Da müssen die Mädels und Burschen schon einiges an Verpflegung ranschleppen. Aber es scheint zu schmecken.</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/115 mortal infinity.jpg" border="0" alt="Mortal Infinity" /></p>
<p>Der Part des Openers am zweiten Tag wurde <span class="strong">Mortal Infinity</span> zugewiesen. Es geht doch nix über eine ordentliche Portion Thrash Metal, um den Kopf wieder frei zu bekommen. Der Platz vor der Bühne ist um diese Zeit jedoch noch sehr locker gefüllt. Die Band gibt aber Gas und wird dafür mit reichlich Beifall sowie einigen Headbangern belohnt. Ein guter Einstand.</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/127 stillbirth.jpg" border="0" alt="Stillbirth" /></p>
<p>Nach dem Thrash ist vor dem Deathcore. So oder so ähnlich könnte man zum Stilwechsel überleiten. Schon beim Soundcheck von <span class="strong">Stillbirth</span> ist klar, dass die fünf Jungs hier auf eine breite Fanbase bauen können. Also Oberkörper frei und die neonfarbene Short an, und schon kann die Sause losgehen. Beim Bastard aus Death Metal und Death/Grindcore mit schönen Slamdance-Elementen wird der Boden vor der Bühne schon mal einer ersten Belastungsprobe unterzogen. Die Fans gehen mächtig ab, ein schöne Pit wird ins Leben gerufen und während des Gigs auch brav am Leben erhalten. Die Frage von Sänger Lukas "Habt ihr Bock auf eine Wall of Death?" ist hier wohl eher rhetorischer Natur. Lukas kommt hierzu jeodch extra von der Bühne herunter um die Fans zu dirigieren. Und auf sein Zeichen hin geht's dann auch schon los. Der Hingucker ist jedoch ein Fan mit einer Strickmütze, die wohl an Kapitän Davy Jones erinnert. Was mag der wohl darunter geschwitzt haben. Nach 40 Minuten ist die Sause dann aber auch schon wieder vorbei und <span class="strong">Stillbirth</span> hinterlassen eine glückliche Gemeinde.</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/172 doll circus.jpg" border="0" alt="Doll Circus" /></p>
<p>Danach wird es Zeit für "die härteste Band des Festivals...zumindest was den Frauenanteil angeht." Wo <span class="strong">Doll Circus</span>-Frontfrau Shake the Snake Recht hat, hat sie Recht. Die Band ist für Crossplane eingesprungen, die ihren Auftritt canceln mussten. Die fünf Mädels aus Bad Aibling sorgen jedoch nicht nur aufgrund ihres Bühnenoutfits sowie aufgrund des Soundchecks für Aufsehen. Ich zumindest habe für den Soundcheck bislang noch keinen Münchner Freiheit Song-gehört, der zudem noch textsicher von der ersten Reihe mitgesungen wird. Der knackige Rock von <span class="strong">Doll Circus</span> läuft äußerst gut rein und überzeugt auf ganzer Linie. Schon bald sind Hey-Hey-Rufe zu vernehmen, die Mädels können sich somit über mangelnden Zuspruch nicht beklagen. Vom 2021er Debut Album Eat This gibt's dann auch den Titelsong um die Ohren geblasen, ehe mit "Big Balls" eine AC/DC-Coverversion aus dem Zylinder gezogen wird. Die Fans vor der Bühne haben genauso viel Spaß wie die Band auf der Bühne. So soll's sein.</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/181 darkfall.jpg" border="0" alt="Darkfall" /></p>
<p>Danach ist es Zeit für etwas melodischen Death Metal, <span class="strong">Darkfall</span> aus Graz geben sich die Ehre. Gefühlt ist etwas weniger los vor der Bühne (dafür wird die Schlange am Futterstand länger), der Stimmung tut dies jedoch keinen Abbruch. Der Death Metal wird ordentlich durch die PA gedrückt und Song wie "War Has Come" oder "Rise To Dominate" verfehlen ihre Wirkung nicht. Sänger Thomas ist viel auf der Bühne unterwegs und stachelt die Fans vor der Bühne ständig an. Bedankt wird sich artig mit bangen und ordentlichem Beifall.</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/199 profanity.jpg" border="0" alt="Profanity" /></p>
<p>Danach wird es technisch. Sehr technisch. <span class="strong">Profanity</span> zerlegen mit ihrem technischen Death Metal mal eben die Bühne. Das geht beim Trio zwar etwas zu Lasten der Performance, die etwas statisch ist. Auch vor der Bühne ist zu Beginn wenig Bewegung auszumachen, hier scheint sich das Gefühl des Überfahren-werdens breit gemacht zu haben. Das ist aber auch ziemlicher Kopf-Metal, der hier kredenzt wird. Aber schon nach geraumer Zeit setzt sich auch hier ein kleiner aber feiner Pit in Bewegung, als sich das Areal deutlich mehr füllt. Wie sagt Thomas (Gitarre, Vocals) doch so treffend: "jetzt erstmal ein Bier gegen den Knoten im Hirn". Jupp, das triffts. Ein brachiales Früh-Abend-Programm. Und zum Abschluss gibt es noch Geburtstagsgrüße an das Töchterlein, die am Mischpult steht und den Papa in Aktion erleben darf.</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/221 darkness.jpg" border="0" alt="Darkness" /></p>
<p>Danach wird es old-school. Aber so richtig. Quasi Thrash Altenessen... <span class="strong">Darkness</span> sind schon seit Mitte der 80er unterwegs und steigen mit "Critical Threshold" vom Debutalbum Death Squad in ihren Set ein. <span class="strong">Darkness</span> können sich von Anfang an auf reichlich Zuspruch vor der Bühne freuen, auch der Mosh- bzw. wahlweise Circel-Pit lässt hier nicht lange auf sich warten. Ein ganz Mutiger entledigt sich noch seiner Schuhe, ehe es in die Circle-Runde geht. Aber passiert ist ihm nix. Sänger Lee ist fleißig auf der Bühne unterwegs und hat sichtlich Spaß am Auftritt, genauso wie der Rest der Band. Die Setlist durchstreift das musikalische Schaffen von alt bis jung, ein aktueller Bezug wird durch "The Gasoline Solution" hergestellt. Doch langsam drückt auch wieder die Zeit, viel zu früh ist diese feine Thrash-Sause wieder vorbei.</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/228 suidakra.jpg" border="0" alt="Suidakra" /></p>
<p><span class="strong">Suidakra</span> sind eigentlich immer ein guter Live-Garant. Nur an diesem Abend scheint etwas der Wurm drinnen zu sein. Zumindest anfänglich, denn so richtig springt der Funke erstmal nicht über. Vielleicht liegt's an der langen Zwangs-Live-Pause? Wie auch immer, nachdem "Isle Of Skye" durch die PA gedrückt wurde, steigt Sänger Arkadius von der Bühne herab zu den Fans, um sich gemeinsam mit ihnen in einem Circle-Pit aufzuwärmen, musikalisch untermalt von "Dead Man's Reel". Danach ist das Eis gebrochen und die Fans gehen gepflegt ab. Auch das verlangte Springen zu "Pair Dadeni" wird brav mitgemacht. Na also, geht doch. Mit vollem Einsatz geht es weiter, auch wenn Bassist Tim mit einem Krampf in der Hand zu kämpfen hat. Mit viel Beifall werden die Jungs in den Feierabend entlassen.</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/260 naglfar.jpg" border="0" alt="Naglfar" /></p>
<p>So langsam neigt sich das Festival seinem Ende entgegen, mit den Schweden <span class="strong">Naglfar</span> steht die vorletzte Band an. Leider macht da die Technik nicht so ganz mit; bis die Monitor-Boxen das tun, was sie sollen, vergehen gute 20 Minuten. Schade, denn die müssen von der Setlist gestrichen werden... Aber nun ist erstmal Black Metal angesagt. Das Areal vor der Bühne ist gefüllt, als die Schweden mit "Vortex Of Negativity" vom aktuellen Album Cerecloth brachial in ihren Set einsteigen. Sofort ist mächtig was los vor der Bühne, Banger und in den Nachthimmel emporgereckte Hörner. So soll es sein. Die Schweden liefern einen agilen, energiegeladenen Gig ab, der keine Wünsche offen lässt. Naja, nicht ganz, etwas länger hätte es schon noch dauern können, aber aufgrund der anfänglichen Verspätung musste wie gesagt der Set gekürzt werden. "A Swarm Of Plagues" und "I Am Vengeance" bilden dann auch schon viel zu früh den Schlusspunkt. Mit viel Beifall werden <span class="strong">Naglfar</span> in die Nacht verabschiedet.</p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=bavarianbattle/bavarianbattle_2022/281 unleashed.jpg" border="0" alt="Unleashed" /></p>
<p>Auch <span class="strong">Unleashed</span> haben mit dem leicht verspäteten Beginn und der nach hinten nicht verschiebbaren Deadline zu kämpfen. Umso seltsamer, dass man sich zwischen den einzelnen Songs extrem viel Zeit lässt und nicht einen Song nach dem anderen rausballert. Doch der Reihe nach: unter viel Beifall entern <span class="strong">Unleashed</span> die Bühne und legen gleich mal flott mit "To Asgard We Fly" los, gefolgt von "They Came To Die" und "The Longships Are Coming". Die Fans gehen von der ersten Sekunde an mit, und in den bereits angesprochenen längeren Pausen wird fast schon sehnsüchtig "My warriors scream for me... Death Metal Victory" von ihnen angestimmt. Leider bleibt dieser Ruf ungehört und verhallt in der Nacht. Bei "Hammer Battalion" wird das bisschen noch verbliebene Licht für einen Nacht-Pit genutzt. Aber es gibt auch langsameres Liedgut, "Midvinterblot" sorgt für zahlreiche Banger. Doch so ganz brauchen die Fans nicht auf das allseits beliebte Mitsingspielchen verzichteen, an diesem Abend ist die Wahl hierzu jedoch auf "Never Ending Hate" gefallen. Das obligatorische Trinkhorn zu "Into Glory Ride" darf natürlich an diesem Abend ebenfalls nicht fehlen. Tja, und dann ist auch schon wieder Schluss. Mit lautstarken <span class="strong">Unleashed</span>-Rufen werden die Schweden verabschiedet.</p>
<p>Damit geht das Bavarian Battle Open Air zu Ende. Ein kleines und vor allem feines Festival, das den perfekten Einstieg nach zwei Jahren Zwangspause bildet. Auch sonst weiß das Festl zu überzeugen: gute Lage, kurze Wege, eine gute Mischung an Bands bzw. Stilrichtungen und mit 1.000 Leuten definitiv gemütlich. Jede Band wird gefeiert, es regiert der Spaß. Die Security ist stets freundlich und hilfsbereit und auch die Merchstand-Belegschaft ist für einen Plausch aufgelegt. Genial finde ich die Idee, die Running-Order auf die Bierbecher drucken zu lassen, so hat man das Programm quasi ständig im Blick. Die Getränkepreise sind gut und die Auswahl ist umfangreich. Einzig an der Essensverpflegung muss hier definitiv gearbeitet werden, nur ein Stand für alle Fans inkl. der Bands ist dann doch a bisserl wenig. Aber hier haben die Veranstalter bereits Besserung versprochen. Wir sehen uns im nächsten Jahr!<br />
</p>
]]></description><author>news@heavyhardes.de (Heavyhardes.de - Live-Berichte)</author>
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</item><item>
<title> & </title><description><![CDATA[<p>Es ist ein bizarres Bild. Unten, im geräumigen Pit zwischen Mischpult und Bühne, da wo normalerweise die Meute tobt, stehen ein paar Biergarnituren, seitlich an den Treppenrängen einige einzelne Stühle und oben, zwischen Theken und Merchandise, noch mal wenige Biertische und -bänke. Alles im Mindestabstand von 1,5 Metern. So verlieren sich kaum 200 Leutchen im geräumigen Werk des Münchner Backstage, einer Location, die normalerweise über 1000 Besucher mehr unterbringt. Abseits des eigenen Sitzplatzes nur mit Mundschutz und ausschließlich zum Zwecke des Be- oder Entsorgens von Getränken. </p>
<p>Immerhin gibt es überhaupt mal wieder Konzerte und zwar nur in diesem engen Zeitfenster, September - Oktober, wie wir inzwischen leider wissen. Derzeit, Stand November 2020, geht ja erneut gar nichts mehr. Covid 19: Du bist ein Arsch!</p>
<p>Aufgrund der begrenzten Zuschauerzahlen hat man beschlossen, zwei Shows an einem Tag zu spielen: eine am Nachmittag und eine am Abend. Damit sich der Aufwand für die Bands wenigstens ein bisschen lohnt. Denn <span class="strong">Destruction</span> haben es sich nicht nehmen lassen, selbst für diese beiden Minigigs mit Special Guest anzureisen. Ich befinde mich auf dem Nachmittagskonzert, am Abend steht bei mir das parallel zum zweiten <span class="strong">Destruction</span>-Gig stattfindene <a href="https://www.heavyhardes.de/live-687.html">Biergartenkonzert der Emil Bulls</a> auf dem Programm. </p>
<p>Um 16:00 Uhr entern also zunächst die Schweizer Mädels <span class="strong">Burning Witches</span> die Bühne. Deren neue Sängerin kommt aus Holland und scheint sich zu fragen: Warum mit Reizen geizen? Zumindest legt das ihre sehr (!) enge Lederhose sowie ihr sehr (!!!) knapper Leder- äh - BH? nahe. Heißes Outfit der brennenden Fronthexe! Zu hören gibt es auch was. Der Powermetal der Eidgenossinnen tönt angenehm druckvoll und weist, zumindest live, eine fast schon thrashige Note auf - durchaus passend also zum Headliner. Zumal die <span class="strong">Burning Witches</span> als kompetente Anheizerinnen nichts anbrennen lassen und ihre straighten Nummern versiert und mit großer Spielfreude ins Publikum feuern.</p>
<p>Als die baden-württembergischen Zerstörer an der Reihe sind, wird eines klar: Unter normalen Umständen ein mitreißendes Konzert abzuliefern, können sicher nicht alle - aber doch viele Bands. Aber in fast leerem Haus vor ein paar gemütlich sitzenden Bierbänklern einen derartigen Abriss zu veranstalten - das schaffen eben nur durch und durch professionelle Überzeugungstäter wie die legendäre Teutonic-Thrash-Institution. Frontmann Schmier stellt angesichts von Gemecker im Vorfeld über angeblich unmetallische Abstandskonzerte vor sitzendem Publikum erst mal klar, was Metal eigentlich ist. Wir! Dann geht es ab! Auch im Publikum. Ob alt ("Nailed To The Cross"), ganz alt ("Curse The Gods") oder neu ("Born To Perish"), alles klingt wie aus einem Guss und knallt ohne Ende. Die Band präsentiert sich im martialischen Einheitslook wie ein einziges breitbeiniges Thrash-Urviech und musiziert tight wie eine verdammte Stahlwand. Ganz besonders innovativ feiert diese Darbietung eine rothaarige junge Dame auf dem Stuhl vor mir ab. Sie kreiert ein patentwürdiges Stuhl-Banging, bei dem sie Arme und Beine gleichzeitig in die Höhe katapultiert und dann wieder auf Boden bzw. Stuhllehne hämmert. Ein herrlicher Anblick.</p>
<p>Leider muss ich mitten im Gig für 20 Minuten weg, um ein <a href="https://www.heavyhardes.de/interview-513.html">Interview mit Christoph von den Emil Bulls</a> zu führen und verpasse so ausgerechnet "Mad Butcher", die Bandhymne schlechthin. Als ich zurückkomme, ist es dennoch, als hätte ich mich nur einmal kurz weggedreht, denn das Riffgewitter prasselt und peitscht wie zuvor. So wird noch eines klar: Man mag den, allesamt sehr soliden, Alben der letzten Jahre nicht zu Unrecht vorwerfen, nicht durchwegs essentiell zu sein. Aber! Live sind Rampensau Schmier, Riffmeister Mike und ihre (neuerdings) zwei Mitstreiter eine Macht, auch wenn sie die neueren Songs zocken. Das ist grandioser Stoff für den Konzertsaal und vielleicht weniger fürs Wohnzimmer. Den finalen Nackenschlag gibt es dann doch via Klassiker - "Bestial Invasion"! Warum heißt eine Band eigentlich Zerstörung? Genau darum!</p>
]]></description><author>news@heavyhardes.de (Heavyhardes.de - Live-Berichte)</author>
<link>http://www.heavyhardes.de/live-688.html</link>
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</item><item>
<title></title><description><![CDATA[<p>"Liabe Freinde! Ein Prosit der Gemütlichkeit!" ruft Sänger Christoph von Freydorf den 400 Bierzeltbesuchern zu, die behäbig auf ihren Bänken sitzen und brav an ihrem Bier nippen. Zahlreiche Konzertansagen hat man von Bulls-Fronter Christoph in nunmehr 25 Jahren Karriere hören können. "Seit ihr bereit für den Ritt eures Lebens?" eröffnete er selbstbewusst die Jubiläums-Show zum 15jährigen Bandgeburtstag im Münchner Backstage, bevor die Band das mit tobenden Fans knackvolle Werk mit einer fulminanten Show in Schutt und Asche legte. Und nun? Zum 25jährigen? Abstandsregeln, Maskenpflicht beim Getränkeholen, Sitzpflicht, Herumstehen verboten! Tanzen verboten! Ein Bierzelt!!</p>
<p>"Aber dich gibt's nur einmal für mich!" schnulzt sich Christoph nach stilvollem Manowar-Intro - Kampfgeist ist derzeit durchaus vonnöten - erstmal durch deutsches Schlagerliedgut. Die Bulls in güldenen Glitzersakkos, das Publikum schunkelt. Was für ein Kontrast zum eben verklungenen <a href="http://www.heavyhardes.de/live-688.html">1. Abstandskonzert von Destruction</a>! Die Band feiert anno 2020 ein Vierteljahrhundert <span class="strong">Emil Bulls</span> also altersgemäß? Bullshit! Der Vorhang fällt erneut und - nunmehr ganz in Schwarz - schmettern die Jungs ein wütendes "The Reckoning" von der Bühne. Christoph hatte es im <a href="https://www.heavyhardes.de/interview-513.html">Interview direkt vor der Show</a> bereits deutlich gemacht: Erst das dritte (und schon wieder letzte) Konzert nach zehn Monaten voller Frust und der darf jetzt raus. Die Bullen haben Bock und die Fans feiern die Songs eben sitzend. Kaum ist das erste Prosit der Gemütlichkeit verklungen, geht es beinhart weiter: "Here Comes The Fire", "The Most Evil Spell". Durch die launigen Bierzeltintermezzi wirkt der heftig groovende Modern Metal der Bulls umso brachialer. Nach einem hochenergetischen Parcours durch ein fulminantes Best of-Set gibt es als zweite Zugabe mit "Sierra Madre" nochmal Schlager im Goldglitzergewand und nach dem wirklich letzten "Prosit der Gemütlichkeit" noch "Worlds Apart" gefolgt vom finalen Robbie Williams-Schmachtfetzen "Angels", bei dem dann das ganze Bierzelt mitsingt. Schön, so etwas mal miterleben zu dürfen. Noch schöner wäre, so etwas nie mehr miterleben zu müssen. Denn Konzerte im Sitzen finden hoffentlich bald nur in Geschichtsbüchern statt!</p>
<p>Die Bulls haben nun wirklich das Beste daraus gemacht! Dass die Hohenschäftlarner Festivalspektakel können, haben sie in München zuletzt 2018 auf dem Rockavaria unter Beweis gestellt. Dass sie Akustikkonzerte können, bei der Candlelightshow zum 20jährigen. Jetzt wissen wir: Sie können auch Bierzelt und gehören nun endgültig in jeder erdenklichen Disziplin zu den besten Livebands Deutschlands. Happy Birthday!</p>
]]></description><author>news@heavyhardes.de (Heavyhardes.de - Live-Berichte)</author>
<link>http://www.heavyhardes.de/live-687.html</link>
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</item><item>
<title>Summer Breeze 2019 u.a. mit & </title><description><![CDATA[<p>Never change a running system, so könnnte man das Summer Breeze 2019 beschreiben. Neben Altbewährtem, wie der drehbaren Dämonen-Bühne und der offenen T-Stage gibt es auch heuer wieder eine kleine Bühne, die diesmal aber nicht als Camel sondern als Wera Tool Rebel Stage bezeichnet wird. Auch das Bier ist diesmal ein anderes, denn Mönchshof sorgt seit diesem Jahr für die Versorgung mit Flüssignahrung. Ansonsten darf sich der willige Besucher über überwiegend gutes Wetter, geile Bands und ausgelassene Stimmung freuen.</p>
<p><span class="strong">Mittwoch, 14.08.2019</span></p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/001 Hypocrisy.JPG" border="0" alt="Hypocrisy" /></p>
<p><span class="strong">Hypocrisy</span> sind live immer eine Macht, zumindest habe ich bislang noch keinen schlechten Gig von ihnen gesehen. Auch heute werde ich nicht enttäuscht, die Menge geht bereits zu den ersten Klängen von "Fractured Millenium" mächtig steil. Die Jungs um Peter Tägtgren haben Spaß und Bock, das sieht man, und das hört man auch. So ist es auch nicht überraschend, wenn Peter getreu dem Motto "no speaking, just playing" den Set bestimmt. Die Setlist ist eine Reise durch "some new stuff" und "some old shit". Besser könnte man es nicht beschreiben. Mit dem finalen "Rosewell 47" geht der Gig dann auch viel zu schnell nach einer Stunde zu Ende. Hätte durchaus länger dauern können. Was für ein gepflegter Abriss.</p>
<p>Es bleiben nur kurze fünf Minuten für einen Ortswechsel. <span class="strong">Midnight</span> aus Cleveland wurden mir vorab empfohlen und als sie um kurz vor elf die Wera Tool Rebel Stage entern, weiß ich auch warum. Extrem schnörkelloser Black'n'Roll/Speed Metal, der es in sich hat. Dabei macht das Kapuzen-Trio keine Gefangenen und legt einen Gig auf die Bretter, der mächtig in den Arsch tritt. Teilweise erinnern mich die Riffes etwas an Motörhead auf Speed, aber das soll wohl auch so sein. Selbstverständlich lässt hier der Moshpit nicht lange auf sich warten. Sollte man durchaus im Auge behalten, die Jungs. </p>
<p><span class="strong">Donnerstag, 15.08.2019</span></p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/022 Iron Reagan.JPG" border="0" alt="Iron Reagan" /></p>
<p><span class="strong">Iron Reagan</span> aus US of A eröffnen den Tag sowie die Main Stage. Der Thrash Metal mit Crossover sorgt für gute Laune um die Mittagszeit und auch schon für reichlich Bewegung vor der Bühne; der erste Circlepit des Tages lässt nicht lange auf sich warten. Die Mucke im Zielwasser von Municipal Waste läuft gut rein, nur an seiner Marketing Strategie muss Tony Foresta noch etwas arbeiten ("Buy some shirts or not.... we don't care"). Ist aber auch egal, denn Songs wie "Fuck The Neighbors" sorgen nicht nur aufgrund des Titels für das ein oder andere Grinsen. Ein mehr als gelungener Einstieg in den Festivaltag. </p>
<p>Jetzt aber schnell rüber nach Mittelerde... äh... zur T-Stage, denn auch hier ist die Party bereits voll im Gange. Die Schweden <span class="strong">Twilight Force</span> können auf eine getreue Fangemeinde bauen, die die Band und die Elben an den Gitarren lautstark unterstützt. Man mag ja von derlei Kostümierungen halten was man will, ihre Instrumente beherrschen die Jungs tadellos. Die Menge geht sehr gut mit und als kleines Dankeschön wird mit "Queen Of Eternity" auch ein neuer Song dargeboten. Dabei wird auch ein Crowdsurfing-auf-Drachen-Wettbewerb initiiert, dem glücklichen Gewinner wird dann auch das brandneue Album überreicht. Feine Sache. Mit "The Power Of The Ancient Force" verlassen wir dann wieder Mittelerde. </p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/037 Avatar.JPG" border="0" alt="Avatar" /></p>
<p>Vor der Main Stage ist es schon richtig voll, kein Wunder, denn der Wanderzirkus <span class="strong">Avatar</span> ist in der Stadt. Die Schweden sind bekannt für ihre Show rund um Madman Johannes Eckerström (Vocals). Treffend werden die ersten Töne von "Hail The Apocalypse" durch die PA geblasen, als der Zeremonienmeister die Bühne mit breitem Grinsen betritt. Soviel gute Laune (oder ist es Wahnsinn?) steckt an und die Menge vor der Bühne geht ab der ersten Minute steil. "Let It Burn", "Bloody Angel" oder das famose "Paint Me Red" folgen. Kann man diese Level noch weiter steigern? Jupp, man kann. <span class="strong">Avatar</span> geben sich nicht zufrieden und stacheln das Publikum immer weiter an, so werden immer wieder immer größere Circle Pits ins Leben gerufen. Genauso passend, wie der Set eröffnet wurde, wird er auch mit "Smells Like A Freakshow" beendet. Stimmt, kann man so nur bestätigen. </p>
<p>Ein denkbar schweres Los haben die Jungs von Of Mice & Men gezogen, müssen / dürfen sie doch fast zeitgleich mit den parallel auf der Main Stage auftretenden Schwergewichten In Flames auf die Bühne. Trotzdem ist das Areal vor der T-Stage mehr als reichlich gefüllt als sie mit "Warzone" in ihre Stunde Spielzeit einsteigen. Der Metalcore sorgt auch hier für Bewegung vor der Bühne, zahlreiche Crowdsurfer können hier nicht irren. Auch den ein oder anderen neuen Song gibt es zu belauschen. Die Amis geben ordentlich Gas und können mit Sicherheit ein paar neue Fans auf ihre Seite ziehen.</p>
<p>Während die Main Stage gerade von Melodien dominiert wird, herrscht vor der T Stage ein gänzlich anderes Bild. Was soll man über Deicide und Glen Benton noch sagen, was nicht eh schon bekannt ist? Deicide kommen, spielen und zerlegen die Bühne. Dabei steht alles ganz im Zeichen des Gehörnten, dem ordentlich gehuldigt wird. "When Satan Rules His World", "Kill The Christian" oder "Once Upon The Cross" werden in die finstere Nacht hinaus geblasen. Ein routinierter Gig, vielleicht auch etwas zu routiniert. Viel Bewegung ist on stage nicht zu verzeichnen (kennt man so aber ja von den Amis) und von meinem Standpunkt aus auch nicht vor der Bühne. Glen beschränkt sich auf die Ansagen der Songs, das war's dann aber auch schon mit Interaktion. Blasphemie pur. </p>
<p>Es gibt sie immer wieder, diese Überraschungen auf Festivals. <span class="strong">Downfall Of Gaia</span> sind es für mich. Mit ihrer Mischung aus Crust und atmosphärischen Post Black Metal ziehen sie reichlich Fans vor die Bühne, die gebannt den Klängen lauscht. Diese Kombination aus Melancholie und Hoffnungslosigkeit - ruhige, fast schon zerbrechlich wirkende Passagen, die dann eruptiv zu Staub zerblasen werden, hat durchaus etwas Mystisches an sich. Dabei verlässt sich die Band auf die Kraft der Musik, Vocals werden hier nur sequenziell genutzt. Was für eine breite Wand, die es erst mal zu durchdringen gilt. Da wirkt der Finale Satz "Tschüss, und viel Spaß noch" etwas irritierend.</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/112 Battle Beast.JPG" border="0" alt="Battle Beast" /></p>
<p>Ein gänzlich anderes Bild zeigt sich im Anschluss auf der T Stage, als die Power Metaller <span class="strong">Battle Beast</span> die Bühne entern. Sofort herrscht gute Stimmung und Frontfrau Noora Louhima hat leichtes Spiel. Das Gute-Laune-Barometer steigt und steigt und Song wie "Black Ninja" oder "Straight To The Heart" werden fleißig mitgesungen. Das Licht ist gut, der Sound ist fett, Bangerherz, was willst du mehr? "Beyond The Burning Skies" bildet dann den Abschluss des Sets und für mich auch des Festivaltages. </p>
<p><span class=strong">Freitag, 16.08.2019</span></p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/120 Dust Bolt.JPG" border="0" alt="Dust Bolt" /></p>
<p>Zum Abschluss ihrer Tour gastieren <span class="strong">Dust Bolt</span> auf dem Summer Breeze... einen besseren Abschluss kann man sich wohl nicht wünschen. Das Areal vor der Bühne ist auch um diese frühe Uhrzeit recht gut gefüllt und etwaige freie Flächen werden mal kurzerhand vom Circle Pit in Anspruch genommen. Jupp, sowas nennt man Party machen. Die Jungs auf der Bühne haben sichtlich Bock und diese gute Laune überträgt sich auf das Publikum, die die Band ordentlich abfeiert. Da darf dann auch das Bad in der Menge vom Bassisten nicht fehlen. Eine saubere und verschwitzte Thrash-Sause zur Mittagszeit. </p>
<p>Vor der Wera Tool Rebel Stage füllt sich das Areal langsam aber sicher, während die Niederländer <span class="strong">Izegrim</span> noch in den letzten Zügen ihres Soundchecks liegen. Dann geht es aber auch schon mächtig los, mit "White Walls" werden die Fans mal eben überrollt. Nein, <span class="strong">Izegrim</span> haben keinen Bock, Gefangene zu machen. Zwischen all den Riffsalven bleibt wenig Platz zum Verschnaufen. Dabei wirkt Marloes Voskuil (Vocals) vom regen Treiben vor der Bühne sehr überrascht und kann sich das ein oder andere Grinsen einfach nicht verkneifen. Sehr sympathisch. Der erste Crowdsurfer wird dann von ihr auch fast schon persönlich begrüßt, weitere sollen jedoch noch folgen. Auch eine kleine, aber feine Wall Of Death wird zur Feier des Sets errichtet. Die Niederländer haben sichtlich Spaß, und die Fans auch. So soll es sein. </p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/156 The Lazys.JPG" border="0" alt="The Lazys" /></p>
<p>Die Australier <span class="strong">The Lazys</span> dürfen sich auf der kleinen Bühne austoben. Schon vor dem Gig ist das Areal ordentlich gefüllt und die Band wird schon mal warm-gefeiert. Was jetzt dann folgt, kann man durchaus als mächtigen Tritt in den Popo bezeichnen. In bester Airbourne-Manier (der Vergleich sei mir verziehen) rocken sich die Jungs durch ihren Set, bei dem es kein Halten gibt. Schon bei den ersten Klängen machen sich die Surfer auf den Weg nach vorne, um gemeinsam mit der Band eine ordentliche Rock'n'Roll-Party zu zelebrieren. <span class="strong">The Lazys</span> lassen sich hier auch nicht lange bitten und rotzen sich durch ihren Set, dass es eine wahre Freude ist. Leider ist dieser Set viel zu schnell vorbei, die "Zugabe-Zugabe" Rufe wollen nicht verstummen, aber der Zeitplan muss ja auch eingehalten werden. </p>
<p>Bunt, seeeehr bunt, das ist das erste, was einem angesichts der Bühnendeko, vor allem des Backdrops, bei <span class="strong">Dragonforce</span> auffällt. Hinzu kommen zwei überdimensionale Arcade-Automaten links und recht auf der Bühne, die als kleine Emporen dienen. Dann geht die hochmelodische Reise auch schon mit "Ashes Of The Dawn" los. Die Meute vor der Bühne geht mächtig steil, zeitweise sind drei Circlepits am Laufen. Wenn man da mal nicht die Orientierung verliert. Die Band um Mastermind Herman Li legt sich mächtig ins Zeug, Gitarren werden wahlweise getreten oder geleckt. <span class="strong">Dragonforce</span> liefern einen routinierten Gig ab, stellenweise auch etwas zu routiniert. Aber das ist den Fans egal, gefeiert wird trotzdem. </p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/200 Decembre Noir.JPG" border="0" alt="Decembre Noir" /></p>
<p><span class="strong">Decembre Noir</span> dürfen sich auf der kleinsten Bühne des Festivals, der Ficken Party Stage, trotz brachialem Sonnenschein über regen Zuspruch freuen. Begleitet von kleinen technischen, anfänglichen Problemen findet die Band jedoch schnell in ihren Set, was auch gut so ist. Immerhin haben die Jungs nur 30 Minuten Spielzeit und ihre Songs sind ja auch nicht gerade von kurzer Dauer. Dennoch gelingt es trotz der Sonne und den heißen Temperaturen, einen Hauch Düsternis, Melancholie und Schwermut übers Gelände zu legen. Klar, bei diesen Klängen hält sich die Bewegung vor der Bühne arg in Grenzen, aber die Band wird nach jedem Song ordentlich gefeiert. Das nächste Mal dann bitte mit längerer Spielzeit.</p>
<p>Zu später Stund wird es noch einmal anspruchsvoll, als die Österreicher <span class="strong">Dornenreich</span> mit viel Nebel ihren Set beginnen. Leider wird die anfängliche Stimmung durch einen falschen Einspieler des Mischers gestört, aber als dieser beseitigt ist (der Fehler, nicht der Mischer), kann man sich getrost den Klängen hingeben. <span class="strong">Dornenreich</span> sind definitiv keine Band zum mal eben nebenbei hören, hier muss man sich vollständig auf die Musik einlassen. So ziehen Eviga, Inve & Co. die Anwesenden schnell in ihren Bann und kredenzen uns mit "Der Hex Flammend' Blick" oder "Trauerbrandung" ihre Melange aus Black Metal und Neofolk. Geplättet zollen wir den verdienten Beifall. </p>
<p>Eine mehr als interessante Mischung bekommen wir auf der T-Stage geboten. Zeal & Ardor spielen eine Mischung aus Blues, Gospel und Black Metal. Hört sich jetzt auf den ersten Blick unvereinbar an, doch es funktioniert. Wie erklärt uns Fronter Manuel Gagneux "Wir sind Zeal & Ardor. Wir reden nicht viel, ich hoffe, das ist o.k.". Gut, "nicht viel reden" ist hier definitiv die Untertreibung des Jahres. Im Grunde ist es das dann auch schon mit der Kommunikation, vielmehr lassen Zeal & Ardor die Macht der Musik sprechen. Die hat es in sich. Die mehrstimmigen Gesänge der insgesamt drei Sänger ziehen einen unweigerlich in ihren Bann. Eingebettet ist das Ganze in teils sehr groovige, teils sehr dissonante, teils ruhige, teils eruptive, teils spirituelle Songs. Manchmal auch alles auf einmal. Sehr interessant. </p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/238 Thy Art Is Murder.JPG" border="0" alt="Thy Art Is Murder" /></p>
<p>Als die Australier <span class="strong">Thy Art Is Murder</span> ihren Set beginnen, sind noch Plätze vor der Bühne frei, doch das soll sich bald ändern. Flotte Dancefloor-Beats geleiten die Band on Stage, die brachial von "Dead Squad Anthem" zerrissen werden. "Make America Hate Again" passt wohl zum aktuellen Geschehen wie der Arsch auf Eimer und wird von den zahlreichen Fans mitgegrölt. Nein, über mangelnde Unterstützung können sich die Jungs wahrlich nicht beklagen, und das zu so später (oder eher frühen?) Stunde. </p>
<p><span class="strong">Samstag, 17.08.2019</span></p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/244 Mr Irish Bastard.jpg" border="0" alt="Mr. Irish Bastard" /></p>
<p>Es ist Samstag morgen (oder vielmehr Mittag) und was gibt es Besseres, als sich die vergangenen Festivaltage mit einer ordentlichen Portion Irish Folk Punk aus den müden Knochen vertreiben zu lassen? <span class="strong">Mr. Irish Bastard</span> laden zum Tanztee und viele sind diesem Ruf vor die T-Stage gefolgt. Bereits nach kurzer Zeit wird zu "Kingdom Of The Sun" eine Polonaise gestartet, die schnell ein Eigenleben entwickelt und immer längere Ausmaße annimmt. Fast schon ist man an das Spiel "Snake" erinnert, denn nicht nur einmal wird der Platz knapp. Die Aufforderung nach Surfern wird nur bedingt nachgekommen, die Meute beschränkt sich lieber aufs tanzen und schunkeln. Mit "I Only Like You When I'm Drunk" gibt es auch eine morgendliche Liebeserklärung, gefolgt vom "Soundtrack Of My Life", bei dem auch eine Wall Of Death errichtet wird. Bei "Kalinka" liegen sich alle vor der Bühne in den Armen, bevor das finale "I Hope They Sell Beer In Hell" noch einmal für reichlich Bewegung sorgt. Glücklich, zufrieden und mit einer ordentlichen Staublunge kann der Tag schon mal so beginnen. Nur die permanenten Ausziehen-Rufe werden von Sänger <span class="strong">Mr. Irish Bastard</span> konsequent ignoriert.... warum nur?</p>
<p>Lange war es still um <span class="strong">Final Breath</span>, erst letztes Jahr meldeten sie sich mit Of Death And Sin wieder zurück im muskalischen Geschehen. Das diese Pause ihrer Popularität nicht geschadet hat, sieht man sofort vor der Wera Tool Rebel Stage. Ein ordentlich gefülltes Rund empfängt die Jungs, die mit "Yearning For Next Murder" druckvoll ihn ihren Set einsteigen. Holla, da hat sich wohl einiges angestaut bei den Jungs, denn hier wird geknüppelt, als ob es kein Morgen mehr gibt. Naja, viel Zeit bleibt den Jungs aber auch nicht, denn gerade mal eine halbe Stunde Spielzeit steht ihnen zur Verfügung. Die wird aber auch genutzt und mit "Agonized, Zombiefied, Necrotized" hat es auch ein aktueller Song in die Setlist geschafft. Glückliche Gesichter, wohin das Auge reicht.</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/266 Skalmoeld.JPG" border="0" alt="Skalmöld " /></p>
<p>Aus dem Land aus Feuer und Eis sind <span class="strong">Skalmöld</span> angereist, mit reichlich Riffs und Melodien im Gepäck. Das Sextett aus Island legt auch gleich mit "Gleipnir" los und sofort wird bei zahlreichen Fans vor der Bühne der Nackenrotor eingeschaltet. Die Riffs laden aber auch zum Bangen ein. Skalmöld haben sichtlich Spaß an diesem Auftritt, denn wenn nicht gerade ein mehrstimmiger Chor angestimmt wird, ist man mit Dauergrinsen beschäftigt. Sehr sympathisch. Die Mischung aus isländischer Folklore, harten, treibenden Riffs, eingängigen Riffs und markanten Gesängen läuft aber auch sowas von gut rein, dass sich die Band sicher neue Fans hier erspielt hat. Mit dem allseits erwarteten "Kvadning" wird der Set dann viel zu früh wieder beendet. </p>
<p><span class="strong">Burning Witches</span> sind nicht nur ein Ohren- sondern auch ein Augenschmaus. Die fünf Damen aus der Schweiz ziehen verdammt viel Publikum vor die Wera Tool Rebel Stage. Tief im traditionellen Heavy Metal verwurzelt, machen <span class="strong">Burning Witches</span> mächtig Dampf und sorgen für extrem gute Stimmung im weiten Rund. Die All-Female-Band hat mit "Hexenhammer", "Wings Of Steel" oder der Bandhymne "Burning Witches" aber auch hochkarätige Songs im Gepäck, die für so manchen Nackenmuskelkater sorgen. Eine schöne Party am frühen Abend. </p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/324 Grand Magus.JPG" border="0" alt="Grand Magus" /></p>
<p>Wieder zurück vor der T-Stage starten die Schweden <span class="strong">Grand Magus</span> ihre Set eben mit "I, The Jury", der auch gleich von zahlreichen Fans vor der Bühne mitgesungen wird. Getreu dem Motto "Let the music do the talking" werden die Viking-Hymnen ohne viel Firlefanz durch die PA gedrückt, Showeffekte sucht man bei diesem Trio bekanntlich vergebens. Die braucht es aber auch gar nicht, wenn man "Steel Versus Steel", "Kingslayer" oder das famose "Hammer Of The North" im Repertoire hat. Ein fetter Gig. </p>
<p>Nein, über mangelnden Support können sich die Goregrinder <span class="strong">Gutalax</span> wahrlich nicht beklagen. Schon lange bevor die Band die Bühne betritt, ist die Menge am Brodeln. Überall sieht man fliegende Klopapierrollen, zahlreiche aufgeblasene Badetierchen werden durch die Lüfte getragen, Klobürsten heroisch geschwenkt und auch die ersten Surfer machen sich auf den Weg Richtung Bühne, der alsbald auch eine Autobahn werden wird. Alles, BEVOR die Band überhaupt die Bühne betritt. Als es dann endlich los geht, gibt es kein Halten mehr. Gut, dass die Grabenschlampen zahlreich vor Ort sind, denn die bekommen jetzt jede Menge zu tun. Sogar Frau Merkel gibt sich die Ehre, wenn auch nur als Pappaufsteller. Aber man muss sich ja ein Bild von oben seines Volkes machen. Am Ende der Toi Toi Story sieht man nur glückliche und erschöpfte Gesichter. Möge das Dixi mit euch sein!</p>
<p><img class="bildlinks" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/387 Gaahls Wyrd.JPG" border="0" alt="Gaahls Wyrd" /></p>
<p>Was soll man über Gaahl, dem ehemaligen Sänger von Gorgoroth noch groß Worte verlieren? Man liebt ihn, oder man mag ihn nicht. Ersteres trifft wohl auf die zahlreichen Fans vor der Bühne zu, denn einige haben sich für diesen Auftritt in Schale geschmissen und Corpsepaint aufgelegt. Mit viel, sehr viel Nebel betritt der Meister dann die Bühne. Die Performance kann man getrost als erhaben und aufs Wesentliche reduziert bezeichnen. Während sich die Saitenfraktion mächtig ins Zeug legt, beschränkt sich Gaahl auf wohlplatzierte Gestik. Der Set ist eine Mischung aus Coverversionen und eigenen Nummern des Debutalbums Ghosts Invited.</p>
<p>Hämatom legen einen wahren Siegeszug auf die Bretter, die die Welt bedeuten. Hat man erstmal das etwas seltsame Intro hinter sich gebracht, wird man mit "Zeit Für Neue Hymnen" überrollt. Was für eine Spielfreude. Die Band freut sich selbst "wie ein Schnitzel", endlich wieder auf dem Summer Breeze spielen zu dürfen und Sänger Nord kann sich auch einen kleinen Seitenhieb in Richtung Wacken nicht verkneifen. Die Fans vor der Bühne gehen mächtig steil und haben mindestens genauso viel Spaß wie die Band selbst. Diese erfindet mal eben das Drumsurfing, als Schlagwerker Süd auf einem kleinen Podest spielend über die Menge getragen wird. Gut, der Rückweg hat etwas gedauert, aber no risk no fun, wie es so schön heißt. Bei "Wir Sind Keine Band" muss die Band kurzfristig mit dem ein oder anderen Tonausfall kämpfen, aber danach haben die Techniker wieder alles im Griff. Zu "Mörder" lässt sich Nord auch auf einem elektrischen Stuhl festbinden, um dem Song damit auch eine visuelle Komponente hinzuzufügen. Passend zu diesem fulminanten Auftritt wird das finale "Wir Sind Gott" angestimmt. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. </p>
<p><img class="bildrechts" src="http://www.heavyhardes.de/bilder/vorschau.php?bild=summerbreeze/2019/412 Unleashed.JPG" border="0" alt="Unleashed " /></p>
<p>Während auf der Main Stage <span class="strong">Dimmu Borgir</span> noch mitten in ihrem opulenten Gig sind, müssen die Schweden <span class="strong">Unleashed</span> ihren Set beginnen. Die Zuschauerzahl ist zu diesem Zeitpunkt leider noch überschaubar, das sollte sich zwar noch ändern, richtig voll wird es aber nicht mehr. Das ist wohl der späten Zeit und den hinter uns liegenden Festivaltagen geschuldet. Mit 30 Jahren Präsenz braucht man die Jungs nicht mehr vorstellen, auch wenn Johnny Hedlund das mitten im Set macht. Diese 30 Jahre Erfahrung merkt man auch, denn die Band lässt sich nicht beirren, bollert ihren Set durch die PA und macht damit keine Gefangenen. Wer zu "The Longships Are Coming" nicht steil geht, ist wohl dann auch schon im Reich des Schlafes. Die obligatorischen Mitsingspielchen dürfen natürlich auch nicht fehlen, ehe das finale "Into Glory Ride" den letzten Fan in die Nacht entlässt. </p>
<p>Alles in allem war auch das Summer Breeze in seinem 22. Jahr ein voller Erfolg. Die ausgelassene aber dennoch friedliche Stimmung hat wesentlich dazu beigetragen, das Festival zu einer entspannten Sache zu machen. Freuen wir uns auf 2020 mit hoffentlich wieder vielen aufregenden und faszinierenden Bands.<br />
</p>
]]></description><author>news@heavyhardes.de (Heavyhardes.de - Live-Berichte)</author>
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</item><item>
<title> & </title><description><![CDATA[<p>Wenn sich eine der ganz großen Rockbands unseres Planeten verabschiedet, dann nimmt man auch gerne eine etwas längere Anreise in Kauf. Um <span class="strong">Lynyrd Skynyrd</span> auf ihrer Farewell-Tour zu sehen, bin ich daher auf dem Weg zu Erfurts Messehalle. Bei schönem Wetter pilgern bereits Massen an Menschen in Richtung Veranstaltungsort, als ich dort eintreffe. Auf dem weitläufigen Vorplatz sind einige Essens - und Getränkestände aufgebaut, die von dem kunterbunt gemischten Publikum auch gerne angenommen werden. Von Rockern über Metalheads bis hin zu ganz gewöhnlich und vor allem farbenfroh gekleideten Menschen findet man so ziemlich jede Art von Konzertbesucher. Eines fällt allerdings schon auf und zwar das hohe Durchschnittsalter der Anwesenden. Da fühlt man sich auch mit 40 noch wie ein Jungspund. Aber wen wundert's? Schließlich geht die Bandgründung der Skynyds auf die Mitte der 1960er zurück! Aus jener Zeit ist Gitarrist Gary Rossington zwar mittlerweile das einzig verbliebene Mitglied, dennoch sind <span class="strong">Lynyrd Skynyrd</span> auch heute noch eine der wichtigsten Bands in Sachen Southern Rock. Aber dazu gleich mehr.</p>
<p>Als Support haben sich die Rockveteranen keinen geringeren Act als <span class="strong">Blackberry Smoke</span> ins Boot geholt. Das Kollektiv aus Atlanta / Georgia steht derzeit an der Spitze der jüngeren Generation an US-amerikanischen Southern-Rock-Bands und darf sich spätestens seit ihrem 2012 Erfolgsalbum The Whippoorwill auch in Europa einer stetig wachsenden Fangemeinde erfreuen. Dass es aus diesen Reihen nicht wenige nach Erfurt geschafft haben, zeigt sich am lauten und stürmischen Beifall, der nach jedem einzelnen Song die Halle erfüllt. Gerade Nummern wie gleich der locker-flockig rockende Opener "Six Ways To Sunday", das schwer groovende "Flesh And Bone" und natürlich die großartige Ballade "One Horse Town" werden von der Audienz besonders abgefeiert. Mit ihren meist eher gemächlichen bis melancholischen Nummern sorgen <span class="strong">Blackberry Smoke</span> knapp eine Stunde lang für eine gute und atmosphärische Einstimmung auf das kommende Großereignis und es wäre nicht verwunderlich, wenn sie an diesem Abend ein paar neue Fans dazu gewinnen konnten.</p>
<p>Noch geschwind auf der Plaza eine Currywurst und ein kühles Blondes gezogen und schon ist es soweit. Zum Sound von AC/DCs "Thunderstruck" kann man die letzten Minuten herunterzählen bis <span class="strong">Lynyrd Skynyrd</span> mit "Working For MCA" gleich zu Beginn des Sets einen ihrer Hits platzieren. Die Bühne ist gut ausgefüllt mit den insgesamt neun Musiker/innen, im Hintergrund hängt eine LED-Leinwand, auf der abwechselnd das Geschehen auf der Bühne oder aber Animationen und Videos passend zum jeweiligen Song gezeigt werden. Dazu eine amtliche Lichtshow, ein monströser Sound und eine Bande alter Herren, die immer noch ganz genau wissen, wie man eine große Bühne rockt - was will man mehr? Gut, wer nun darauf gehofft hat, einen guten Querschnitt aus allen Schaffensphasen der Band zu bekommt, wird womöglich etwas enttäuscht. Denn die Skynyrds legen den Focus klar auf ihre Frühwerke. Der zweite Song - "Skynyrd Nation" - ist der einzige Beitrag aus der jüngeren Bandgeschichte. Schade eigentlich. Denn auch was <span class="strong">Lynyrd Skynyrd</span> seit ihrem Comeback-Album 1991 (aus demselben Jahr) so abgeliefert haben, geizt nicht mit hochwertigem Material. Unvergessen allerdings bleiben wohl für alle Ewigkeit die Hits aus den Siebzigern, von denen es heute einen nach dem anderen zu hören gibt. Schwerpunkt bilden da ganz klar die beiden ersten Alben Pronounced Leh-nerd Sin-nerd und Second Helping, welche über die Hälfte des Sets ausmachen. Aber auch Nuthin' Fancy, Gimme Back My Bullets und Street Survivors kommen zum Zug. Begleitet von zwei Background-Sängerinnen führt Johnny Van Zant cool und souverän durchs Programm, während aus der Gitarrenfraktion besonders Rickey Medlocke die Blicke auf sich ziehen kann. Auch er ist einer aus Skynyrds alter Garde, war er doch schon von 1971 bis 73 als Schlagzeuger mit an Bord. Erstes Gänsehaut-Feeling provoziert nach dem lockeren Rock'n'Roller "What's Your Name" einer der großen Hits, nämlich "That Smell". Spätestens jetzt haben die Jungs und Mädels aus Florida (nein, die kommen wirklich nicht aus Alabama) wohl den letzten Zuschauer in ihren Bann gezogen. Wie froh bin ich, hier unten in Bühnennähe stehen zu dürfen. Bei solch feiner Mucke könnte ich wohl unmöglich regungslos auf meinen fünf Buchstaben auf den Rängen sitzen...</p>
<p>Rock'n'Roll steht auch weiterhin auf dem Programm und zwar mit "I Know A Little". Da fängt doch glatt ein Pärchen neben mir zu tanzen an! Auf den klassischen Southern-Rocker "The Needle And The Spoon" und den mitreißend inszenierten Hit "Saturday Night Special" folgt das Balladen-Doppel "The Ballad Of Curtis Loew" und "Tuesday's Gone". Letzteres erhält ein Mundharmonika-Intro und gerät zum echten Highlight, wenn nach dem beschwörenden Eröffnungs-Riff die Saitenfraktion eine meterdicke Gitarrenwand errichtet. Da ist sie wieder... die Gänsehaut... und nun geht es Schlag auf Schlag. Eingebettet zwischen den tanzbaren Nummern "Don't Ask Me No Questions" und "Gimme Three Steps" erstrahlt "Simple Man" wie ein Stern am Firmament des Rock-Himmels. Der Vergleich sei gebracht, weil auf der Videowall nun tatsächlich ein Sternenhimmel zu sehen ist. Das Publikum singt fleißig mit und die Gänsehaut steht immer noch. Kurze Verschnaufpause mit "Call Me The Breeze" und es darf weitergesungen werden zu jenem Song, auf den die meisten Konzertbesucher wohl sehnsüchtig warten. Richtig! "Sweet Home Alabama" bildet das vorläufige Finale und wird erwartungsgemäß abgefeiert. Lange lassen sich die Skynyrds dann nicht bitten und kehren für eine Zugabe zurück. Ja, einer dieser ganz großen Hits fehlt schließlich noch: "Free Bird" - jene Powerballade, welche für ein ganzes Heer von nachrückenden Bands ab den 70ern zur Blaupause eines archetypischen Southern-Rock-Songs werden sollte. Auf der Leinwand zu sehen sind nun Kreuze und die Namen von elf bereits verstorbenen Bandmitgliedern. In kaum einer anderen Kapelle hat der Sensenmann derart pflichtbewusst seine Ernte eingefahren wie eben bei <span class="strong">Lynyrd Skynyrd</span>. Ganz oben an der Tafel zu lesen ist "Ronnie" für Sänger und Gründungsmitglied Ronnie Van Zant, nach dessen tragischem Tod bei einem Flugzeugabsturz im Jahr 1977 die Band auch vorübergehend zu Grabe getragen wurde. Nach der ersten Strophe macht Johnny schließlich den Platz frei für seinen verstorbenen älteren Bruder. Der ist nun in Form einer alten Aufnahme auf der Videowall zu sehen und setzt an "Bye, bye baby, It's been a sweet love...". Da läuft einem glatt ein letzter Schauder über den Rücken, ehe die Saitenfraktion zu einem der genialsten XXL-Gitarrenduelle der Rockgeschichte ansetzt. Ganz großes Klang-Kino! Gleichzeitig ein letzter Glanzpunkt eines wundervollen Konzerterlebnisses!</p>
<p>Nun heißt es schnell sein, ehe auf dem Sammelparkplatz das Abreise-Chaos beginnt. Die Heimfahrt soll aufgrund eines verhexten (oder einfach zu selten aktualisierten) Navigationsgeräts zu einer kleinen Odyssee geraden. Aber das macht nichts. Schließlich hallen <span class="strong">Lynyrd Skynyrd</span> noch lange nach. "And be a simple kind of man... oh, be something, you love and understand..."</p>
]]></description><author>news@heavyhardes.de (Heavyhardes.de - Live-Berichte)</author>
<link>http://www.heavyhardes.de/live-684.html</link>
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</item><item>
<title>Summer Breeze u.a. mit & </title><description><![CDATA[<p>Jahr eins nach der 20-Jahre-Sause, Jahr 21 hartmetallischer Glückseligkeit in den bayerischen Niederungen. Wieder kommen tausende und abertausende Anhänger harter Klänge, um in Dinkelsbühl vier Tage lang die Sau rauszulassen. Abgesehen vom obligatorischen Regenguss spielt dabei auch das Wetter mit und man darf sich auf das internationale Whoiswho der Schwermetallszene freuen.</p>
<p><span class="strong">Mittwoch, 15.08.2018</span></p>
<p>Was soll man zu <span class="strong">Kataklysm</span> schon noch groß sagen. Auch wenn sich ihre Alben durch eine gewisse Ähnlichkeit zueinander auszeichnen und die letzten Scheiben nicht ganz so stark waren, live waren, sind und bleiben <span class="strong">Kataklysm</span> einfach eine Macht. Kein Wunder, dass die Stimmung sofort am Siedepunkt angelangt ist und sowohl Band als auch Publikum von Beginn an Vollgas geben. Beim obligatorischen Security-Stress-Test brodelt der Hexenkessel vor der Bühne folgerichtig über, aber auch während der anderen Songs gibt es quasi kein Halten. Das nehmen natürlich auch die Kanadier, allen voran der redselige Maurizio Iacano, zur Kenntnis und bedanken sich daher teilweise recht überschwänglich beim Publikum für das zahlreiche Erscheinen vor der T-Stage und die enthusiastischen Reaktionen.</p>
<p><span class="strong">Sepultura</span> feiern am Summer Breeze 2018 ein besonderes Jubiläum: Auf den Tag genau vor 20 Jahren gab Derek Green seinen Einstand als Frontman der brasilianischen Thrash-Giganten. Seither ging die Truppe durch mehr Täler als Höhen, was ihrem Enthusiasmus auf der Bühne aber keinerlei Abbruch tut. Die inzwischen deutlich in die Jahre gekommene Combo rockt das Feld nach allen Regeln der Kunst und auch das Publikum lässt es sich nicht nehmen, den Anlass mit Crowdsurfern und Circle Pits zu feiern. Aber auch hier lässt sich (leider) wieder feststellen, dass die Stimmung bei den alten Gassenhauern deutlich impulsiver ist als bei allem, was nach Root kam. Insofern ist selbiger Song natürlich ein fulminanter wie würdiger Abschluss dieses Jubiläumssets.</p>
<p><span class="strong">Paradise Lost</span> bieten im Gegensatz zu <span class="strong">Sepultura</span> erwartungsgemäß ein deutlich ruhigeres Programm. Nick Holmes und Co. sind dabei aber verhältnismäßig gut aufgelegt und bieten ein spannendes Set, das den Hörer mit auf eine Zeitreise durch vorzüglichen Gothic Death bzw. Gothic Doom nimmt. Während das Publikum bei neueren Songs und denen mittleren Alters eher dezent mitwippt und -singt, geht es bei älterem Material ebenfalls erwartungsgemäß deutlich engagierter zu. Manchmal wirkt die Band etwas lethargisch, als sich aber ein berollstuhlter Crowdsurfer auf den Weg Richtung Bühne macht, reagieren sogar die routinierten Briten deutlich emotional und jubeln ihrem Fan zu.</p>
<p><span class="strong">Donnerstag, 16.08.2018</span></p>
<p>Nach den mitreißenden Veröffentlichungen der letzten Jahre ist es kein Wunder, dass zu <span class="strong">Orden Ogan</span> ziemlich viele Leute vor die Bühne pilgern. Spannend war jedoch das Setting, das sich den Anwesenden bietet, denn die Band zeigte ein fröhliches Wechselspiel an den Instrumenten (wobei der Bass hinten runter fallen muss), nachdem sich Seeb Levermann leider den Daumen gebrochen hatte und entsprechend nicht fähig war, die Sechssaitige wie gewohnt zu bedienen. Abgesehen von der für den Sänger ungewohnten Bewaffnung mit ausschließlich dem Mikrofon, zockt die in wildester West-Manier gekleidete Band ein astreines Set. Die Jungs haben absolut Spaß in den Backen und neben den reifen songschreiberischen Leistungen muss man ihnen auch ganz deutliche Verbesserungen in Punkto Entertainment-Qualität attestieren. Die Band wirkt routinierter und weit nicht mehr so nervös wie bei ihrem ersten Auftritt auf dem Summer Breeze einige Jahre vorher. Das findet auch das Publikum gut, das bei den mächtigen Power Metal-Hymnen vollkommen steil geht, jeden Refrain textsicher mitsingt und sich auch bei den Singspielchen nicht lumpen lässt. Unterm Strich ein triumphaler Auftritt, an den sich alle Beteiligten auch in einigen Jahren noch erinnern werden.</p>
<p><span class="strong">Obscura</span> freuen sich ein zweites Loch in den Bauch, dass sie wieder mal in der Heimat Bayern spielen dürfen. Mit entsprechendem Grinsen und leuchtenden Augen stehen die Bajuwaren dann auch auf der Bühne. Von dort können sie dann vortrefflich beobachten, wie das Publikum ob der technischen Virtuosität, die hier dargeboten wird, immer mehr ins Staunen gerät, denn auch live schaffen es <span class="strong">Obscura</span> ihre Songs technisch akkurat und mitreißend darzubieten. Das Publikum weiß manchmal nicht so recht, ob es einfach nur staunen oder einfach die Sau rauslassen soll. Die Band versucht es dabei immer wieder mit Anfeuerungen, die dann mit kleinen Verzögerungen (immerhin muss das Staunen erstmal überwunden werden) enthusiastisch quittiert werden. Am Ende haben aber alle Spaß und <span class="strong">Obscura</span> verabschieden sich von ihren Fans mit einem noch breiteren Grinsen als zu Beginn des Gigs und lassen glückliche Leute zurück, die ob des Dargebotenen nicht weniger glücklich sind.</p>
<p><span class="strong">Municipal Waste</span> sind genau die richtige Band, sich ordentlich die Birne freizupusten. Ihr Hochgeschwindigkeits-Crossover sorgt dann auch von Beginn an für Bewegung im Publikum, das die Party-Kracher wie ein Schwamm aufsaugt und in pure Energie umwandelt. Gleiches gilt für die Ansagen zwischen den Songs, <span class="strong">Municipal Waste</span> sind extrem kommunikationsfreudig, ohne sich in Labereskapaden zu verlieren, und schaffen es kurz und knackig das eine oder andere politische Statement an den Metaller zu bringen ("gegen Rassismus und machtgeile alte weiße Männer"), bevor selbige mit den entsprechenden Wutkrachern ("I Want To Kill The President") untermauert werden. Der Gig ist ein einziges Fest, bei dem zu quasi jedem Song ein passender Circle Pit gestartet wird. Passiert dies nicht, dann schüttelt das Publikum Haupt und Haar nach allen Regeln der Kunst. Feine Party, zu der <span class="strong">Municipal Waste</span> hier geladen haben.</p>
<p><span class="strong">Powerwolf</span> haben es offensichtlich geschafft, zu einer der angesagtesten Bands nicht nur des Summer Breeze OA zu werden. Zumindest lassen diesen Schluss die stets hervorglänzend besuchten Konzerte und auch der Zuschauerstrom beim Summer Breeze zu. Wenn Attila Dorn seine kernigen Ansagen raushaut, kann sich kaum jemand ein Grinsen verkneifen, vor allem nicht, wenn der Gute hin und wieder selbst über seinen Output lachen muss und darüber hinaus vergisst, seinen Akzent beizubehalten. Abgesehen davon geht das Publikum wie immer vollkommen steil, wenn <span class="strong">Powerwolf</span> Hymnen ala "All We Need Is Blood", "Demons Are A Girl's Best Friend", das unvermeidliche "Resurrection By Erection" oder den Übersong "We Drink Your Blood" zum Besten geben, wobei vor allem bei letzterem gefühlt das ganze Rund mitsingt und die Fäuste gen Himmel streckt. Der imposante Bühnenaufbau in Kombination mit massiver Pyrotechnik tut sein Übriges, um aus diesem Auftritt ein absolutes Highlight nicht nur dieses Summer Breeze werden zu lassen.</p>
<p>Vergleichsweise behaglich ist es bei <span class="strong">Suicidal Tendencies</span>, denn obwohl die Jungs einige Hitalben am Start haben und auch mit "You Can't Bring Me Down", "War Inside My Head" oder "Subliminal" selbige präsentieren, bleibt der Gig dennoch zunächst überschaubar spektakulär. Klar, Cyco Mike ackert auf der Bühne wie ein Wahnsinniger und auch seine Mitstreiter geben sich redlich Mühe einige Kilometer zu machen, aber die fortgeschrittene Stunde fordert von den Festivalbesuchern offensichtlich dennoch Tribut. Zum einen sind nur überschaubar viele Leute zu <span class="strong">Suicidal Tendencies</span> gekommen, zum anderen schieben diese dann doch lieber eine ruhige Kugel. Zumindest bis kurz vor Ende, denn dann bittet Mike zu Tanz auf der Bühne und allerlei Summer Breeze-Volk folgt seinem Ruf und stürmt selbige, um gemeinsam eine famose Version von "Pledge Your Allegiance" zum Besten zu geben, was dem Gig ein furioses wie spektakuläres Ende beschert.</p>
<p><span class="strong">Freitag, 17.08.2018</span></p>
<p>Volle Pulle Vollgas heißt die Devise bei <span class="strong">Toxic Holocaust</span>, denn Joel Grind kennt an diesem Tag offensichtlich keine Geschwindigkeitsbegrenzung und so haut die Truppe aus Portland, Oregon auch nur Hochgeschwindigkeitsmaterial raus. Das geschieht bei bester Mittagssonne, die dem guten Joel ins Gesicht und allen anderen aufs Hirn scheint, das aber dennoch kräftig geschüttelt oder mit ähnlicher Geschwindigkeit im Kreise getragen wird. Je weiter man sich aber von der Bühne entfernt, desto spärlicher werden die Aktionsradien, was Joel am Ende noch zu einem kräftigen "All you pussies in the back get ready to move" motiviert, was aber außer einem freundlichem Grinsen keine weitere Wirkung hat.</p>
<p>Hören und Staunen ist bei <span class="strong">Misery Index</span> angesagt, denn die Band aus Baltimore, Maryland weiß, wie man technischen Death Grind eindrucksvoll in Szene setzt. Wahlweise lässt sich zum teils extrem groovigen Material vorzüglich die Matte schütteln oder aber man tickt im Circle Pit umgehend aus, wenn Drummer Adam Jarvis mit präzisen Blast Beats die Meute in Höchstgeschwindigkeit vor sich her treibt. Viele tun beides und mit vielen meine ich viele, denn es ist schon beachtlich, welche Scharen an Leuten sich hier zum Fest versammelt haben. Das gefällt natürlich auch der Band, die sich während des gesamten Gigs extrem motiviert zeigt und den Zuhörern ordentlich eins aufs Fressbrett geben. Famose Abrissbirne!</p>
<p>Vollgas ist auch bei <span class="strong">Tankard</span> angesagt, denn viel Zeit bleibt den Bembel-Thrashern nicht, dem Publikum ordentlich eins mit dem Maßkrug über die Birne zu geben. Entsprechend machen die Hessen auch kurzen Prozess und hauen neben Alt-Hits wie "The Morning After" oder "Chemical Invasion" auch neueres Flüssigfutter der Marke "One Foot In The Grave" oder "Rapid Fire" raus. Natürlich lässt es sich Gerre nicht nehmen, den ein oder anderen lockeren Spruch zur Aufheiterung zu bringen oder politisch Stellung zu beziehen. Mit "(Empty) <span class="strong">Tankard</span>" feiern dann alle im Rund einen unterhaltsamen Gig mit einer rundum gelungenem Setlist einer Band, die in Bestform das Summer Breeze rockt.</p>
<p><span class="strong">At The Gates</span> kommen, sehen und treten Arsch. So war es, so ist es und so wird es immer sein. Auch wenn aufgrund erhöhter Luftfeuchtigkeit nicht ganz so viele Zuschauer zum Gig kommen, skandiert die Menge dennoch lautstark den Bandnamen und wird entsprechend mit Klassikern des melodischen Death Metal belohnt: "Slaughter Of The Soul", "At War With Reality", "Nausea" oder "Blinded By Fear" um nur einige wenige zu nennen. Entsprechend heizt sich das Publikum immer mehr auf und trotzt den etwas widrigen Bedingungen zunehmend, so dass Frontsau Tompa Lindberg leichtes Spiel und die Menge fest im Griff hat. Man kommt aber auch um ein Lächeln nicht herum, wenn man diesem Derwisch auf der Bühne zuschaut und nebenbei noch vorzügliches Melodic Death Metal-Futter verabreicht bekommt. <span class="strong">At The Gates</span> sind in diesem Bereich halt einfach das Maß der Dinge.</p>
<p>Zu fortgeschrittener Stunde bitten <span class="strong">Arch Enemy</span> zum Tanz, die inzwischen auf eine immens große Fanbasis zählen können, was sich auch hier wieder zeigt. Vor der Bühne ist kein Platz zum Umfallen und mit entsprechend Getöse werden nicht nur die ersten Klänge bejubelt, sondern die Band während des kompletten Gigs gefeiert. Egal, ob es fulminanter wie mit "The World Is Yours", "War Eternal" oder "The Race" zu Werke geht oder mit "My Apocalypse" etwas gediegener, das Publikum tickt komplett aus und feiert die Band nach allen Regeln der Kunst. Neben dem Futter akustischer Natur bringen <span class="strong">Arch Enemy</span> auch was fürs Auge mit, feuern zu jeder passenden Gelegenheit mit Pyrotechnik um sich und schrecken auch vor dem Einsatz von Feuerwerkskörpern nicht zurück, die zu noch fantastischeren Jubelstürmen führen. Das Highlight des Abends dürfte dann aber "We Will Rise" sein, denn hier tickt das Publikum am meisten aus, bevor es mit dem Abschlusstrio "Avalanche", "Snowbound" und "Nemesis" glücklich in die Dinkelsbühler Sommernacht entlassen wird.</p>
<p>Dunkel und schwarz wie die Nacht, das sind die Elemente, die beim <span class="strong">Satyricon</span>-Auftritt hauptsächlich zum Einsatz kommen. Denn anstatt auf aufwändige Bühnen- und Showelemente zu setzen, lassen Frost und Satyr lieber die Musik sprechen. Zwar hält sich der Zuschauerstrom in Grenzen, aber die Anwesenden genießen die klirrende Kälte und absolute Schwärze der Songs dafür umso mehr. "Our World, It Rumbles Tonight" ist Programm in dieser Stunde, "To Your Brethren In The Dark" wird tausendfach vom Publikum zurückgeworfen, nichts aber toppt die famose Darbietung von "Mother North" bei dem keine Kehle des Publikums still bleibt.</p>
<p><span class="strong">Samstag, 18.08.2018</span></p>
<p>Wenn einer weiß, wie Heavy Metal funktioniert, dann ist das Udo Dirkschneider. Der Altmeister befindet sich auf Abschiedstour und mach hierzu auch am Summer Breeze Station. Mit im Gepäck hat er Hits aus fast 40 Jahren Metal-Geschichte und gerade die älteren Semester lauschen den Hymnen mit Tränen in den Augen und geben sich der Show des großen kleinen Mannes voll hin. Aber auch der ein oder andere Gedanken "Bin ich wirklich schon so alt" wird zutage gefördert, was aber der Stimmung keinen Abbruch tut. "Metal Heart" oder "Midnight Mover" werden lauthals mit gereckten Fäusten intoniert. Bei "Princess Of The Dawn" erschallt eine schier endlose Wiederholung des Refrains Richtung Bühne (was Udo sichtlich genießt), "Restless And Wild" fühlt sich jeder hier vor der Bühne und "Up To The Limit" gehen in diesen Minuten wahrlich alle. Furios wird es mit "I'm A Rebel" und "Fast As A Shark" bevor mit "Balls To The Wall" das Festival in Schutt und Asche und damit ein würdiger Schlusspunkt gesetzt wird.</p>
<p>Sehr beeindruckend, wie viele Menschen <span class="strong">Papa Roach</span> am Summer Breeze motivieren können, sich vor der Bühne zu versammeln und wie viele Leute dann doch tatsächlich vor die Bühne passen. Es ist gestopft voll, als die Meute zu Stinkefingern und "Fuck <span class="strong">Papa Roach</span>" Sprechchören animiert wird, bevor die Bands selbst auf die Bretter steigt und den Anwesenden ordentlich einheizt. Das Publikum ist extrem textsicher und singt viele Songs astrein mit, es werden Köpfe geschüttelt, Fäuste gereckt und das Tanzbein geschwungen. Gejubelt wird auch, vor allem dann, wenn es verstorbene Musikerkollegen (Chester Bennington) zu betrauern gibt oder ein offenes Wort über Alkoholabhängigkeit und Depression verloren wird. <span class="strong">Papa Roach</span> geben wahrlich Vollgas und hängen sich mit einer Verve in ihren Auftritt, der jedem Anwesenden Respekt abnötigt. Etwas lang finde ich die künstlerische Pause vor der Zugabe, doch als "Cut my life into pieces!" durch die PA schallt, ist alles vergessen und "Last Resort" setzt dem Ganzen die Krone auf. <span class="strong">Papa Roach</span> sind der Headliner des Abends und alles was danach kommt nur ein laues Lüftchen.</p>
<p>Das gilt leider auch für <span class="strong">W.A.S.P.</span>, die aufgrund ihres Legendenstatus' deutlich mehr Zuschauer verdient gehabt hätten. Nach <span class="strong">Papa Roach</span> verzieht sich leider der jüngere Teil der Audienz und die älteren Semester bilden ein vergleichsweise kleines Häufchen. Die Enttäuschung darüber mag der gute alte Blackie Lawless während des gesamten Gigs auch gar nicht so richtig verbergen, dennoch scheint er diesmal Profi genug zu sein, dem harten Kern seiner Fans das zu bieten, wofür sie hier sind: einen Querschnitt durch gut 35 Jahre Heavy Metal-Geschichte. Das bekommen sie dann auch. Der Einstieg gelingt mit "On Your Knees" und "Inside The Electric Circus" ausgenommen gut und die Reaktionen reichen von verträumtem Kopfschütteln bis zu ausgemachten Rampensau-Verhalten mit gerecktem Bierbecher. "Love Machine" mutiert zum Publikumsanimator, bei dem Mitsingen angesagt ist, und der entsprechend in die Länge gezogen wird, während Blackie und Co. mit "The Real Me" bereits relativ am Anfang ein Cover präsentieren. Am Ende verschwindet der Meister mit einem knappen "Thank you" und lässt sich dann doch etwas bitten, bevor er mit "Chainsaw Charlie" zur Zugabe ansetzt. Bei "Wild Child" wird es nochmal richtig wild und "I Wanna Be Somebody" hallt noch aus dem Publikum, als die Band schon längst von der Bühne verschwunden ist. Wer <span class="strong">W.A.S.P.</span> mag, kommt an diesem Abend durchaus auf seine Kosten, aber dennoch merkt man ähnlich wie bei Queensryche die Jahre vorher schon, dass der klassische Heavy Metal auf dem Summer Breeze einen ganz schweren Stand hat.</p>
<p>Am Ende des Tages kommt der geneigte Hörer dann noch in die seltene Situation famosen Old School Death Metal der nicht minder famosen schwedischen All-Star-Combo <span class="strong">Bloodbath</span> zu genießen. Wobei, rein schwedisch ist die Truppe ja nicht, denn am Mikro growlt niemand geringerer als <span class="strong">Paradise Lost</span>-Frontschwärmer Nick Holmes. Man wurde ja beim <span class="strong">Paradise Lost</span>-Auftritt schon mit feinen Growls verwöhnt, aber hier fährt Nick dann nochmals andere Geschütze auf. Passend zu den Dampfwalzen-Songs holt er alles aus seiner immer noch exzellenten Stimme heraus und sorgt für ordentlich Zunder in den Songs. Aber auch der Rest der mit Kunstblut und Corpsepaint verschmierten Truppe gibt sich alle Mühe, dem Restpublikum nochmals ordentlich eins vor den Latz zu knallen. Dieses ist dann auch entsprechend dankbar, schüttelt Haupt und Haare und lässt sich auch noch zu einem kleinen Circle Pit zu später Stunde hinreißen. Als Betthupferl sozusagen und damit setzen <span class="strong">Bloodbath</span> den Schlusspunkt auf der Hauptbühne beim Summer Breeze 2019.</p>
<p>Unterm Strich war auch das Summer Breeze 2018 wieder ein gelungenes Festival. Die Bands waren Klasse, an der Organisation kann man zumindest aus meiner Sicht ebenfalls nichts aussetzen, lediglich mit dem "Ein-Bühnen"-Konzept habe ich immer noch so meine Schwierigkeiten und trauere der "Main- und Pain-Stage" Zeit etwas hinterher. Aber mit genügend Abstand wird sich auch dies geben und so darf man gespannt sein, was das Summer Breeze 2019 alles in petto hat.<br />
</p>
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