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  4. <title>Heavyhardes.de - Interviews für Bayern und den Rest der Welt</title>
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  11. <![CDATA[ Emil Bulls ]]>
  12. </title>
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  15. <updated>2020-12-14T00:00:00+01:00</updated>
  16. <published>2020-12-14T00:00:00+01:00</published><content type="html"><![CDATA[ <p><span class="em">Christoph von Freydorf ist ein leutseliger, entspannter Gespr&auml;chspartner. Umwege &uuml;ber Promoagenturen sind unn&ouml;tig. Eine kurze SMS gen&uuml;gt und schon steht der Interviewtermin. Vier- oder f&uuml;nfmal bereits bat ich den S&auml;nger der M&uuml;nchner Emil Bulls in den vergangenen zw&ouml;lf Jahren zum Gespr&auml;ch, was in der Regel nach dem offiziellen Teil in eine angeregte Fachsimpelei &uuml;ber Musik bei ein paar Bier zuviel ausartete. Zum Beispiel:  Wer ist nun der bessere Entombed-Growler: L.G. oder Nicke? Oder: Welches ist das coolste Nebenprojekt von Faith No More-S&auml;nger Mike Patton? Weltbewegendes also! Doch heute ist alles anders. Nicht nur, weil in 20 Minuten Aufw&auml;rm&uuml;bungen f&uuml;r das dritte und letzte Bierzelt-Konzert im M&uuml;nchner Backstage anstehen.</span></p>
  17. <br /><p>HH: Alles ist gerade anders. Und Christoph so richtig in Fahrt. Was die (Musik-) Welt 2020 bewegt, beziehungsweise lahmlegt? Man kann es sich denken.</p>
  18. <p>Christoph: Sagen wirs mal so: Das mit diesem Covid 19-Virus ist eine ultra beschissene Geschichte, die ja bekannterweise auch unsere Branche sehr hart trifft. Obendrein kommt hinzu, dass wir ja dieses Jahr unser 25j&auml;hriges Jubil&auml;um haben und dieses Jubil&auml;umsjahr haben wir uns nat&uuml;rlich ganz anders vorgestellt. Jetzt wurde uns durch dieses Partyjahr einen Riesenstrich gemacht und es ist sehr traurig und schade, dass wir unseren 25j&auml;hrigen Band-Geburtstag nicht so feiern d&uuml;rfen, wie wir uns das vorgestellt haben. Da war eine gro&szlig;e Tour gebucht, viele Festivals - welche Band wird schon 25 Jahre alt? Das kann man schon mal feiern.</p>
  19. <p>HH: Sollte man meinen. Leider kam alles anders und zwar (noch) schlimmer als anfangs gedacht.</p>
  20. <p>Christoph: Unsere Tour war auf Oktober gelegt und als im M&auml;rz der erste Lockdown kam, habe ich mir gesagt: Zum Gl&uuml;ck ist unsere Tour erst im Herbst, bis dahin wird alles wieder easy, das dauert vielleicht drei, vier Wochen. Dann wird auf einmal die ganze Festival-Saison im Sommer abgesagt und da dachte ich schon: oh Schei&szlig;e. Einen Sommer ohne Festivals kennen wir gar nicht. Wir haben unsere Wochenenden ja immer auf Festivals verbracht. Ok, den Ausfall der Festivals kannst du vielleicht verschmerzen - nicht nur finanziell auch emotional, das kann ja mal ganz sch&ouml;n sein, ein entschleunigter Sommer, mal Zeit f&uuml;r andere Sachen, sofern dann im Herbst die Tour stattfindet. Jetzt wissen wir seit ein paar Wochen, dass bis zu Jahresende Gro&szlig;veranstaltungen untersagt sind und darunter f&auml;llt eben auch unsere Jubil&auml;umstour. Das bedeutet: Wir haben in diesem Jahr keinerlei Konzerte und dadurch auch keinerlei Einnahmen und das ist f&uuml;r eine Firma, f&uuml;r jede Firma, egal ob das jetzt eine Band ist oder irgendetwas anderes, nichts wo du sagst: Ok, ein Jahr so ganz ohne Einnahmen, das passiert halt mal [lacht bitter]. Das ist schon wirklich verheerend und macht einem auch Angst.</p>
  21. <p>HH: Nun h&ouml;rt man ja &uuml;berall von Corona-Hilfen, die besonders krisengebeutelte Branchen unterst&uuml;tzen sollen. Wie sieht es damit aus? Ein Thema, das Christoph zus&auml;tzlich in Rage bringt.</p>
  22. <p>Christoph: Es ist eine bodenlose Frechheit, wie da gerade mit der ganzen Kulturszene und Veranstaltungsbranche umgegangen wird. Am Anfang, als viele Panik bekamen, habe ich mir noch gesagt. Bleibt mal alle ruhig. Wir leben in einem vern&uuml;nftigen Staatssystem und die werden uns helfen. Aber Pustekuchen. Da kam nichts. Und jetzt ist es bei mir auch so, dass ich mir als Steuerzahler denke: Seid ihr bescheuert? Ihr lasst da einen riesigen Wirtschaftszweig links liegen. Da werden Existenzen kaputtgehen. Da wird es ganz viele tolle K&uuml;nstler nicht mehr geben, nach dieser Krise. Das ist eine Situation, die jetzt auch mir definitiv Angst macht. Also wenn es mir keine Angst machen w&uuml;rde, w&auml;re ich bescheuert. Was hilfts - wir vertagen jetzt einfach unseren 25j&auml;hrigen Geburtstag und g&ouml;nnen uns diese Freude n&auml;chstes Jahr. Wir tun dann so, als h&auml;tte es 2020 einfach nie gegeben.</p>
  23. <p>HH: Nachdem dieses Jahr zun&auml;chst gar nichts zu laufen schien, kam doch noch ein Lichtblick f&uuml;r die Band und deren Fans: die "Hully Gully" Bierzeltkonzerte im M&uuml;nchner Backstage.</p>
  24. <p>Christoph: Als das so los ging mit diesen live streams und Autokino-Konzerten haben wir gesagt: Auf sowas haben wir keinen Bock. Die Leute sollen uns so sehen, wie sich das f&uuml;r eine Emil Bulls-Show geh&ouml;rt. Die Leute sollen tanzen, knutschen, weinen, lachen, sich in den Armen liegen und auch die K&ouml;pfe einhauen - das geh&ouml;rt einfach dazu. Wir konnten uns also dieses ganze Abstandsding nicht vorstellen. Aber dann kommt das Backstage um die Ecke und sagt: Hey, wir haben jetzt ein Bierzelt und da kann man zumindest vor 400 Leuten spielen! Welche Band passt besser in ein Bierzelt als wir [lacht]?! Und dann dachten wir: OK, Das ist jetzt was, das wir auch konzeptionell als was Besonderes verkaufen k&ouml;nnen und waren von der Idee relativ schnell &uuml;berzeugt. Eine einzige Show mit nur 400 Leuten lohnt sich f&uuml;r uns nicht, den ganzen Motor nach zehn Monaten wieder anschmei&szlig;en - zehn Monate ist unsere letzte Show her! Man muss das ja auch finanziell stemmen, die ganze Crew ankarren und mit wachsendem Erfolg sind halt auch die Ausgaben f&uuml;r die Crew gestiegen. Wenn das nach nur einer Show wieder vorbei ist, hast du kurz mal wieder geschnuppert und so haben wir einen Deal gefunden, der f&uuml;r beide Seiten fair ist. F&uuml;r das Backstage sind es ja wie f&uuml;r uns auch schwierige Zeiten und die sollen daran ja auch was verdienen. Wir versuchen also die Leute bestm&ouml;glich zum Getr&auml;nkeumsatz anzutreiben.</p>
  25. <p>HH: So einigt man sich schlie&szlig;lich auf drei Bierzelt-Shows, das letzte findet heute Abend statt. Wie liefen die ersten zwei?</p>
  26. <p>Christoph: Wir haben noch nie zehn Monate nicht zusammen gespielt und die erste Show ist immer komisch, auch unter normalen Umst&auml;nden. Die ersten eineinhalb Songs war es sehr komisch, weil du so gar nicht wei&szlig;t, wie die Leute auf sowas reagieren. Wir alten Show-F&uuml;chse haben das Programm nat&uuml;rlich etwas bierzeltm&auml;&szlig;ig getrimmt, sodass es am Ende unfassbar viel Spa&szlig; gemacht hat. Es war dann gar nicht so schlimm, dass die Leute da nur sitzen. Ich muss ganz ehrlich sagen: Nach heute Abend, unserer dritten und letzten Bierzelt-Show, werde ich traurig sein. Ich h&auml;tte Bock, noch mehr Shows zu spielen. Es hat echt Spa&szlig; gemacht, weil wir es schon geschafft haben, dass es etwas Anderes, etwas Besonderes wird. Wir hatten von den Fans unfassbar gute Resonanz. Die waren froh, uns mal wieder zu sehen oder dass &uuml;berhaupt mal wieder ein Konzert ist. Es ist anders, aber es ist geil. Also vielen Dank an alle, die gekommen sind und sich das getraut haben. Es ist ja noch nicht jeder soweit und sagt: Ich geh jetzt wieder unter Leute. Die Leute haben uns echt eine Freude gemacht und - so ehrlich muss man sein - auch sehr tatkr&auml;ftig unterst&uuml;tzt, indem sie ein Ticket gekauft haben. Also Danke an jeden einzelnen, der da war.</p>
  27. <p>HH: Wie es auf dem Konzert war - kleiner Spoiler: gro&szlig;artig! - k&ouml;nnt ihr in <a href="https://www.heavyhardes.de/live-687.html">dieser Konzertkritik</a> nachlesen.</p>
  28. ]]></content></entry><entry>
  29. <title type="html">
  30. <![CDATA[ Knights Of Thor ]]>
  31. </title>
  32. <link href="http://www.heavyhardes.de/interview-512.html" />
  33. <id>http://www.heavyhardes.de/interview-512.html</id>
  34. <updated>2016-12-02T00:00:00+01:00</updated>
  35. <published>2016-12-02T00:00:00+01:00</published><content type="html"><![CDATA[ <p><span class="em">Auf Metal-Festivals kann man sich bekannter Ma&szlig;en nicht nur viele Bands ansehen, man lernt auch allerhand Menschen kennen und kn&uuml;pft neue Kontakte. So auch in Wacken diesen Jahres. Dort kam ich mit dem Metal-Club Knights Of Thor ins Gespr&auml;ch und da die ersten Gespr&auml;che schon recht interessant waren, folgt nun die etwas vertiefende Fortsetzung, in der uns Club-Captain Bj&ouml;rn alles Wissenswerte &uuml;ber die Knights Of Thor erz&auml;hlt.</span></p>
  36. <br /><p>HH: Hallo Bj&ouml;rn, du bist ja quasi so etwas die der Pressesprecher der Knights Of Thor Germany. Wir haben schon in Wacken ein kurzes Gespr&auml;ch &uuml;ber euren Club begonnen und ich freue mich, das nun vertiefen zu k&ouml;nnen.</p>
  37. <p>Bj&ouml;rn: Moin Kai! Es freut mich, dass wir das Gespr&auml;ch nun fortsetzen k&ouml;nnen und ich als Captain den Club pr&auml;sentieren darf.</p>
  38. <p>HH: Euer Club ist ja urspr&uuml;nglich in den Vereinigten Staaten beheimatet. Wie kam es denn dazu, dass nun auch in Deutschland eine Art Chapter entstanden ist?</p>
  39. <p>Bj&ouml;rn: Das ist eine etwas l&auml;ngere Geschichte. Unser President, Rene, ist vor ein paar Jahren schon auf den Club aufmerksam geworden und mit unseren Br&uuml;dern und Schwestern in den USA in Kontakt getreten, was letztlich dazu f&uuml;hrte, dass er lange Zeit der einzige Knight in Deutschland war. 2014 habe ich Rene in Wacken kennengelernt und wir kamen dann im Nachgang ins Gespr&auml;ch auch bez&uuml;glich der Knights Of Thor. Ab Januar 2015 rum ging es dann auf einmal richtig los: Wir wurden als eine gr&ouml;&szlig;ere Anzahl deutscher "Probates" aufgenommen, Rene offiziell aus den USA beauftragt, ein deutsches Chapter aufzubauen, weswegen er zum ersten German Captain wurde. Wir Probates absolvierten unsere vier Pflichtkonzerte innerhalb 90 Tagen, was - nur ganz grob und deutlich verk&uuml;rzt gesprochen - die haupts&auml;chliche Voraussetzung ist, zum Knight zu werden. In Wacken 2015 waren wir dann damals schon sieben oder acht Leute und im September schlie&szlig;lich wurde aus den USA die Best&auml;tigung erteilt, dass wir als eigenst&auml;ndiges Chapter agieren d&uuml;rfen.</p>
  40. <p>HH: Sorry, wenn ich diese Frage gleich am Anfang auf den Tisch bringe, in Wacken haben wir ja auch schon dar&uuml;ber gesprochen. Es ist ja leider so, dass Namen aus der nordischen Mythologie auch ganz gerne von Personen aus dem politisch rechten Lager benutzt werden. Sind die Knights Of Thor als Club denn in irgendeiner Weise politisch engagiert oder geht's hier tats&auml;chlich nur um die Musik?</p>
  41. <p>Bj&ouml;rn: Das ist &uuml;berhaupt kein Problem - immer raus mit den Fragen! Grunds&auml;tzlich muss man schon mal sehen, dass wir in Deutschland entsprechend viele Idioten haben, die die nordische Mythologie missbrauchen. Schauen wir uns doch mal die USA an, wie entspannt die damit umgehen - und in Folge mittlerweile auch wir Deutschen: Thor ist mittlerweile eine Actionfigur geworden, der Mythos aus Asgaard wird durch Hollywood vermarktet... Aber davon abgesehen: Wir sind politisch neutral, lehnen jedoch deutlich menschenverachtende Ideologien ab. Zu unseren Leits&auml;tzen geh&ouml;rt, dass mich Religion, Rasse und Geschlecht meines Bruders und meiner Schwester nicht interessieren, weil wir eine Familie von Metalheads sind. Das l&auml;sst sich sch&ouml;n mit unserem Ehrenkodex darstellen:<br />
  42. Wir sind aus vielen L&auml;ndern,<br />
  43. wir haben viele Hautfarben und Wurzeln,<br />
  44. wir verehren verschiedene G&ouml;tter,<br />
  45. WEIL WIR VIELE SIND!<br />
  46. Aber bez&uuml;glich Musik sind wir eins:<br />
  47. WIR SIND METAL!</p>
  48. <p>HH: Gibt es bei euch neben diesem Kodex so etwas, wie ein Motto oder eine Agenda?</p>
  49. <p>Bj&ouml;rn: Ja, das lautet "Supporting Music Locally - Uniting Fans Globally" - Wir supporten die Musik lokal und vereinigen Fans weltweit!</p>
  50. <p>HH: In der Wackener Festival-Zeitung dieses Jahr gab es auch ein kleines Interview mit dir. Wenn ich mich erinnere habt ihr auf Eigeninitiative einen kleinen Wettbewerb ausgelobt: wer das sauberste Camp hinterl&auml;sst, bekommt ein Gratis-Ticket f&uuml;rs n&auml;chste Jahr. Haben sich da denn viele beteiligt?</p>
  51. <p>Bj&ouml;rn: Wir hatten um die 40 Camps, die sich bei uns mit Fotos beworben haben. Das mag zwar ein kleiner Teil des gesamten Campgrounds gewesen sein, aber einige haben sich dadurch echt anspornen lassen bzw. es hat sie zum Nachdenken angeregt. </p>
  52. <p>HH: Das Ticket zahlt der Club. Eigentlich w&auml;re so eine Aktion ja Sache der Veranstalter oder sollte zumindest von den Veranstaltern unterst&uuml;tzt werden. Konnten als positiver Nebeneffekt denn hier ein paar Kontakte zur Wackenzentrale gekn&uuml;pft werden?</p>
  53. <p>Bj&ouml;rn: Kontakte zu verschiedenen Stellen in Wacken bestehen und bestanden auch schon vorher; n&auml;mlich dadurch, dass wir dieses Jahr im M&auml;rz in Ahrensburg bereits ein Festival zu Gunsten des Kinderhospiz Sternenbr&uuml;cke ausgerichtet hatten, wo uns auch Unterst&uuml;tzung zuteil wurde. Kleine Werbung am Rande: Am 18. M&auml;rz 2017 gibt es wieder ein fettes Festival f&uuml;r den guten Zweck - dieses Mal in Hamburg!</p>
  54. <p>HH: Du hast es schon angesprochen - in Anbetracht der gewaltigen M&uuml;llmassen, die die Fans nach einer Woche Festival auf den Zeltpl&auml;tzen hinterlassen, kann eure Aktion ja nur ein Tropfen auf dem hei&szlig;en Stein sein. Wo liegt da die Motivation? Ich meine, so ein Wackenticket ist ja auch nicht gerade billig...      </p>
  55. <p>Bj&ouml;rn: Es ging uns darum, zum Umdenken anzuregen und auch auf unsere Art und Weise "Danke" an ICS zu sagen f&uuml;r ein wahnsinnig geiles Festival! Zu denken, dass knapp 100.000 Metalheads den Campground picobello hinterlassen, w&auml;re dann doch etwas vermessen. Und auch ein bisschen &Ouml;ffentlichkeitsarbeit war da mit dabei - das m&ouml;chte ich auch gar nicht abstreiten.</p>
  56. <p>HH: Gibt es noch weitere Aktionen, die von den Knights Of Thor Germany schon umgesetzt wurden oder sich gegenw&auml;rtig in Planung befinden?</p>
  57. <p>Bj&ouml;rn: Im Fokus steht derzeit das gerade schon angesprochene Festival: Am 18. M&auml;rz 2017 findet in Hamburg unser "Knightfest" statt, ein Festival bei dem wir wieder Spenden f&uuml;r das Kinderhospiz Sternenbr&uuml;cke sammeln werden. Zudem werden wir zuk&uuml;nftig auch Bandabende durchf&uuml;hren, also ein Lokal mieten und Bands die Gelegenheit geben zu spielen und Fans die Chance zu geben, lokale Bands f&uuml;r sich zu entdecken. Und - das ist so eine ganz neue Nummer - wir haben evtl. die Chance im Fr&auml;nkischen ein OpenAir-Gel&auml;nde zu nutzen... Mal schauen, was aus dieser Sache wird.</p>
  58. <p>HH: Na dazu halt mich mal bitte auf dem Laufenden! Wie viele Mitglieder haben die Knights Of Thor in Deutschland mittlerweile und in welcher Gegend seid ihr schwerpunktm&auml;&szlig;ig vertreten?</p>
  59. <p>Bj&ouml;rn: Wir sind derzeit 27 Mitglieder, einige davon noch Probates. Unser Schwerpunkt liegt in der Tat n&ouml;rdlich der Elbe, also Hamburg und Schleswig-Holstein. Einige von uns sind aber auch in Mecklenburg ans&auml;ssig, wieder einige in Bremen bzw. Umland, zwei in K&ouml;ln und einen tapferen Hessen haben wir auch in unseren Reihen. Mittlerweile spricht er aber schon recht ordentlich hochdeutsch. *lach*</p>
  60. <p>HH: Wenn man nun Mitglied werden m&ouml;chte in eurem Club - welche Voraussetzungen muss man da mitbringen, mal abgesehen davon, dass man wohl kein Hiphop-Fan sein sollte?</p>
  61. <p>Bj&ouml;rn: Das mit Hiphop oder anderen musikalischen Geschmacksverirrungen ist schonmal gut. Prinzipiell gilt es: Erstmal m&uuml;ssen wir uns kennenlernen. Da wir uns als gro&szlig;e Familie nicht ganz unverr&uuml;ckter Metalheads verstehen, ist es uns schon sehr wichtig erstmal zu schauen, ob es gegenseitig passt. Kann ja auch sein, dass wir demjenigen &uuml;berhaupt nicht passen, daf&uuml;r muss man sich schon mehrmals erlebt haben - da hetzt ja auch niemand. Wenn dann aber grunds&auml;tzlich Interesse beiderseits besteht wird das Aufnahmegesuch gestellt. Mit Annahme beginnt dann die Probate-Zeit, in der innerhalb von 90 Tagen vier Konzerte nachgewiesen werden m&uuml;ssen.</p>
  62. <p>HH: Ist die Mitgliedschaft, wenn man die Probate-Zeit einmal hinter sich hat, mit Pflichten oder Beitr&auml;gen verbunden?</p>
  63. <p>Bj&ouml;rn: Ja, ohne geht es leider nicht. Einerseits erwarten wir nat&uuml;rlich eine aktive Beteiligung. Wir treffen uns auf jeden Fall einmal pro Quartal zu unserer "Church", also sowas wie eine Quartalsversammlung. Hier erwarten wir von jedem, dass er es zweimal im Jahr schafft teilzunehmen. Da wir das aber immer neben dem recht "trockenen" Teil der Versammlung auch den geselligen Teil zelebrieren, lohnt sich das immer: Im Oktober erst haben wir nach der Church gemeinsam das UNLEASH THE KRAKEN in Hamburg besucht. Vor Wacken gab es eine Einstimmungs-Grillfete etc. Mittlerweile ist es - zumindest bei mir - so, dass ich die n&auml;chste Church gar nicht mehr erwarten kann, weil mir diese total verr&uuml;ckte Familie fehlt!<br />
  64. Dass im M&auml;rz bei unserem Festival nat&uuml;rlich wieder eine Church stattfindet ist klar - dass wir da Anwesenheit von jedem erwarten ist auch klar: Da brauchen wir (wo)manpower!<br />
  65. Finanziell: Wir haben einen Jahresbeitrag von 60,- &euro;, damit wir z.B. Infomaterial herstellen, solche Aktionen wie das Wacken-Ticket starten oder in Zukunft dann auch mal Locations f&uuml;r Veranstaltungen mieten k&ouml;nnen.</p>
  66. <p>HH: Wo kann man sich im Internet &uuml;ber die Knights Of Thor informieren?</p>
  67. <p>Bj&ouml;rn: Entweder auf der internationalen Homepage <a href="http://www.knightsofthor.org">www.knightsofthor.org</a> oder auf unserer <a href="https://www.facebook.com/K.O.T.Germany">Facebookseite</a>.</p>
  68. <p>HH: Wenn nun das Interesse in unsrem Leserkreis geweckt worden sein sollte, an wen m&uuml;sste man sich dann wenden?</p>
  69. <p>Bj&ouml;rn: Einfach &uuml;ber unsere Facebookseite eine Nachricht schicken. Das gilt &uuml;brigens nicht nur f&uuml;r Interessenten f&uuml;r den Club: Auch Bands k&ouml;nnen sich gerne melden, auch wenn wir derzeit schon das Billing f&uuml;r das Festival im M&auml;rz voll haben!</p>
  70. <p>HH: Ich danke dir f&uuml;r das Interview und w&uuml;nsche dem Club f&uuml;r die Zukunft alles Gute und nat&uuml;rlich steigende Mitgliedszahlen! Man sieht sich dann hoffentlich n&auml;chstes Jahr im hohen Norden wieder!</p>
  71. <p>Bj&ouml;rn: Ich danke f&uuml;r das Interesse an unserem Club und hoffe, dass wir uns vielleicht schon im M&auml;rz zu unserem Festival sehen!</p>
  72. ]]></content></entry><entry>
  73. <title type="html">
  74. <![CDATA[ Xandria ]]>
  75. </title>
  76. <link href="http://www.heavyhardes.de/interview-511.html" />
  77. <id>http://www.heavyhardes.de/interview-511.html</id>
  78. <updated>2016-03-01T00:00:00+01:00</updated>
  79. <published>2016-03-01T00:00:00+01:00</published><content type="html"><![CDATA[ <p><span class="em">Im Rahmen der Symphonic Metal Nights stand uns Xandria-Basser Steven Wussow Rede und Antwort. Dabei stellte sich unter anderem heraus, dass wir alle aus der gleichen Ecke kommen, was viel Lokalkolorit ins Spiel brachte... Aber zuerst mussten ein paar organisatorische Probleme gel&ouml;st werden, denn zum einen bin nur ich (Sebbes) zur verabredeten Zeit am Backstage vor Ort, w&auml;hrend Holgi - der den Fragenkatalog in der Tasche hatte - sich durch den M&uuml;nchner Feierabendverkehr eher qu&auml;lt als bewegt. Zum anderen wei&szlig; ich gar nicht, wohin des Wegs es auf dem Gel&auml;nde gehen soll! Was nun? Also packe ich mein Telefon und versuche den Tourmanager zu erreichen, der nat&uuml;rlich erstmal nicht rangeht - und als er es dann tut, versuche ich ihm klarzumachen, dass ich nicht Holgi bin, aber trotzdem gerne das Interview machen w&uuml;rde. Nachdem diese H&uuml;rde genommen ist, wird Steven mit mir in einen winzigen Raum gesteckt, der schon zur H&auml;lfte von einer gewaltigen Pflanze eingenommen wird. Als erstes f&auml;llt mir das Def-Leppard-Logo auf, welches er stolz auf der Brust tr&auml;gt...</span></p>
  80. <br /><p>Sebbes: Also, ich hab jetzt unsere Fragen nicht so direkt dabei. Ist kein Problem oder? </p>
  81. <p>Steven: Kein Thema, ich glaube, Du bekommst das schon hin.</p>
  82. <p>Sebbes: Also los. Ich sehe, du hast ein Def Leppard T-Shirt an. Wie findest du deren neue Platte?</p>
  83. <p>Steven: Ziemlich geil. Ich mag das alte Zeug, und die neue Platte rockt auch ganz sch&ouml;n. Wir h&ouml;ren hier ohnehin dauernd 80er-Metal, abends vor und nach den Konzerten. Das ist immer noch die beste Musik f&uuml;r die Zeit vor und besonders nach den Konzerten oder im Tourbus - und auch den anderen gef&auml;llt das Zeug gut.</p>
  84. <p>Sebbes: Das kann ich mir gut vorstellen. Dies ist ja eines der ersten Konzerte der Symphonic-Metal-Nights-Tour. Wie l&auml;uft die Tour bisher?</p>
  85. <p>Steven: Eigentlich ziemlich gut. Es waren ja wie du sagst erst zwei Konzerte (Hamburg und Aschaffenburg), aber die waren schon sehr gut besucht, und auch heute sind im Vorverkauf schon relativ viele Tickets rausgegangen. Es ist zwar nicht ausverkauft, aber es wird ziemlich voll. Und das Feedback vom Publikum war bis jetzt hervorragend.</p>
  86. <p>Sebbes: Wenn ich das richtig sehe, dann probt ihr ja nicht wirklich vor euren Touren, hat trotzdem alles auf Anhieb geklappt?</p>
  87. <p>Steven: Du machst das ganz sch&ouml;n gut mit dem Interview! [nat&uuml;rlich, wir stehen stets f&uuml;r Qualit&auml;t! - Holgi] Aber ja klar, aufgrund der Tatsache, dass wir alle in verschiedenen St&auml;dten wohnen - Diane zum Beispiel in Utrecht in Holland - w&auml;re der Aufwand, alle zum Proben zusammen zu trommeln, unverh&auml;ltnism&auml;&szlig;ig gro&szlig;. Typischerweise verschicken wir schon w&auml;hrend des Songwritings die Soundfiles per E-Mail, und jeder &uuml;bt dann quasi f&uuml;r sich alleine. Aber generell versuchen wir schon zumindest ein oder zwei Tage vor dem ersten Konzert mal zusammenzukommen, um das Set durchzuspielen. Manchmal muss aber auch einfach der Soundcheck daf&uuml;r herhalten. In Hamburg auf unserem ersten Konzert der Tour hatten wir tats&auml;chlich ein paar Koordinierungsprobleme, aber gro&szlig;e Patzer gab es eigentlich nicht.</p>
  88. <p>Sebbes: Ihr wart vor ein paar Wochen noch auf Tour in Asien, genauer gesagt in China, Indonesien, Taiwan und Japan. Wie war es im Land der aufgehenden Sonne?</p>
  89. <p>Steven: Ja, das war eine tolle Erfahrung. Wir nannten es immer die "No Sleep till Shanghai Tour"...</p>
  90. <p>Sebbes: ??</p>
  91. <p>Steven: Naja, das war eben nicht nur aufregend sondern auch extrem anstrengend....</p>
  92. <p>[W&auml;hrend wir reden, betritt der hauptamtliche Master of the Interview Holgi den Raum und versucht sich flugs trotz Pflanzenbewuchs einen &Uuml;berblick &uuml;ber die Situation zu machen]</p>
  93. <p>Holgi: Servus, lasst euch nicht st&ouml;ren!</p>
  94. <p>Sebbes: Also, nochmal zur&uuml;ck nach Asien...</p>
  95. <p>Steven: Ja, das war ein gro&szlig;er Erfolg, das Problem war eben nur, dass wir pro Nacht nie mehr als drei oder vier Stunden Schlaf hatten. Das ging immer raus aus dem Club, ein paar Stunden schlafen, Flieger, n&auml;chste Show, irgendwann nach sieben Konzerten ohne einen Tag Pause, waren wir alle ganz sch&ouml;n platt.</p>
  96. <p>Sebbes: Wieso hattet ihr denn da so wenig Zeit zum Erholen?</p>
  97. <p>Steven: Naja, man muss bedenken, wie man &uuml;berhaupt an die Termine kommt - das geht ja nicht so einfach dass du sagst: "H&ouml;r mal ich w&uuml;rde gerne in Peking auftreten und h&auml;tte gerne am Montag einen Termin", sondern du sagst okay, ich w&uuml;rde gerne eine Asien-Tour spielen, wo k&ouml;nnen wir da was machen.  Dementsprechend werden die Termine geplant, und weil es ja viele L&auml;nder waren, arbeitet man mit drei, vier Promotern, und logischerweise sagt keiner von denen: ich zahle euch einen freien Tag! Also haben wir uns gesagt: wir sind das erste Mal da, wir wissen nicht, was wir zu erwarten haben, also machen wir es auf die harte Tour und so haben die sechs Tage am St&uuml;ck durchgeballert. Obwohl, ein Tag war Reisetag von Indonesien nach Taiwan.</p>
  98. <p>Sebbes: ...man ist also quasi dauernd unterwegs...</p>
  99. <p>Steven: Ja, du sitzt eigentlich mehr im Flieger, als dass du dir wirklich irgendetwas anschauen k&ouml;nntest. Wenn wir dann doch mal eine kleine Sightseeing-Tour gemacht haben, sind wir noch fr&uuml;her aufgestanden - die Haltung war: wenn wir schon da sind, wollen wir auch zumindest ein paar Sachen sehen. Aber wir haben beschlossen, wenn wir nochmal r&uuml;berfliegen, dann nehmen wir uns mehr Zeit.</p>
  100. <p>Sebbes: Das Essen dort habt ihr vertragen?</p>
  101. <p>Steven: [Verwundert] Ja!</p>
  102. <p>Sebbes: Haben sich die Asiaten also keine Sp&auml;&szlig;e mit euch erlaubt?</p>
  103. <p>Steven: Wenn wir in fremde L&auml;nder reisen, dann wollen wir auch m&ouml;glichst viel von der lokalen Kultur mitbekommen, wir wurden oft gefragt, was wir essen wollen, und meist antworten wir darauf: "Das, was ihr esst, das nehmen wir auch." Ok, in Indien war das ein wenig wilder, wir haben dort extra nicht scharf bestellt, und ich habe dann letztendlich noch nie so etwas Scharfes gegessen... ich hab echt gedacht, ich muss sterben... aber wenn wir schon mal da sind, dann machen wir das auch richtig. Es ging aber wie gesagt ohne Ausf&auml;lle...</p>
  104. <p>Sebbes: Wird sich das auch auf eure Musik auswirken? Habt ihr Einfl&uuml;sse mitgenommen, und... habt ihr auch lokale Bands gesehen?</p>
  105. <p>Steven: In ein paar L&auml;ndern hatten wir lokale Vorbands mit dabei, die dann auch in Landessprache gesungen haben. Symphonic Metal Bands mit japanischem Gesang oder Mandarin-Texten, das ist schon etwas speziell. Ob sich das jetzt auf unser Songwriting auswirkt? Klar hinterl&auml;sst das Spuren in einem, wir haben mal zusammengez&auml;hlt wie viele Kilometer wir seit Sacrificium [Album von 2014] gefahren oder geflogen sind, da ist man irgendwo im mittleren oder oberen f&uuml;nfstelligen Bereich, das perlt nicht einfach an dir ab. Es gibt Kollegen, da ist das so, aber wir versuchen wie gesagt immer so viel wie m&ouml;glich mitzunehmen. Wie sich das dann auswirkt im Songwriting, das kann man jetzt noch nicht sagen. Wir sind schon dabei, aber es wird nicht zu viel verraten...</p>
  106. <p>Sebbes: Das hei&szlig;t, ein neues Album ist unterwegs?</p>
  107. <p>Steven: Ja, das Songwriting ist soweit fertig, Vorproduktion l&auml;uft im Moment, wir werden das dann demn&auml;chst mal aufnehmen. Der Plan ist, dass wir die n&auml;chste Scheibe im ersten Quartal 2017 ver&ouml;ffentlichen werden. Aber ich rede jetzt hier ein Jahr vorher dar&uuml;ber, da muss nur etwas passieren, sich einer den Arm brechen,  oder so, dann haben wir ein halbes Jahr Verzug.</p>
  108. <p>Sebbes: Und es wird nat&uuml;rlich das beste Album ever!</p>
  109. <p>Steven: Na klar! Na klar!</p>
  110. <p>[Holgi dr&auml;ngt sich nun endg&uuml;ltig in den Vordergrund...]</p>
  111. <p>Holgi: Kommen wir mal zu den Cover-Versionen auf der aktuellen EP [Fire And Ashes], da war ja "Don't Say A Word" von Sonata Arctica und "Anything For Love" von Meat Loaf mit dabei, wollt ihr so etwas wieder einmal machen? Und warum eigentlich ausgerechnet diese beiden Songs?</p>
  112. <p>Steven: Keine Ahnung! Das waren beides Schnapsideen... eigentlich wollten wir schneller ein neues Studioalbum ver&ouml;ffentlichen, aber durch die ganze Tourerei haben wir das ein Jahr nach hinten geschoben, da hatten wir und auch unser Label die Idee, eine EP dazwischen zu schieben. Wir haben dann exklusiv drei neue St&uuml;cke geschrieben und haben gesagt, was machen wir noch, ok nehmen wir noch zwei alte Sachen neu auf. Dann standen noch irgendwelche alternative Mixes im Raum, aber dann haben wir gesagt lass uns doch mal Coverversionen machen, das hatten wir noch nie. Eigentlich war nur ein Cover geplant, aber bevor die Idee mit der EP aufkam, kam ein schottisches Label mit der Frage auf uns zu, ob wir auf einem Sonata Arctica-Sampler mitmachen wollten. Wir waren ja mit denen auf Tour, also warum nicht, wir haben uns dann f&uuml;r "Don't Say A Word" entschieden, das sollte urspr&uuml;nglich nur auf den Sampler, aber das wurde dann so gut, dass wir es auch noch auf die EP mit draufgenommen haben. Die Idee zum Meat Loaf-Cover kam w&auml;hrend des Fotoshootings zum Sacrificium-Album, da hatten wir Musik laufen und rumgealbert, jeder mit seinem iPod, jedem fiel zu diesem Song dann irgendeine Story ein, wir sind ja alle ungef&auml;hr gleich alt, und wir haben gesagt, irgendwann nehmen wir das Ding mal auf. Als es dann zur EP kam, haben wir uns gefragt, sollen wir das machen, das ist nicht ganz so einfach, das ist ja ein Jahrhundertklassiker. Wir haben dann gesagt, ok wir nehmen es auf, wenn es nichts wird erf&auml;hrt niemals jemand etwas davon, wenn es gut wird, kommt es auf die EP. Und hier ist es!</p>
  113. <p>Sebbes: Sogar meine Frau findet das Meat Loaf-Cover toll... Und der Austausch von m&auml;nnlichen und weiblichen Gesangsparts - war das ein Gag?</p>
  114. <p>Steven: Das ist ja eigentlich logisch, unsere Hauptstimme ist ja Diane, also machte die nat&uuml;rlich den Hauptpart, aber es w&auml;re ja bl&ouml;d wenn man das Duett einfach herausnimmt, also haben wir unseren Kumpel Valerio gefragt, ob der Lust hat diese Teile einzusingen, und der hat das dann gemacht.</p>
  115. <p>Holgi: Jetzt muss ich doch noch mal &uuml;ber das Brettspiel etwas erfahren, das es mit euch gibt [gemeint ist das Spiel "Rock Stage: A Path To Fame", mehr dazu am Ende des Interviews]. </p>
  116. <p>Steven: Also diese Idee kam von unserem russischen Promoter, uns Anton, da kam irgendwann eine Mail, er habe eine Idee f&uuml;r ein Brettspiel, bei dem man sich aus verschiedenen Bands eine eigene Rockband zusammenstellen kannst, also eine Mischung aus Rollenspiel und Brettspiel, h&auml;ttet ihr Lust da mitzumachen? Wir haben gesagt ok, wenn du mehr wei&szlig;t sag Bescheid. Als n&auml;chstes haben wir dann nur noch geh&ouml;rt, ok, so sieht's aus und es geht in Druck. Ich kann dir noch gar nicht sagen wie genau das gespielt wird, wir fahren im Mai nach Russland und spielen da zwei Shows, da will ich dann mal ein Exemplar haben! Es sind viele Kollegen dabei, Amaranth, Kreator, Arch Enemy, also auch gro&szlig;e Namen, ist witzig und wirklich mal was anderes, erst einmal soll das in Russland auf den Markt kommen.</p>
  117. <p>Sebbes: Da machen wir mal einen Brettspiel-Test-Abend!   </p>
  118. <p>Holgi: Joh genau... Super Idee. Gestern habt ihr in Aschaffenburg gespielt, war's gut?</p>
  119. <p>Steven: Ja freilich, Heimspiel! [ab jetzt erfolgt das Ganze im wohligen unterfr&auml;nkischen Akzent, den alle Gespr&auml;chspartner authentisch vorweisen k&ouml;nnen]...wo kommst du her?</p>
  120. <p>Holgi: Ich wei&szlig;, dass du aus M&ouml;nchberg kommst, da waren wir fr&uuml;her immer im Schwimmbad, da war das Wasser immer so saukalt!</p>
  121. <p>Steven: Jaaaa, Quellwasser halt!</p>
  122. <p>Holgi: Ich komme aus Heimbuchenthal und musste meinen Freunden versprechen, dich darauf anzusprechen!</p>
  123. <p>Steven: Ja schau, da hast du Gl&uuml;ck, eigentlich h&auml;ttest du jetzt hier die Diane gehabt, aber die macht sich noch fertig, da hab ich gesagt ich mach das schnell...</p>
  124. <p>Holgi: Wie kommst du denn eigentlich an die Band?</p>
  125. <p>Steven: Das war auch wieder mehr oder weniger Zufall, das war 2012, als Nils [voriger Bassist] ging, haben sie jemand gesucht, da habe ich auf Blabbermouth gesehen, wenn einer Lust hat, kann er sich melden, das fand ich schon ein wenig ungew&ouml;hnlich, wenn man umbesetzt macht man das ja normalerweise eher unter der Hand. Ich hab hingeschrieben und auch ein Video angeschaut, naja ist gar nicht so schlecht, das kriegst du hin. Vorher kannte ich au&szlig;er Ravenheart auch nichts, diesen Reboot habe ich nur am Rande mitbekommen. Die erste Audition ist dann auch gescheitert, weil ich zu der Zeit Vater geworden bin, ich h&auml;tte da unm&ouml;glich weg gekonnt: genau zu dem Zeitpunkt, als die mit Kamelot in Oslo gespielt haben, ist meine Tochter zur Welt gekommen. Ich habe dann geschrieben, Leute, bei aller Liebe... aber ich bin raus, ich komme nicht zum Vorspielen. Wenn ihr nach der Kamelot-Tour immer noch jemand braucht, ruft einfach nochmal an. Die Tour war vorbei, nach zwei Tagen war eine Mail da: Urs, Manager von Xandria, ob wir mal telefonieren wollen. Irgendwie hatte das mit der Aushilfe wohl nicht geklappt auf Tour, ich bin dann hingefahren, im &uuml;belsten Schneesturm, und vier Wochen sp&auml;ter stand ich in Moskau auf der B&uuml;hne.</p>
  126. <p>Holgi: Wie funktioniert das jetzt in der Praxis, ihr wohnt ja relativ weit entfernt? [ich konnte ja nicht wissen, dass das Thema teilweise schon abgehandelt war...]</p>
  127. <p>Steven: Diane wohnt ja in Utrecht, was von Bielefeld ungef&auml;hr genauso weit entfernt ist wie M&ouml;nchberg, Marco wohnt noch in Dortmund und zieht dieses Jahr noch nach Bielefeld zur&uuml;ck, insofern w&auml;re direkter Kontakt nicht nur zeitaufwendig, sondern auch schlicht und ergreifend teuer, wenn sich da jeder in Bewegung setzt, hast du f&uuml;r eine Probe 300 Euro Spritkosten f&uuml;r jeden an der Backe. Deswegen macht das jeder f&uuml;r sich zu Hause und bereitet sich vor, entweder wir treffen uns dann einen Tag vor der Tour oder auch ein Wochenende davor und spielen alles einmal durch. Wenn wir wissen dass wir an einem Tag einen l&auml;ngeren Soundcheck haben proben wir die neuen Sachen einfach w&auml;hrend des Soundchecks, und dann spielen wir das abends. Wenn es an eine Produktion geht, werden Demos aufgenommen und per E-Mail versendet. Jeder kann dann seinen Senf dazu geben, bis alles steht. Dann gibt es einen Studiotermin, und heutzutage ist es ja nicht mehr so dass du zusammen im Studio stehst, sondern erst geht Gerrit [Schlagzeuger] ins Studio, dann komme ich oder es werden die Gitarren vorher aufgenommen, so setzt sich das dann wie ein Puzzle zusammen.</p>
  128. <p>Sebbes: Habt ihr auf den ersten beiden Shows der Tour etwas verhauen oder hat alles geklappt?</p>
  129. <p>Steven: Also, Hamburg war eine Katastrophe, ich dachte anfangs das w&auml;re auf St. Pauli, aber dann auf einmal h&auml;lt der Bus neben der Uni in Hamburg. Das ist schon ein garstiger Schuppen [Freunde, die den Dialekt kennen, werden erahnen, wie Herr Wussow das ausgesprochen hat], erster Tourtag, jeder &uuml;berm&uuml;det, dann hat schon einiges nicht geklappt. Die Leute haben das wahrscheinlich gar nicht mitbekommen, aber wir haben gedacht das k&ouml;nnte schon besser sein. Gestern hat aber alles bestens funktioniert. Stimmung Bombe, Laden war voll.</p>
  130. <p>Holgi: Das Colos Saal ist ja auch ein sch&ouml;ner Club mit guter Atmosph&auml;re...</p>
  131. <p>Steven: Ja stimmt!</p>
  132. <p>Holgi: Wir haben auch mit Grave Digger gesprochen und die auch auf ihr umfangreiches Merchandise angesprochen, die haben ja ganz witzige Sachen wie Whisky, Oliven&ouml;l und Shampoo...</p>
  133. <p>Steven: &Uuml;ber den Merchandise verdienst du in der Tat immer mehr, wir verdienen am meisten an den T-Shirts, teilweise ist das sogar der entscheidende Faktor. Wenn wir eine Support-Tour wie etwa f&uuml;r Powerwolf machen, m&uuml;ssen wir da jeden Abend einen gewissen Betrag am Merchandise-Stand einnehmen, sonst bleibst Dd auf den Kosten sitzen... eine Headliner-Tour ist dann soweit durchfinanziert mit Gagen, aber auch da bestimmt oft auch jedes einzelne verkaufte Shirt, was dann unterm Strich h&auml;ngenbleibt. Wenn man Kalkulationen auch von gro&szlig;en Bands liest, dann sieht man dass auch bei denen nicht so wahnsinnig viel unterm Strich bleibt. Diese ganzen Berechnungen, die im Internet herumgeistern, sind f&uuml;r mich ausgemachter Bl&ouml;dsinn, das gibt den komplett falschen Eindruck, da denken die Konzertbesucher hey, da werden Hunderttausende umgesetzt, und dann steht da jedem Musiker bleiben Reicht&uuml;mer nach der Tour. Jetzt bist du Profi-Musiker, machst eine Tour und bist dann auch wieder vier Wochen daheim, da verdienst du keinen Pfennig, und du musst noch keine ganzen Kosten decken davon. Wenn man sieht wer von seiner Band wirklich leben kann, das sind ganz, ganz wenige. Das ist so, dar&uuml;ber muss man auch nicht jammern, aber man sollte das auch nicht an die gro&szlig;e Glocke h&auml;ngen, wie viel Geld da umgesetzt wird, das sollte doch auch gar nicht das Thema sein. Wenn du aufs Konzert gehst, geht es um die Musik und nicht darum, wie viel jemand verdient oder nicht. Nochmal zur&uuml;ck zum Merchandise, Grave Digger kenne ich ja ganz gut, der Axel [Ritt, Gitarrist] ist ein Kumpel von mir, mit dem spiele ich ja ab und zu noch zusammen bei Domain, da sag ich dann immer zu dem "Alter was machst Du denn schon wieder f&uuml;r ein Zeug?"</p>
  134. <p>Holgi: Der Grave Digger-Whisky [gemeint ist die Grave Digger-Edition des Aureum 1865 aus dem Hause Brennerei Ziegler] ist aber sehr gut, den haben wir erst getestet! Danke f&uuml;rs Gespr&auml;ch, und einen guten Auftritt! [der wurde es dann in der Tat...]</p>
  135. <p>Das Spiel Rock Stage kann man hier vorbestellen:<br />
  136. <a href="http://rockstagegame.com/en">Rock Stage Game</a></p>
  137. <p>Den Grave Digger-Whisky gibt es direkt bei der Brennerei Ziegler oder im Online-Shop bei Grave Digger:<br />
  138. <a href="http://www.aureum1865.de/de/whisky/aureum-1865-grave-digger-edition-single-malt-whisky.html">www.aureum1865.de</a></p>
  139. <p>Website Xandria: <a href="http://xandria.de">Xandria.de</a></p>
  140. ]]></content></entry><entry>
  141. <title type="html">
  142. <![CDATA[ Grave Digger ]]>
  143. </title>
  144. <link href="http://www.heavyhardes.de/interview-510.html" />
  145. <id>http://www.heavyhardes.de/interview-510.html</id>
  146. <updated>2016-01-15T00:00:00+01:00</updated>
  147. <published>2016-01-15T00:00:00+01:00</published><content type="html"><![CDATA[ <p><span class="em">Im Rahmen des 80s Birthday Bash stand uns Chris Boltendahl Rede und Antwort zu den Anfangstagen, TV-Aufnahmen und auch dem durchaus umfangreichen Sortiment an Grave Digger-Artikeln... und die T&uuml;r zum Dressing Room musste auch notd&uuml;rftig repariert werden.</span></p>
  148. <br /><p>HH: Ihr seid im Moment auf einer kleinen Tournee in vier St&auml;dten unterwegs...</p>
  149. <p>Chris: Sechs!</p>
  150. <p>HH: ...ok sechs, wie kam  es zu der Auswahl und dieser Gastspielreise?</p>
  151. <p>Chris: Es geht dabei um 35 Jahre Grave Digger dieses Jahr, da dachten wir wir huldigen mal unseren Anfangstagen in den 80ern. Daraufhin haben wir das Exhumation-Album aufgenommen und uns gesagt, wenn wir schon die alten St&uuml;cke aufnehmen, k&ouml;nnen wir ja auch ein paar Konzerte damit spielen. So ist die Idee entstanden, kleine 80s-Parties daraus zu machen.</p>
  152. <p>HH: War das Jubil&auml;um der einzige Ausl&ouml;ser, oder wolltet ihr schon immer mal gerne wieder die 80er-Sachen auspacken?</p>
  153. <p>Chris: Kann man nicht so genau sagen, im Laufe des Jahres hatten wir die Idee, die alten Sachen nochmal aufzunehmen, und das passte dann eben gut mit dem Jubil&auml;um zusammen...</p>
  154. <p>HH: Auf Exhumation habt ihr St&uuml;cke der ersten drei Alben neu eingespielt, wie habt ihr die ausgew&auml;hlt, und habt ihr auch Ver&auml;nderungen vorgenommen an Sound oder Arrangement?</p>
  155. <p>Chris: Klar, das w&auml;re ja traurig wenn der Sound so w&auml;re wie in den 80ern! Wir haben die Arrangements gestaucht, unn&ouml;tige Parts herausgenommen. Ausgew&auml;hlt haben wir die Sachen, die live auch schon fr&uuml;her gut funktioniert haben. Und wir haben auch ein St&uuml;ck aus der Digger-Phase genommen - "Stand Up And Rock" haben wir komplett umgebaut und in einen Stil gebracht, wie wir das heute spielen w&uuml;rden... mit Double Bass und allem...</p>
  156. <p>HH: Mit "Shoot Her Down" ist auch ein Song vom ersten Demo vertreten.</p>
  157. <p>Chris: Richtig, das ist ja auch schon als EP erschienen, als Maxi-Single, das St&uuml;ck haben wir dann auch dazugenommen.</p>
  158. <p>HH: Das 30. Jubil&auml;um habt ihr in Wacken gefeiert, mit gro&szlig;er Show und vielen Gaststars, wie Doro, Van Canto etc., wie kam das zustande?</p>
  159. <p>Chris: Wir wollten das gro&szlig; aufziehen und haben das mit Holger H&uuml;bner von Wacken besprochen, da hatten wir dann ja auch diesen Riesen-Dudelsack-Chor mit 30 Dudels&auml;cken dabei und haben die Tunes Of War komplett gespielt. Wir hatten dann auch eine Super-Spielzeit, das hat alles bestens gepasst, und die DVD ist dann ja auch entsprechend gut geworden. </p>
  160. <p>HH: Das kann ich nur best&auml;tigen. Wenn du an die Anfangstage zur&uuml;ckdenkst, was sind die ersten Highlights gewesen?</p>
  161. <p>Chris: Die Erinnerung ist eigentlich eher schwach, zu dem Zeitpunkt wurde noch ordentlich konsumiert. Die ersten zwei Platten haben noch in Berlin gemacht, das war ja damals noch die Zone, da musste man ja noch durch die DDR fahren, spa&szlig;ige Zeiten. Wir sind immer an der Rastst&auml;tte eingefallen und haben f&uuml;r kleines Geld Radeberger gekauft, wir sind dann meistens total stramm in Berlin aufgeschlagen, und so ging das dann zwei, drei Wochen weiter bis zum Ende der Aufnahmen... Wir waren einfach jung, das war f&uuml;r uns ein Riesenspa&szlig;, da wurde nicht gro&szlig; nachgedacht, f&uuml;r uns war das saufen, saufen, und ein bisschen Musik dazu machen. Stars werden, das war so der Hintergrund dabei. </p>
  162. <p>HH: Bei unserem letzten Gespr&auml;ch [das war in Balingen anno 2007...] haben wir uns ja schon kurz &uuml;ber das Konzert im Alabama unterhalten...</p>
  163. <p>Chris: Ja, das ist das beste Beispiel daf&uuml;r...</p>
  164. <p>HH: Du hast gemeint, das sei ein wenig chaotisch gewesen damals?</p>
  165. <p>Chris: Ja, wir haben da mit Cacumen gespielt, so hie&szlig;en die damals, die haben sich sp&auml;ter in Bonfire umbenannt, auch mit Doro, und dann gab es diese Diskussionsrunde mit Amelie Fried. Ich wei&szlig; noch, wir haben gespielt, gespielt, und in dem Moment als sich der Sender dazu geschaltet hat spielten wir "Witch Hunter". Wir hatten am selben Tag ein neues Stimmger&auml;t gekauft, damals war die Crew noch nicht so professionell, der Typ kannte sich gar nicht damit aus, und so hatten wir dann eine total verstimmte Gitarre, und just zum Beginn der Fernsehausstrahlung haben wir dann extrem schr&auml;g geklungen. Das war irgendwie alles alkoholgeschw&auml;ngert... das l&auml;uft heute nat&uuml;rlich alles wesentlich professioneller ab, die Priorit&auml;ten haben sich ge&auml;ndert, heute ist es einfach viel wichtiger, eine gute Show abzuliefern anstatt besoffen auf der B&uuml;hne zu stehen. Aber ich erz&auml;hle heute Abend sowieso noch einige Anekd&ouml;tchen zwischen den Songs.</p>
  166. <p>HH: Es sind auch zwei neue Songs auf der Platte, kommt n&auml;chstes Jahr eine neue Scheibe?</p>
  167. <p>Chris: 2016 definitiv nicht, fr&uuml;hestens 2017, aber wir werden n&auml;chstes Jahr schon einmal neue Sachen aufnehmen. Ideen haben wir schon, da wird auf jeden Fall etwas passieren. </p>
  168. <p>HH: Ihr habt 2011 eine Cover-Version von "Sch&ouml;n ist es auf der Welt zu sein" [Schlager von Roy Black und Anita Hegerland von 1971] aufgenommen, mit der S&auml;ngerin von damals...? </p>
  169. <p>Chris: Ging ja leider nicht mehr mit Roy Black, sonst h&auml;tten wir den auch noch dazu geholt. Das war ganz lustig, die kam &uuml;ber Facebook auf Axel zu [Axel Ritt, Gitarrist]. Die ist wie Axel Veganer, dar&uuml;ber haben die sich angefreundet, dann kam eines zum anderen, sie hat gefragt ob wir das gerne mit ihr machen w&uuml;rden, da meinten wir ok warum nicht. Das war aber mit Sicherheit eine Ausnahme, die meinte auch wir sollen sie auf Festivals mitnehmen hier in Deutschland und das mit ihr spielen, aber da dachten wir man kann sich seinen Ruf auch anderweitig versauen, da muss man nicht unbedingt mit diesem Lied auftreten... obwohl die Version ganz cool ist. Die gibt es nur online, so etwas w&uuml;rde ich nie auf eine CD packen... ist witzig gemacht, schon heavy, so ein wenig Excalibur-Style, aber sie singt eben genauso wie fr&uuml;her... ich war dann noch Freitag abends mit ihr im WDR in einer Talkshow mit Bettina B&ouml;ttinger [K&ouml;lner Treff], da hat sie dann noch etwas dazu erz&auml;hlt, aber das hat dann irgendwie keinen mehr so richtig interessiert. Die Schnittstelle war einfach nicht da.</p>
  170. <p>HH: Es gibt auch einen Whisky, den ihr unter dem Namen Grave Digger vermarktet, der wurde ja zuletzt auch mit einer Bronze-Medaille ausgezeichnet, habt ihr da selbst aktiv mit ausgesucht? [gemeint ist die Aureum 1865 Grave Digger Edition, ein sechsj&auml;hriger Single Malt Whisky der Brennerei Ziegler aus Freudenberg am Untermain]</p>
  171. <p>Chris: Tja, dazu kann ich nichts sagen, ich trinke seit 15 Jahren keinen Alkohol mehr und habe das Zeug demnach noch nie probiert. Wir haben auch einen Wein, wir bewerben die Sachen immer sch&ouml;n, aber ich kann dir nicht sagen wie der Whisky schmeckt, riechen tut er auf jeden Fall f&uuml;rchterlich...</p>
  172. <p>[...Aus dem Hintergrund meldet sich jetzt Bassist Jens Becker zu Wort, als geb&uuml;rtiger F&uuml;rther mit passendem fr&auml;nkischen Zungenschlag:] Der schmeckt subber, der Whisky! Du hast ja gesagt, der hat eine Auszeichnung bekommen, das ist keine Pl&ouml;rre die man mit Cola trinkt, der ist ja auch nicht ganz billig [genauer gesagt 50 Euro], ein echter Malt Whisky eben.</p>
  173. <p>Chris: Genau, das ist ein Single Malt, ich kenne das ja alles nur vom H&ouml;rensagen... die Brennerei ist eigentlich f&uuml;r ihre Obstbr&auml;nde bekannt, die sind dann auf Axel zugekommen mit der Idee f&uuml;r einen Whisky. Lustigerweise verkauft der sich auch recht gut. Wir haben ja wie erw&auml;hnt auch einen Wein, den verschenke ich immer wieder mal gerne und bekomme dazu auch nur gutes Feedback, der soll sehr lecker schmecken.</p>
  174. <p>HH: Nicht zu vergessen auch das Oliven&ouml;l!</p>
  175. <p>Chris: Ja, das Oliven&ouml;l, warum nicht, ein Grave Digger Oliven&ouml;l, das so genannte Schwer&ouml;l... da stehe ich dann allerdings auch pers&ouml;nlich dahinter, weil ich ein Riesen-Griechenland-Fan bin und gerne nach Kreta fahre, dort gibt es einfach das beste kaltgepresste Oliven&ouml;l, und dort meinte einer er hat im Norden von Kreta eine Olivenpresse, das ist ein echt hervorragendes &Ouml;l, es gibt da nichts Besseres. Wir sind sehr umtriebig, mal sehen was noch kommt, wir haben ja noch dieses Two in One-Shampoo, das benutze ich sogar auch auf Tour, das ist nat&uuml;rlich sehr wichtig f&uuml;r meine Haarpracht. Wir verdienen mit so etwas kein Geld, das ist mehr f&uuml;r den Werbe-Effekt und f&uuml;r die Eigenration, die wir nat&uuml;rlich auch immer bekommen...</p>
  176. <p>HH: Oh, Zeit vorbei. Vielen Dank f&uuml;r das Gespr&auml;ch!</p>
  177. ]]></content></entry><entry>
  178. <title type="html">
  179. <![CDATA[ The Omniscient Eye ]]>
  180. </title>
  181. <link href="http://www.heavyhardes.de/interview-509.html" />
  182. <id>http://www.heavyhardes.de/interview-509.html</id>
  183. <updated>2015-11-30T00:00:00+01:00</updated>
  184. <published>2015-11-30T00:00:00+01:00</published><content type="html"><![CDATA[ <p><span class="em">Nachdem uns sein erstaunliches Werk Shadowland beeindruckt hatte, baten wir Omniscient Eye-Sch&ouml;pfer Bastian Kraus, uns Rede und Antwort zu stehen...</span></p>
  185. <br /><p>HH: Deine CD Shadowland hast du komplett in Eigenregie eingespielt, wie hast du das technisch bewerkstelligt? </p>
  186. <p>Bastian: Da ich Sch&uuml;ler bin, ist mein Budget f&uuml;r Equipment leider sehr begrenzt, so dass ich versuche, aus dem was ich habe, das Bestm&ouml;gliche herauszuholen. Das ist zum einen mein Fender-Mustang-Topteil, mit dem ich recht brauchbare Sound-Presets erzeugen konnte, zum anderen auch meine 7-Saiter-Peavey-Gitarre. Des Weiteren benutze ich f&uuml;r Aufnahme-Prozesse das Recording-Programm Cubase, bei dem ich mit Hilfe von genialen kostenlosen VST-Plugins z.B. ziemlich authentische Orchester-Arrangements programmieren konnte. Aber da ich ja genau wei&szlig;, wie es ohne gro&szlig;e finanzielle Mittel ist, m&ouml;chte ich mit der EP auch teilweise zeigen, dass man gar nicht so viel Geld ben&ouml;tigt, um zu einem annehmbaren Ergebnis zu kommen. </p>
  187. <p>HH: Wie sind die Reaktionen auf Shadowland? Bist du zufrieden mit der Resonanz? </p>
  188. <p>Bastian: Besser h&auml;tten sie nicht sein k&ouml;nnen! Es haben schon viele Leute eine CD gekauft und ich habe bis jetzt nur positive Kritik bekommen. Au&szlig;erdem habe ich mich gefreut, dass ich dadurch viele K&auml;ufer dazu bewegen konnte, einmal aufmerksam Musik und Bilder auf sich wirken zu lassen, da auf meiner EP beide Komponenten in Wechselwirkung stehen. </p>
  189. <p>HH: Noch vor wenigen Jahren war man als Musiker darauf angewiesen, von einer Plattenfirma produziert und promotet zu werden. Im Zeitalter der Digitalisierung und der sozialen Medien hat sich das deutlich gewandelt - mit der Schattenseite, dass jeder alles verbreiten kann. Wie siehst du das? </p>
  190. <p>Bastian: Bei diesem Thema gibt es auf jeden Fall viele Vor- und Nachteile. Ich finde es zum Beispiel sehr gut, dass man als Musiker eine viel gr&ouml;&szlig;ere Chance hat, wahrgenommen zu werden - durch Youtube, Facebook und Co. Auf der anderen Seite darf man nicht &uuml;bersehen, dass das Angebot an illegalen Musikdownloads so riesig ist und quasi alle Ver&ouml;ffentlichungen umfasst. </p>
  191. <p>HH: Du beschreibst, dass die Musik immer in Zusammenhang mit deinen Bildern gesehen werden sollte, was hat dich zu dieser Kombination inspiriert? </p>
  192. <p>Bastian: Ich bin ein ganz gro&szlig;er Fan von Konzept-Alben (vor allem im progressiven Metal), aber es gibt sie eben &uuml;berwiegend mit Gesang, welcher die Geschichte erz&auml;hlt. Ich wollte unbedingt ein instrumentales Konzeptalbum ver&ouml;ffentlichen, und um die Storyline verst&auml;ndlicher zu machen, beschloss ich, die Lieder mit zusammenh&auml;ngenden Gem&auml;lden zu verbinden und damit die Story des Albums zu veranschaulichen. </p>
  193. <p>HH: Besch&auml;ftigst du dich auch mit anderen visuellen Medien, z.B. Comics? </p>
  194. <p>Bastian: Auf jeden Fall, ich liebe Comics und generell jede Kunst, mit der man Atmosph&auml;re und Emotionen schaffen kann! Wobei ich eher in Richtung Graphic Novel tendiere. Fantasy-Games wie Skyrim oder Legend of Zelda und Filme wie Herr der Ringe oder Der Hobbit haben mich auch sehr inspiriert, vor allem ihre Soundtracks. </p>
  195. <p>HH: Hat der Name des Projektes The Omniscient Eye eine besondere Bedeutung? </p>
  196. <p>Bastian: Er bedeutet &uuml;bersetzt "Das allwissende Auge" und kam mir bei meinem ersten Versuch, mit Aquarell-Techniken zu malen. Bei dieser Session entstand &uuml;brigens das Cover zu meiner EP Shadowland und der Name, unter dem das Projekt fortan lief. </p>
  197. <p>HH: Du hast vorher schon in einer Metalcore-Band gespielt, warum konntest du deine Vorstellungen nicht dort umsetzen? </p>
  198. <p>Bastian: Ich war in der Band Forgotten Chapter an den Drums t&auml;tig, doch da ich diese eigentlich nur nebenbei spielte und immer weniger Zeit f&uuml;r mein Hauptinstrument E-Gitarre hatte, beschloss ich, die Band zu verlassen. Au&szlig;erdem war das die Zeit, in der ich anfing, fast ausschlie&szlig;lich Progressive Metal zu h&ouml;ren und bei mir f&uuml;r den normalen Metalcore gar kein Platz mehr war. Ich liebe die Jungs immer noch und w&uuml;nsche ihnen viel Gl&uuml;ck mit ihrem neuen Super-Drummer. </p>
  199. <p>HH: Shadowland ist wie du schon gesagt hast ein rein instrumentales Konzeptalbum, willst du auf diesem Weg weitergehen oder w&auml;re f&uuml;r dich auch wieder die Zusammenarbeit mit einer Band denkbar? </p>
  200. <p>Bastian: Ich habe gl&uuml;cklicherweise sogar schon wieder eine Band gefunden, in der ich Gitarre spiele. Musikalisch geht es ein kleines bisschen in die Richtung von Shadowland, aber da dieses Mal nicht nur ich allein Einfluss auf den Sound habe und auch Stimme dabei ist, erwartet euch aber trotzdem etwas ganz anderes. F&uuml;r weitere Updates kann man mir auf Facebook folgen. Mein Instrumental-Projekt werde ich auf jeden Fall trotzdem weiterf&uuml;hren! </p>
  201. <p>HH: Wer sind deine musikalischen Vorbilder, bzw. welche Musik h&ouml;rst du selbst? Bei welcher Band w&uuml;rdest du gerne mal einen Gig mitspielen? </p>
  202. <p>Bastian: Mein absolutes Vorbild ist John Petrucci, der Gitarrist von Dream Theater. Dieser Typ ist kein Mensch, sondern ein Gott! Danach kommt Jason Richardson, ehemals Mitglied bei Born of Osiris und Chelsea Grin. Zu meinen Einfl&uuml;ssen z&auml;hlen als erstes auf jeden Fall Dream Theater! Des Weiteren h&ouml;re ich sehr gerne Chelsea Grin, Northlane, Obscura, TesseracT, Periphery, The Contortionist, The Black Dahlia Murder und Wintersun. Ich w&uuml;rde liebend gerne einen Gig bei Chelsea Grin mitspielen, aber ich glaube, wenn es ums neue Album geht, sollte ich lieber noch etwas &uuml;ben...</p>
  203. <p>HH: Was sind deine n&auml;chsten Ziele und Vorhaben? </p>
  204. <p>Bastian: Ich konzentriere mich jetzt vor allem auf meine neue Band. Aber ein Ziel ist es auf jeden Fall, n&auml;chsten Sommer wieder eine instrumentale Solo-CD zu ver&ouml;ffentlichen.</p>
  205. ]]></content></entry><entry>
  206. <title type="html">
  207. <![CDATA[ Ancient Rites ]]>
  208. </title>
  209. <link href="http://www.heavyhardes.de/interview-508.html" />
  210. <id>http://www.heavyhardes.de/interview-508.html</id>
  211. <updated>2015-05-06T00:00:00+02:00</updated>
  212. <published>2015-05-06T00:00:00+02:00</published><content type="html"><![CDATA[ <p><span class="em">Geschichtsstunde mit Gunther Theys! Als nach einer gef&uuml;hlten Ewigkeit die niederl&auml;ndische Kultband Ancient Rites mit einem neuen Album auf die Bildfl&auml;che zur&uuml;ckkehrte, haben wir das kreative Haupt zum Interview gebeten. Einmal die richtigen Fragen gestellt und ihn auf seine gro&szlig;e Leidenschaft, n&auml;mlich das Texteschreiben, angesprochen, sprudelte es nur so aus ihm hervor. Er ist, wenn es um historische Dinge geht, zwar schon a bisserl a Gscheidhaferl, wie man hier in Bayern sagt, die gro&szlig;e Leidenschaft f&uuml;r seine Arbeit h&ouml;rt man aber mit jedem seiner S&auml;tze: ein ungew&ouml;hnlich pers&ouml;nlicher Einblick in das Leben des Musikers, alles Wissenswerte rund um das neue Album Laguz und noch viel mehr...</span></p>
  213. <br /><p>HH: Hallo und beste Gr&uuml;&szlig;e aus dem Frankenland im Norden von Bayern! Ich war wirklich &uuml;berrascht, als ich mitbekam, dass ein neues Ancient Rites-Album auf den Markt kommt. Das letzte Lebenszeichen deiner Band liegt ja schon sehr lange zur&uuml;ck. Warum hat es so lange gedauert, bis man wieder von Ancient Rites h&ouml;rt?</p>
  214. <p>Gunther: Gr&uuml;&szlig;e aus Flandern! Ich denke, du warst nicht der einzige, der &uuml;berrascht wurde. Ich kann mich erinnern, dass die Leute schon geglaubt hatten, die Band w&uuml;rde nicht mehr existieren. Einige interne und auch externe Faktoren f&uuml;hrten zu dieser Situation, es musste n&auml;mlich eine ganze Reihe von Hindernissen genommen werden, finanzielle und auch praktische... und zwar eines nach dem anderen. Dazu kamen au&szlig;erdem noch Wechsel im Line-Up und schlie&szlig;lich hatten einige Bandmitglieder noch private Verpflichtungen, denen sie Vorrang vor der Band gaben. Zur selben Zeit standen wir auch ohne Plattenvertrag da und haben unseren Proberaum verloren. Trotzdem haben wir nicht aufgeh&ouml;rt Songs zu schreiben und haben einfach abgewartet bis die Zeit die Dinge wieder zu unseren Gunsten dreht. Dabei &auml;nderte sich auch die Musikindustrie und viele Label boten nur noch ein sehr geringes Studiobudget. Aber wir wollten kein qualitativ minderwertiges Album produzieren! Solange wir keinen anst&auml;ndigen Vertrag in der Tasche hatten, gab es f&uuml;r uns auch keinen Grund mit irgendwelchen Ank&uuml;ndigungen oder News bzgl. des neuen Materials an die &Ouml;ffentlichkeit zu gehen. Schlie&szlig;lich haben wir den Aufnahmeprozess wie immer sehr ernst genommen und mit dem Fein-Tuning des Materials einfach weitergemacht. Unsere eigene kritische Betrachtung der Songs hat den ganzen Prozess dann auch nicht gerade beschleunigt. Auch im Studio wird im letzten Moment noch einmal alles durchgecheckt und einige Parts ge&auml;ndert, um ein optimales Ergebnis zu erhalten, da wir mit Produzenten arbeiten, die selbst klassisch ausgebildete Musiker sind und ein besonders scharfes Auge auf jedes Detail richten. Das ist jedes Mal harte, aber lohnende Arbeit und wir versuchen immer, Songs zu schreiben, die der Pr&uuml;fung der Zeit standhalten. Daher ist es zwar immer ein langes Warten auf ein neues Ancient Rites-Album, aber wir nehmen uns diese Sache jedes Mal sehr zu Herzen. In dem Moment, als alle Hindernisse genommen waren und wir ein ordentliches Studiobudget und einen Plattendeal in H&auml;nden hatten, gingen wir die Sache sofort an und innerhalb weniger Wochen war das Album eingespielt, das Artwork fertig gestellt, die Liner Notes geschrieben, die Songs gemastert, ein Videoclip wurde gedreht und das Album war fertig f&uuml;r die Ver&ouml;ffentlichung. Hier sind wir jetzt, sprechen &uuml;ber ein neues Ancient Rites Album, wo die Welt doch eigentlich schon geglaubt hatte, dass sie uns los w&auml;re *grinst*</p>
  215. <p>HH: Wie ich sehe blieben die meisten deiner Kollegen dieselben - Eric, Domingo und Walter waren auch auf eurem letzten Album Rubicon von 2006 aktiv. Wart ihr in der Zwischenzeit auch noch in andere Bands oder Projekte involviert?</p>
  216. <p>Gunther: Gitarrist Erik hat in seiner Hardrockband Plusminus gespielt und k&uuml;rzlich seine alte Extreme-Thrash-Band Inquisitor reformiert. Drummer Walter hat als Session-Musiker gearbeitet und einige Studioaufnahmen mit anderen Bands und K&uuml;nstlern gemacht. Eine davon ist die neue Metalband des fr&uuml;heren Ancient-Rites-Gitarristen Bart Vandereycken. Ich wurde auch gefragt, ob ich einsteigen wolle, aber ich hab mir gedacht, dass es etwas seltsam w&auml;re, wenn es pl&ouml;tzliche eine neue Metalband mit allen drei Mitgliedern des klassischen Ancient Rites Line-Ups gibt, w&auml;hrend Ancient Rites ein neues Album braucht. Walter hat au&szlig;erdem noch Aufnahmen mit ein paar nordamerikanischen Underground-Metalmusikern und einem Solok&uuml;nstler aus der Ukraine gemacht. Gitarrist Domingo war aktiv in seinen Bands Gracefallen, Persephone's Blade und einem Projekt mit seiner Frau. Ich selbst habe Alben eingespielt mit Iron Clad, einer Heavy Metal Band, die in den 80ern gegr&uuml;ndet wurde, und mit Lion's Pride. Und ich hab einigen Underground-Bands am Bass ausgeholfen und bin mit einigen davon durch Europa getourt.   </p>
  217. <p>HH: Hattest du in der ganzen Zeit jemals Angst, dass die Fans Ancient Rites m&ouml;glicherweise vergessen haben k&ouml;nnten?</p>
  218. <p>Gunther: Nat&uuml;rlich &auml;ndert sich die Musikszene im Laufe der Zeit und die Situationen ver&auml;ndern sich. Aber im Grunde waren wir niemals eine Band, die auf irgendwelche Trends aufgesprungen ist oder die Forderungen von irgendwelchen Managements oder gr&ouml;&szlig;eren Labels bedienen musste, routinem&auml;&szlig;ig ein Album nach dem anderen zu ver&ouml;ffentlichen, um nicht den aktuellen Hype zu verpassen. Durch die Jahre haben wir weltweit eine sehr treue Gefolgschaft aufgebaut, die sich auf ein neues Album von uns freut, wann immer es auch erscheinen mag. Sie sch&auml;tzen uns als Band, die ihr eigenes Ding durchzieht, und obwohl wir uns mit jedem Album weiterentwickeln, wissen sie mehr oder weniger, was unsere Zutaten sein werden, auch wenn sich die einzelnen Akzente vielleicht unterscheiden. Sie sind vertraut mit dem historischen und dunklen Universum der Band, welches wir versuchen mit Musik und unseren Texten her&uuml;ber zu bringen. In der Tat glaube ich, das Ancient Rites eine Art Status der Unabh&auml;ngigkeit hat, sprich wir m&uuml;ssen uns nicht nach dem jeweils letzten Schrei im Mainstream richten, ja noch nicht einmal innerhalb unserer Szene.</p>
  219. <p>HH: Ich denke, das Warten hat sich gelohnt. Laguz steht in der Tradition eurer letzten drei Alben und besch&auml;ftigt sich mit historischen Ereignissen des alten Europas. Kannst du einen kurzen Querschnitt der Themen geben, die auf dem Album behandelt werden?</p>
  220. <p>Gunther: Danke! Immer sch&ouml;n zu h&ouml;ren! Eine Reihe von Themen ist es, mit denen sich Laguz befasst. Das Album wird den interessierten Leser mitnehmen auf verschiedene Reisen in vergessene Zeiten und Welten, aber es gibt auch einen philosophischen Unterton f&uuml;r alle, die gewillt sind, etwas tiefer zu sch&uuml;rfen. Nimm zum Beispiel den Albumtitel "Laguz". Der Titel kombiniert unterschiedliche Aspekte: Geschichte, Mythologe, alte heidnische Religion und Philosophie. Die Rune Laguz steht f&uuml;r Wasser. Aber auch f&uuml;r Anfang und Erneuerung, den Beginn von Leben, sie steht in Verbindung mit dem Mond und den Gezeiten und f&uuml;r Okkultes, f&uuml;r Mysterien und Tr&auml;ume. Ihr Geschlecht ist weiblich und unsere Vorfahren sahen sie als eine dunkle Rune, die St&uuml;rme und Hindernisse im Leben voraussagte. Andererseits symbolisiert die Rune aber auch Belohnung durch Ausdauer! Die Band hatte so viele Hindernisse zu bew&auml;ltigen, bevor das neue Album realisiert werden konnte. Auch auf pers&ouml;nlicher Ebene musste ich selbst mit schweren gesundheitlichen Problemen k&auml;mpfen und mich einigen Operationen unterziehen. Eine davon beinhaltete die Entfernung gr&ouml;&szlig;erer Teile meines Darmtraktes, um zu verhindern, dass sich ein b&ouml;sartiger Tumor ausbreitet. Die Behandlung dauert bis heute an und ich muss mich regelm&auml;&szlig;igen Eingriffen und Infusionen im Krankenhaus unterziehen. Ich hab mir dabei immer eine positive Einstellung bewahrt, habe aus allen Pr&uuml;fungen gelernt und immer &uuml;ber den Schmerz hinweg gesehen. Ausdauer und Humor sind wertvolle Waffen! Sie kultivieren die innere St&auml;rke! Mit der richtigen Einstellung bekommt man auch die n&ouml;tige St&auml;rke f&uuml;r solche Pr&uuml;fungen, man lernt dabei das Leben aus anderen Perspektiven zu sehen und au&szlig;erdem beschleunigt es den Heilungsprozess. Ich habe Laguz also auch auf meine pers&ouml;nliche Situation bezogen. Immer wenn ich kurz vor einer neuen Operation stand, Schmerzen hatte oder ersch&ouml;pft war, habe ich mir gesagt "Laguz schl&auml;gt wieder zu, aber ich werde den Sturm &uuml;berstehen und am Ende von der Rune belohnt werden." Obwohl ich kein religi&ouml;ser Mensch bin, habe ich auf die alte Symbolik der Rune vertraut und daraus entstand eine Art pers&ouml;nliche Zuneigung zu dem Symbol und seiner Symbolik.<br />
  221. Von dieser pers&ouml;nlichen Sache abgesehen ist Laguz in vielerlei Hinsicht passend f&uuml;r das Universum von Ancient Rites.<br />
  222. Das Album beinhaltet auch einige philosophisch inspirierte Themen, ohne zu predigen, aber vielleicht mit etwas Inspiration f&uuml;r diejenigen, die eine suchen. Songs wie "Mind Unconquered" oder "Umbra Sumus" zum Beispiel. Auch "Under The Sign Of Laguz", wenn denn jemand etwas tiefer gr&auml;bt und &uuml;ber den urspr&uuml;nglichen historischen und mythologischen Aspekt hinaussieht, wie ich es eben schon geschildert habe.<br />
  223. Au&szlig;erdem werden noch internationale, aber weniger bekannte geschichtliche Ereignisse behandelt. Ich gebe einige Beispiele: Der Aufstieg und Fall des alten Karthago, auch mit Blick auf dessen dunkle Religion. Die tragische Geschichte von Kaiser Julian, der versuchte, das alte Heidentum in einem christianisierten Rom wiederherzustellen. Er h&auml;tte es beinahe geschafft, starb aber im Kampf, wobei er alten Ger&uuml;chten zufolge von einem seiner eigenen M&auml;nner get&ouml;tet wurde, der vom Klerus bestochen worden war. Die Geschichte nennt ihn "The Apostate" (Anm.: den Abtr&uuml;nnigen), aber die Geschichte zeichnet ihn von einem christlichen Standpunkt aus. Mit dem Song versuche ich, seinen Ruf quasi wiederherzustellen, denn es kostet jede Menge Mut, f&uuml;r eine verlorene Sache zu k&auml;mpfen und dem Geist des alten Roms und der hellenistischen Philosophie hinterher zu jagen. Der philosophische Unterton des Songs liegt darin, dass Kaiser Julian seinen eigenen Weg ging und dabei nicht weiter auf die &ouml;ffentliche Meinung oder Mentalit&auml;t einging, die w&auml;hrend seiner &Auml;ra vorherrschte. Das erfordert einen starken Charakter! </p>
  224. <p>HH: Mir fiel auch der deutsche Titel "Von Gott Entfernt" auf...</p>
  225. <p>Gunther: "Von Gott Entfernt (Bij Nacht En Ontij)" befasst sich mit einer dunklen und mysteri&ouml;sen, weniger bekannten und eher regionalen Geschichte und zwar mit der Legende der Bokkenrijders, Bockreiter auf Deutsch. Hunderte geh&ouml;rten dieser Horde an und die meisten ihrer Mitglieder wurden gefasst, gefoltert und &ouml;ffentlich hingerichtet. Viele Fragen bleiben dabei unbeantwortet. Warum war ein respektierter Milit&auml;r-Chirurg wie Dr. Kirchhoff der Anf&uuml;hrer einer ihrer Fraktionen? Wie kamen sie dazu, milit&auml;rische Taktiken und R&auml;nge anzuwenden? Es handelte sich in diesen Zeiten des Krieges um Soldaten unterschiedlicher Armeen, die durch die Lande wanderten oder desertiert hatten. Frauen geh&ouml;rten ihnen auch an, was sehr ungew&ouml;hnlich war. Sie waren ein seltsamer Mix aus Soldaten, K&uuml;nstlern, Schl&auml;chtern und so weiter. Ihre angeblich blasphemischen Riten in n&auml;chtlichen Kapellen waren dagegen ein bis dato ungesehenes Ph&auml;nomen. Historiker glauben, es ginge ihnen nicht um die sowieso eher sp&auml;rliche Beute, sondern darum die Gesellschaft zu destabilisieren. Als w&auml;ren es Vorl&auml;ufer der Aufkl&auml;rung. Ich habefl&auml;misch /holl&auml;ndische und deutscheTextpassagen verwendet, um Authentizit&auml;t zu erreichen, denn Zeitzeugen sagten aus, dass die Bockreiter eine Mischung aus Fl&auml;misch/Holl&auml;ndisch, Deutsch und Franz&ouml;sisch verwendeten, um miteinander zu kommunizieren, was ihre internationale Zusammensetzung verr&auml;t. Ich habe auch authentische Bockreiter-Schw&uuml;re in den Text mit eingebaut, alte Dokumente aus dieser Zeit durchst&ouml;bert, Publikationen gelesen &uuml;ber die Hinrichtungen und Gerichtsverfahren... alte B&uuml;cher, die auch Augenzeugenberichte beinhalteten.<br />
  226. Du musst wissen, ich kann meinen eigenen Familienstammbaum bis in mittelalterliche Zeiten zur&uuml;ckverfolgen und interessanter Weise geh&ouml;rten einige meiner direkten Vorfahren diesem wenig rumreichen Bockreiter-Kult an. Sie waren wie eine schwarze Gilde. In Milit&auml;runiform haben sie die Kirche und die Aristokraten beraubt, sie haben sich gegenseitig und dem Teufel Treue geschworen, haben antichristliche Rituale durchgef&uuml;hrt, um den Klerus zu verspotten. Einer meiner Vorfahren hie&szlig; Jonathan Theys und wurde verd&auml;chtigt, zur ersten Generation dieser Horde zu geh&ouml;ren. Er wurde nach einem Kirchenraub gefasst, aber es gelang ihm die Flucht. Sein Name taucht in alten Dokumenten auf, aber auch im Tagebuch eines lokalen Priesters, der von seiner Flucht schreibt und ihn verd&auml;chtigt, eine neue Horde in einer anderen Stadt gegr&uuml;ndet zu haben. Interessante, dunkle Familiengeschichte...<br />
  227. Ein anderer meiner Vorfahren wurde gefasst und geh&auml;ngt. Eine &ouml;rtliche Legende besagt, dass er immer noch in den Feldern, wo er geh&auml;ngt wurde, spukt. Ich kann ein wenig Licht in eine Angelegenheit bringen, die weder die Historiker, noch die Beh&ouml;rden im 18. Jahrhundert wussten. Die sprachen n&auml;mlich von der Theys-Familie als Mitglied dieser Horde und au&szlig;erdem von einer anderen verd&auml;chtigten Familie namens Boon, von denen sie nicht wussten, woher sie kamen. Fakt ist, dass in den damaligen D&ouml;rfern der Theys-Clan auch den Spitznamen Boon trug. Es war ein und dieselbe Familie, die nur unterschiedliche Namen verwendete. In dieser Gegend wird unser Familienzweig noch heute so genannt, was f&uuml;r mich der ultimative Beweis war, dass sie von meinen direkten Vorfahren sprachen, ganz abgesehen davon, dass meine Familie schon immer in der Gegend gelebt hat. Im Alter von f&uuml;nf Jahren kam ich zum ersten Mal mit dieser Geschichte in Kontakt. Damals habe ich mich gefragt, warum der Kapit&auml;n der Horde, der in dieser Novelle, die meine Familie gelesen hat, abgebildet und beschrieben war, auf den Namen Theys h&ouml;rte. Heute wei&szlig; ich es!</p>
  228. <p>HH: Und wir wissen es jetzt auch... Es gibt au&szlig;erdem noch einen Song mit einem lateinischen Titel, n&auml;mlich "Led..."</p>
  229. <p>Gunther: "Leg V Alaudae" erz&auml;hlt &uuml;ber den Aufstieg und Fall der einzigen r&ouml;mischen Legion, die ausschlie&szlig;lich aus Galliern bestand. Ihr Pfad war ein dramatischer ohne &Uuml;berlebenden am Ende. The komplette Legion wurde ausgel&ouml;scht, nachdem sie alleine einem gewaltigen feindlichem Heer entgegengetreten war. Nachdem sie urspr&uuml;nglich dank Caesars Kampagnen einen starken Ruf erlangt hatte, verschwand sie in die Vergessenheit und wurden nie wieder neu formiert, nachdem sie in Dazien untergegangen war. Die Geschichte erz&auml;hlt nur selten von diesen besonderen Ereignissen, daher dachte ich, es ist an der Zeit, diese interessante und tragische Geschichte zu teilen. Diese Legion&auml;re waren gefangen zwischen zwei Welten. Du musst wissen, gallische St&auml;mme die Allianzen oder Friedenspakte mit Rom geschlossen hatten, waren verpflichtet Rekruten an das Reich zu liefern. Manche machten das freiwillig, andere dagegen taten das, was von ihnen erwartet wurde. Ihnen wurde zwar die r&ouml;mische Staatsb&uuml;rgerschaft angeboten, aber sie blieben ebenso Gallier, schon wegen ihrer Wurzeln. Von den meisten R&ouml;mern als Barbaren angesehen und von den meisten Galliern als zu sehr "romanisiert", fanden sie sich zwischen Baum und Borke wieder, was nicht selten zu unguten Situationen f&uuml;hrte. Wenn sie sich beispielsweise in Rom aufhielten, befanden sie sich in permanentem Zwist mit den r&ouml;mischen B&uuml;rgern, die auf sie herab blickten, obwohl sie f&uuml;r Rom Schlachten geschlagen hatten. Es steht geschrieben, dass sie nicht erfreut dar&uuml;ber waren, als Caesar anderen gallischen St&auml;mmen gegen&uuml;ber keine Gnade zeigte, w&auml;hrend er f&uuml;r gew&ouml;hnlich den von Rom Besiegten Pardon gew&auml;hrte. Ihre Geschichte ist weniger bekannt, daher habe ich schlie&szlig;lich einen Song &uuml;ber die Lerchen-Legion geschrieben. Alaudae kommt von dem alten keltischen Wort f&uuml;r Lerche und die Lerchenfl&uuml;gel waren ein typisches Ornament auf gallischen Helmen. Sie waren die einzigen Nicht-R&ouml;mer, die mit vollst&auml;ndig r&ouml;mischer Milit&auml;rmontur ausger&uuml;stet waren und die Fl&uuml;gel auf ihren Helmen verwiesen auf ihre gallische Herkunft... Ich mag es eben, auf verschiedene Schichten und Bedeutungen hinzuweisen, wenn ich meine Liedtexte schreibe und dabei auch weniger bekannte Geschichten heranziehe. </p>
  230. <p>HH: Ist das der Schl&uuml;ssel, den eine Geschichte braucht, also weniger bekannt zu sein, damit du einen Song &uuml;ber sie schreibst? Oder welche Dinge reizen dich noch?</p>
  231. <p>Gunther: Ein Thema muss mich an mehreren Fronten ansprechen. Obwohl viele der Geschichten, &uuml;ber die ich schreibe, gr&ouml;&szlig;er sind als ein ganzes Leben, werden sie nur selten erz&auml;hlt oder sind au&szlig;erhalb einer begrenzten Region erst gar nicht bekannt. Ich spreche von Ereignissen und Charakteren, die in der gr&ouml;&szlig;eren und popul&auml;reren Geschichte verloren gingen. Viele der interessanten Charaktere, &uuml;ber die ich schreibe, werden &uuml;berschattet von erfolgreicheren historischen Figuren. Ich mag es, ihre Geschichte zu teilen oder Ereignisse zu reflektieren, &uuml;ber die die &Ouml;ffentlichkeit in der Regel gar nichts oder nur die g&auml;ngigen Klischees zu h&ouml;ren bekommt. </p>
  232. <p>HH: Welche Quellen benutzt f&uuml;r deine Recherche? B&uuml;cher und alte Schriften hast du ja bereits erw&auml;hnt... bist du rein bibliophil oder inspirieren dich auch Dokumentationen im Fernsehen?</p>
  233. <p>Gunther: Ich benutze ganz verschiedene Quellen. Mein ganzes Leben schon sammle ich B&uuml;cher. Ich habe eine gro&szlig;e Bibliothek, die sogar einige original mittelalterliche Manuskripte und B&uuml;cher enth&auml;lt. Das Internet ist au&szlig;erdem ein interessantes Werkzeug, um Informationen zu sammeln. Es ist eine Quelle, die den Menschen lange nicht zur Verf&uuml;gung stand. Ich selbst wurde ja in der Vor-Internet-&Auml;ra geboren und bin es daher auch gewohnt, mein Wissen aus B&uuml;chern zu beziehen. Bis zum heutigen Tag kaufe ich mir viele B&uuml;cher, trotz der Info die man im Internet finden kann. Ich nutze zwar die modernen Technologien, aber im Herzen bin ich immer noch old school und bevorzuge das physische Material, ich liebe es regelrecht, meine B&uuml;chersammlung noch zu erweitern. Eine weitere wichtige Quelle sind meine Reisen zu historischen Pl&auml;tzen und Museen... raus gehen und tats&auml;chlich die Schwingungen f&uuml;hlen und die Architektur dieser alten und mittelalterlichen Orte betrachten. Sogar die Umgebung, die Landschaft kann f&uuml;r mich zur Inspiration werden wenn ich wieder drau&szlig;en im Feld bin. Es z&auml;hlt jede Kleinigkeit, um die Atmosph&auml;re eines bestimmten Ortes einzufangen! Man muss auch versuchen, die Denkweise des 21. Jahrhunderts zu vergessen und sich die Mentalit&auml;t der jeweiligen Zeit vorstellen, genauso wie Kultur, Architektur, die religi&ouml;se Situation, soziale Aspekte, Kriege und das t&auml;gliche Leben. Wenn man all diese Aspekte ber&uuml;cksichtigt, f&auml;llt es leichter sich in die Vergangenheit hinein zu versetzen und eine Verbindung herzustellen zu den Dingen, die heute nicht mehr sichtbar sind. Das vollst&auml;ndige Bild, das man dabei erh&auml;lt, versuche ich schlie&szlig;lich durch verschiedene Kunstformen auszudr&uuml;cken. B&uuml;cher und Fernsehdokus inspirieren mich auch und sind eine gute Basis, bevor ich zu bestimmten Orten reise, wo ich dann tiefer eintauche in die &ouml;rtliche Geschichte. Aber in der Regel bin ich schon gut vorbereitet. All diese unterschiedlichen Quellen interagieren in meinen Gedanken ununterbrochen und werden schlie&szlig;lich in die verschiedenen Kunstformen, die ich betreibe, &uuml;bersetzt... vom Schreiben, &uuml;ber Zeichnen, Malen bis hin zur Musik. Manchmal erweckt ein Buch, ein Film oder einfach nur ein fl&uuml;chtiger Blick mein Interesse, mich mit einer bestimmten historischen Epoche n&auml;her zu befassen. Diese Leidenschaft von mir kann ganz pl&ouml;tzlich ausgel&ouml;st werden, wenn ich z.B. eine Stra&szlig;e hinunter gehe und eine bestimmte Statue bemerke, ein Buch im Schaufenster eines Ladens oder ein bestimmtes historisches Geb&auml;ude. In diesem Moment beginnt meine Reise, ich beginne nachzuforschen und verliere mich selbst in der Thematik, bis ich schlie&szlig;lich alles, was ich herausgefunden habe, in einer der genannten Kunstformen, die mir gerade am passendsten erscheint, zum Ausdruck bringe. Das ist wie eine Muse, die Farbe in mein Leben bringt, eine Leidenschaft, die mein Leben lebenswert macht, die mich dazu bringt, mich reich zu f&uuml;hlen, auch wenn ich gerade keinen Penny habe. Das ist die Sch&ouml;nheit der Kunst! Der Drang zu forschen, zu lernen und auszudr&uuml;cken was man sich mit keinem Geld kaufen kann. Das ist auch der Grund, warum kommerzieller Erfolg f&uuml;r mich nicht wichtig ist.          </p>
  234. <p>HH: Was beansprucht den mehr von deiner Zeit - das Komponieren der Songs oder das Texteschreiben?</p>
  235. <p>Gunther: Die Songs brauchen in der Regel l&auml;nger, da sie in Gruppenarbeit entstehen. F&uuml;r mich pers&ouml;nlich braucht das Schreiben der Lyrics aber mehr Zeit, da es ausschlie&szlig;lich in meinen Aufgabenbereich f&auml;llt. Die Lyrics m&uuml;ssen immer wieder angepasst werden, bis sie schlie&szlig;lich zu Musik passen - beides w&auml;chst und &auml;ndert sich immer wieder, ehe das endg&uuml;ltige Resultat erreicht ist. Aber in der Regel dauert das Komponieren schon l&auml;nger.  </p>
  236. <p>HH: Wie wir ja schon dar&uuml;ber gesprochen haben, gibt es auf Laguz auch wieder einige deutsche Textstellen, so wie es auch auf Dim Carcosa und Rubicon der Fall war. Ist das als kleines Geschenk an die Fans aus Deutschland zu verstehen oder bist du generell ein Liebhaber von Sprachen? Ich erinnere mich an ein Konzert, wo du in vier oder f&uuml;nf Sprachen mit dem Publikum kommuniziert hast. Ich glaube, das war in Wacken... 2003 oder so.</p>
  237. <p>Gunther: Mit unterschiedlichen Sprachen zu experimentieren ist f&uuml;r mich schon eine interessante Sache. Es steigert die Authentizit&auml;t! Wenn ich einen franz&ouml;sischen oder deutschen Dichter zitiere, dann integriere ich auch gerne die urspr&uuml;ngliche Sprache des Schriftstellers. Wenn ich ein Ereignis beschreibe, das sich in Flandern, Italien oder Griechenland zugetragen hat, halte ich es auch f&uuml;r angemessen ein paar Zeilen in der jeweiligen Sprache hinzuzuf&uuml;gen. Dar&uuml;ber hinaus schafft man nat&uuml;rlich auch ein spezielles Band zu den jeweiligen Fans vor Ort. Daher k&ouml;nnte man es schon so sehen, wie du gesagt hast, dass deutsche Textzeilen ein kleines Geschenk an unsere Fans aus Deutschland sind. Aus k&uuml;nstlerischer Sicht bringt die Verwendung unterschiedlicher Sprachen auch unterschiedliche Kl&auml;nge mit sich, die das Material dann etwas auflockern. Au&szlig;erdem spiegelt es meine Liebe f&uuml;r das alte Europa wieder. Wenn ich nur JEDE europ&auml;ische Sprache beherrschen w&uuml;rde...<br />
  238. Wie du siehst gibt es eine ganze Reihe von Gr&uuml;nden, warum ich mich gerne in unterschiedlichen Sprachen ausdr&uuml;cke. Ein Grund, warum "Von Gott Entfernt" teilweise in Fl&auml;misch / Holl&auml;ndisch und teilweise in Deutsch geschrieben ist, liegt darin, dass die Bockreiter in diesen Sprachen miteinander kommunizierten, wie ich schon erz&auml;hlt habe. Sie agierten in den Grenzgebieten und hatten daher auch Mitglieder mit verschiedenen sprachlichen Hintergr&uuml;nden.<br />
  239. Sicher, ich hab in Wacken damals in einigen Sprachen zu unsern Fans gesprochen, weil ich im Publikum einige Flaggen gesehen habe. Das war wie ein internationales Fest der Bindungen... wirklich ergreifend, die Ancient Hordes (Anm.: so bezeichnet die Band ihre Fans) vereinigt zu sehen!  </p>
  240. <p>HH: Es gibt noch einen weiteren Titel in deutsche Sprache auf Laguz, n&auml;mlich "Frankenland". Der Song klingt ein wenig wie eine Fortsetzung von Dim Carcosas "... And The Horns Called For War". Bilde ich mir das nur ein oder ist da was dran?</p>
  241. <p>Gunther: Das ist ein Song, der sich mit meiner pers&ouml;nlichen Abstammung befasst. "Frankenland" ist nat&uuml;rlich Deutsch, aber es ist ebenso Fl&auml;misch, was ja auch eine germanische Sprache ist. Meine Vorfahren (und ebenso die der fl&auml;mischen Bev&ouml;lkerung in Belgien) waren Siedler aus dem alten Germanien. Wie ich in den Liner Notes im Booklet der CD erkl&auml;re, waren die Franken eine Konf&ouml;deration unterschiedlicher germanischer St&auml;mme, die sich im dritten Jahrhundert am unteren und mittleren Rhein niedergelassen haben. Die heutige fl&auml;mische Bev&ouml;lkerung sind direkte Abkommen dieser Franken bzw. Germanen, wie moderne DNS-Tests an der Universit&auml;t von Antwerpen ergeben haben. Ein sehr komplexes Thema! Einige dieser Franken waren R&auml;uber, die in r&ouml;misches Territorium eingedrungen sind, wann immer die R&ouml;mer irgendwo ihre Besatzung gemindert haben, weil sie im Osten belagert wurden oder in B&uuml;rgerkriege zuhause verwickelt waren. Einige dieser Franken wurden zu Siedlern... und vermutlich wurden die &Uuml;berlebenden der fr&uuml;heren Einwohner von ihnen quasi absorbiert. W&auml;hrend der Herrschaft von Kaiser Diocletian wurden fr&auml;nkische Kriegsgefangene aus den Tiefen Germaniens, jenseits des Rheins, in unsere Regionen deportiert, um die leeren L&auml;ndereien zu besiedeln und zu kultivieren. Die R&ouml;mer nannten sie dann Laeten. Als die Grenzen des r&ouml;mischen Reichs dann unter st&auml;ndigen Angriffen litten, wurden auch Pakte geschlossen mit den fr&auml;nkischen St&auml;mmen, die dann Gegenleistung f&uuml;r ihre milit&auml;rischen Dienste Land in unserer Region zugewiesen bekamen. Die R&ouml;mer bezeichneten ihren Status dann als "Foederati", nach dem Wort "Foedus" (Vertrag). Diese Foederati k&auml;mpften unabh&auml;ngig unter dem Kommando ihres eigenen Anf&uuml;hrers, der dann allerdings den Rang eines r&ouml;mischen Offiziers bekleidete. Die Laeten sind dem Milit&auml;r in gro&szlig;er Zahl beigetreten und Kaiser Constantius Chlorus rekrutierte sie in gro&szlig;er Zahl f&uuml;r die r&ouml;mische Armee. R&ouml;mische Quellen nennen schlie&szlig;lich auch noch die "Gentiles", was individuelle Germanen waren, die sich der Armee anschlossen. Verb&auml;nde, wie die Cohors VII Francorum, die Ala I Francorum und die Ala VIII Francorum zeigen, dass auch Hilfstruppen zunehmend aus Franken bestanden. Die Scholae Palatinae, die die Leibw&auml;chter des Kaisers stellte, bestand ausschlie&szlig;lich aus Germanan, die hohe milit&auml;rische R&auml;nge erreicht hatten. Auf diese Weise erlangten die Franken immer mehr Unabh&auml;ngigkeit und Einfluss, was sie schlie&szlig;lich zur gr&ouml;&szlig;ten Macht im Norden werden lie&szlig;. Diese Konzentration von Germanischen St&auml;mmen im Norden setzte ethnische, sprachliche und kulturelle Grenzen, warum man in Flandern auch bis heute eine germanische Sprache spricht. Von den R&ouml;mern wurden wir als "Germani Cisrhenani" bezeichnet, was ungef&auml;hr so viel hei&szlig;t wie "Germanisches Folk, das auf dieser Seite des Rheins lebt".<br />
  242. Der Song "And The Horns Called For War" ging auch &uuml;ber die Franken, insofern hast du Recht, dass es da eine Verbindung gibt. Allerdings befasst er sich mit einer sp&auml;teren Epoche der fr&auml;nkischen Geschichte. In "Frankenland" wollte ich dagegen auf die Urspr&uuml;nge eingehen, quasi zur&uuml;ck zur Basis. Ich liebe es, tief in die organische Geschichte einzutauchen und die Urspr&uuml;nge und Wurzeln der Dinge zu erforschen. Es erkl&auml;rt ja auch, warum viele Worte in unserem Dialekt einen germanischen Hintergrund haben ... und warum alle germanischen V&ouml;lker so eine stark ausgepr&auml;gte Bierkultur haben, haha!<br />
  243. Ich mag es dar&uuml;ber zu schreiben, was uns verbindet. Schlie&szlig;lich gibt es so viele Links zwischen den alten europ&auml;ischen St&auml;mmen. Wenn man das erst einmal begriffen hat und wenn man einen Sinn f&uuml;r Abstammung und Geschichte hat, dann lie&szlig;en sich viele Kriege verhindern. Ich hoffe sehr, nie wieder kriegerische Konflikte zwischen Europ&auml;ern erleben zu m&uuml;ssen. Das ist, als ob man auf seine alten Familienmitglieder schie&szlig;t... ich wei&szlig;, ich bin ein wenig romantisch, wenn es um solche Sachen geht &amp;#61514;<br />
  244. Aber ohne unsere Vergangenheit w&uuml;rde es auch keine Gegenwart und keine Zukunft geben. Also lasst uns alle die Kr&uuml;ge erheben in gegenseitigem Respekt und im Einklang mit all denen, die lange vor uns &uuml;ber dieses Land gingen. Ehren wir das Abendland in Bruderschaft und Schwesternschaft!<br />
  245. HH: Das w&auml;re ja schon beinahe ein gutes Schlusswort f&uuml;r dieses Interview. Nachdem wir die geschichtlichen Hintergr&uuml;nde von Laguz nun aufgearbeitet haben, wollte ich aber doch noch kurz auf die musikalische Umsetzung eingehen. Verglichen mit fr&uuml;heren Werken scheint mir der Synthesizer auf Laguz doch sehr dominant zu sein. Ich hab schon einige Reviews gelesen, wo geschrieben steht, das w&uuml;rde etwas von Ancient Rites' Biss nehmen. Und um ehrlich zu sein teile ich diese Meinung auch ein wenig. Wie stehst du dazu? War es euer Plan, dass Laguz so episch ausf&auml;llt? </p>
  246. <p>Gunther: Wenn man die filmische Orchestrierung und die mittelalterlichen und klassischen Passagen abzieht, dann h&ouml;rt man, dass die Metal-Basis eigentlich viel intensiver und au&szlig;erdem extremer und komplexer ausgefallen ist, als fr&uuml;her. Was wir spielen, ist genauso wild, wie es immer war. Aber ich kann schon verstehen, dass das nicht so deutlich her&uuml;ber kommt, weil die filmischen Elemente sehr laut abgemischt wurden. Die Produktion wurde deshalb so ausgerichtet, weil so viele Dinge in der Musik passieren und wir auch nicht wollten, dass Details im Sound verloren gehen. Auch in unserer Vorproduktion war die Orchestrierung sehr gro&szlig;, alle musikalischen Elemente wurden auf Laguz intensiviert und weiter entwickelt. Ich finde, dass eine gro&szlig;e Orchestrierung, klassische Einfl&uuml;sse und mittelalterliche Elemente sehr zur Atmosph&auml;re eines Songs beitragen, so als w&uuml;rden sie die Portale zu den alten Welten &ouml;ffnen, die in den Lyrics beschrieben werden. Au&szlig;erdem geben sie dem aufmerksamen und wirklich interessierten H&ouml;rer, das Konzept und die Themen der Songs besser zu verstehen und au&szlig;erdem zeichnen sie vielleicht auch Bilder vor der dem inneren Auge. Manchmal werden wir daf&uuml;r zwar kritisiert, aber ich denke, dass unsere Arbeit damit den Test der Zeit besteht. Sogar auf unserem ersten Demo hatten wir ein klassisches Intro und ein filmisches Outro verwendet. Die Essenz unserer Arbeit ist aber nach wie vor die gleiche und zweifellos Ancient Rites. Wie ich schon sagte, wenn Diejenigen, die unsere j&uuml;ngere Arbeit kritisieren, die Metal-Elemente herausziehen, w&uuml;rden sie feststellen, dass diese genauso intensiv sind wie in unseren fr&uuml;heren Tagen, sogar noch intensiver, aber wir haben eben ein paar musikalische Elemente hinzugef&uuml;gt, die in unser Universum passen. Vielleicht verstehen sie nicht das komplette Konzept oder k&uuml;mmern sich nur wenig um die Texte, sonst w&uuml;rden sie vielleicht einsehen, dass diese Elemente zusammenpassen und sich nicht widersprechen. Tats&auml;chlich wird das "Ancient" in unserem Bandnamen dadurch in unsere Musik &uuml;bersetzt. Das Universum und das Konzept von Ancient Rites w&uuml;rde es uns erlauben, ein rein klassisch arrangiertes Album aufzunehmen oder eben ein sehr rohes, brutales und unterproduziertes, ohne dass beide im Widerspruch zueinander st&uuml;nden, solange nur der Kern von Ancient Rites intakt bleibt. Wir m&ouml;gen es eben, im Rahmen unseres Stils musikalische Grenzen auszutesten und arbeiten dabei nicht wirklich nach einer bestimmten Strategie. Daher klingt auch jedes Album ein bisschen anders und manchmal dauert es auch ein wenig, bis sich die Fans daran gew&ouml;hnt haben. Es ist durchaus m&ouml;glich, dass auf unserem n&auml;chsten Album die Akzente wieder anders gesetzt werden und es vielleicht wieder etwas urspr&uuml;nglicher klingt. Alles ist m&ouml;glich, solange die Essenz Ancient Rites bleibt.</p>
  247. <p>HH: D&uuml;rfen eure Fans mit einer kleinen Tor oder einigen Festivalauftritten rechnen? Nach all den Jahren der Abwesenheit und nun dem neuen Album sind sie bestimmt hungrig. </p>
  248. <p>Gunther: Freilich! Konzerte sind bereits best&auml;tigt in Frankreich, den Niederlanden, Belgien und England. Die Daten sind: 30. Mai beim Souls Of Ancinet Warrios Fest in Genk / Belgien, 15. August beim Motocultor Festival in Saint Nolff / Frankreich, am 24. Oktober haben wir einen Gig in Roeselare / Belgien und am 1. August spielen wir in London. Weitere Angebote kommen aber st&auml;ndig noch rein. </p>
  249. <p>HH: Was meinst du - wie lange m&uuml;ssen wir warten bis wir wieder einen neues Ancient Rites Album bekommen?</p>
  250. <p>Gunther: Bei Ancient Rites ist alles m&ouml;glich. Es k&ouml;nnte ein neues Album in zwei Jahren geben, ein paar Jahre sp&auml;ter erst oder vielleicht niemals. Bei der momentanen Krise der Musikindustrie und den sinkenden Albumverk&auml;ufen wollen viele Label nicht mehr so sehr in Underground-Bands investieren wie fr&uuml;her einmal. Das Budget f&uuml;r ein neues Album h&auml;ngt jetzt von den Verkaufszahlen ab und falls der Verkauf von Laguz entt&auml;uschend ist, wird es keine Angebote mehr geben. Und wer wei&szlig;, ob wir in f&uuml;nf Jahren &uuml;berhaupt noch am Leben sind. Wenigstens sind wir eine drogenfreie Band, was unsere Chancen schon mal steigert, aber die Zeit wartet auf niemanden. Wenigstens kann ich sagen, dass wir immer hinter dem gestanden haben, was wir gemacht haben und unser Bestes dabei gegeben haben &amp;#61514;</p>
  251. <p>HH: Und was f&auml;ngst du mit dir an, falls es tats&auml;chlich kein Ancient Rites Album mehr gibt? Hast du einen Plan B?</p>
  252. <p>Gunther: Auf Laguz habe ich drei meiner Leidenshaften vereint - das Schreiben von Liedtexten und Liner Notes, dann das Zeichnen - einige der Bilder im Booklet von Laguz stammen von mir selbst - und schlie&szlig;lich die Musik. Aber wenn es um das Thema Leidenschaften geht, dann stehe ich kurz davor, dass ein anderer Traum von mir bald in Erf&uuml;llung geht. In wenigen Monaten wird eine kurze Grafik-Novelle von mir im Rahmen eines Sammelbandes ver&ouml;ffentlicht, der einen Kinderkrebsfonds unterst&uuml;tzten soll. Es handelt sich dabei um eine Geschichte, die auf folkloristischen Figuren der mittelalterlichen Stadt Ghent basiert. Die Umgebung bilden dabei die Monumente und Burgen, die ich auf sehr realistische Weise gezeichnet habe, wohingegen ich den Figuren einen humoristischen Stil gegeben habe. Die Story dreht sich um zwei &ouml;rtliche Legenden, w&auml;hrend historische Figuren, die in Beziehung zur der Stadt stehen, in der Novelle ebenfalls auftauchen. Die Sache hat zwar einen d&uuml;steren Touch, aber eben nicht zu sehr, weil sie ja f&uuml;r ein breiteres Publikum gedacht ist. Leute aus Ghent, die schon einige Ausz&uuml;ge gesehen haben, haben die Novelle geliebt, weil sie so viele Dinge entdecken konnten, die sie als ihr pers&ouml;nliches Erbe empfinden. Und das ist nat&uuml;rlich ein gro&szlig;es Kompliment. Au&szlig;erdem wird von mir demn&auml;chst eine weitere Grafiknovelle im realistischen Stil ver&ouml;ffentlicht, die ich in den 1980ern gemacht habe. Die Leute auf meinem Facebook-Profil hatten mich gefragt, ob ich nicht eine Grafiknovelle f&uuml;r sie ver&ouml;ffentlichen k&ouml;nnte, worauf ich gefragt habe, was sie denn gerne sehen w&uuml;rden. Die Antwort war: "etwas historisches, abenteuerliches, mysteri&ouml;ses, finsteres und mit deinem schwarzen Humor". Ich hab mich dann erinnert, dass ich genau so etwas schon in den 80ern gemacht habe, das in begrenzter St&uuml;ckzahl auf dem Fl&auml;mischen Markt in schwarz-wei&szlig; ver&ouml;ffentlicht wurde. Also hab ich angefangen, diese 30 Jahre alten Zeichnungen digital zu &uuml;berarbeiten und dann habe ich die Arbeit ins Englische &uuml;bersetzt, damit auch meine Freunde aus dem Ausland sie lesen k&ouml;nnen. Zuletzt habe ich die Novelle noch koloriert. Es ist ein dunkler Thriller im Film-Noir-Style, der sich in zwei verschiedenen Zeiten abspielt - im Mittelalter und in 1980. Die alte Zeit habe ich dabei in Graut&ouml;nen, in schwarz und wei&szlig; angelegt, um so ein altert&uuml;mliches Feeling zu bekommen, wohingegen ich den Part der Story, der in 1980 spielt, voll koloriert habe. Die Novelle hei&szlig;t "Devil's Charm - The Ancient Curse" und dreht sich um Geschichte, ungel&ouml;ste Mordf&auml;lle, ein m&ouml;glicherweise verfluchtes altes Artefakt und um heidnische und okkulte Geheimbunde. Au&szlig;erdem gibt es einen gewissen &uuml;bernat&uuml;rlichen Touch und schwarzen Humor. Die Hauptfiguren sind Kontrahenten: der Polizeiinspektor namens Van Roy - hier hab ich den Familiennamen meiner verstorbenen Gro&szlig;mutter benutzt, um sie zu ehren, und au&szlig;erdem ist der Name weltweit leicht auszusprechen - der versucht die Morde aufzukl&auml;ren, und ein Schatzj&auml;ger mit dem Spitznamen Crazy Sid. Gegen ihren Willen werden beide zu Verb&uuml;ndeten. Ihre Suche f&uuml;hrt sie in alte heilige W&auml;lder, auf vergessene mittelalterliche Friedh&ouml;fe, in Kulth&ouml;hlen, dann zur alten Fallschirmj&auml;ger-Festung, wo ich meinen Wehrdienst geleistet habe und schlie&szlig;lich direkt in die Metalszene des Jahres 1980. Denn im Mittelpunkt der Morde steht eine okkulte Metalband aus der ersten Generation. Die Band muss sich mit Boykotten, verbotenen Konzerten, Polizeidurchsuchungen, mit der Skandalpresse und mit dem Tot von Bandmitgliedern herumschlagen. Einer, der die Story in den 80ern gelesen hat, hat mich mal gefragt, ob ich mir eigentlich bewusst bin, dass ich damit beinahe die reale k&uuml;nftige Geschichte von Ancient Rites beschrieben habe. All das fing an, wirklich zu passieren, als ich das Buch abgeschlossen hatte, so als ob ich mich selbst verhext h&auml;tte. Ein lustiger Gedanke! Und tats&auml;chlich habe ich ein Jahr, nachdem ich das Buch fertig hatte, Ancient Rites gegr&uuml;ndet. Die Novelle wird jetzt in Deutschland gedruckt und ich rechne jeden Augenblick mit einem Testdruck, bevor die Sache dann endg&uuml;ltig in Pressung geht. </p>
  253. <p>HH: Ich sehe schon, die Arbeit geht dir so schnell nicht aus...</p>
  254. <p>Gunther: Nein, wirklich nicht. Momentan bin ich sehr mit den Bandproben f&uuml;r unsere Konzerte besch&auml;ftigt. Au&szlig;erdem werde ich mit Interviewanfragen &uuml;berflutet. Und meinen regul&auml;ren Job hab ich ja auch noch. Ich arbeite in zwei authentischen mittelalterlichen Gilden meiner Heimatstadt. Ich habe einen internationalen historisch-kulturellen Wander- und Reiseverband namens Alaudae / Laguz gegr&uuml;ndet, mit dem wir zu interessanten historischen Orten und in die Natur gehen. Dann kommen die Gigs mit Ancient Rites und ich spiele auch noch mit dem Gedanken, zusammen mit dem Drummer von Lion's Pride und Iron Clad eine neue Band zu gr&uuml;nden, die zur&uuml;ck zur Basis des Metal-Underground geht. Ich arbeite an einer neuen Grafiknovelle und vielleicht ver&ouml;ffentliche ich auch einen der kurzen Comics, die ich schon gezeichnet habe. Gesch&auml;ftige Zeiten stehen da vor mir... viele Pl&auml;ne! Ich hoffe, dass der Sensenmann wenigsten noch ein paar Jahre von mir weg bleibt, aber darauf haben wir ja keinen Einfluss. Ich bin da nicht weiter &auml;ngstlich, aber eben realistisch. Nutze den Tag, denn das Leben kann schnell vor&uuml;ber sein! Vor gerade einmal zwei Wochen musste ich einen Jugendfreund beerdigen. Wenigstens habe ich mein Leben in vollen Z&uuml;gen gelebt, mein Freud! Vielen Dank f&uuml;r diese Konversation und beste Gr&uuml;&szlig;e an eure Leser!</p>
  255. ]]></content></entry><entry>
  256. <title type="html">
  257. <![CDATA[ Devil's Train ]]>
  258. </title>
  259. <link href="http://www.heavyhardes.de/interview-507.html" />
  260. <id>http://www.heavyhardes.de/interview-507.html</id>
  261. <updated>2015-03-02T00:00:00+01:00</updated>
  262. <published>2015-03-02T00:00:00+01:00</published><content type="html"><![CDATA[ <p><span class="em">Die beiden Mystic-Prophecy-Schergen Roberto Dimitri Liapakis (Gesang) und Lakis Ragazas (Gitarre) firmieren seit einiger Zeit gemeinsam mit Schlagzeuger J&ouml;rg Michael (Ex-Running Wild, Saxon, Stratovarius) und Tieft&ouml;ner Jari Kainulainen (Masterplan, Ex- Stratovarius, Evergrey) unter dem Namen Devil's Train. Das zweite Album, kurz II betitelt, hat mit den Hauptbands der einzelnen Mitglieder jedoch recht wenig am Hut und ist stattdessen ein Paradest&uuml;ck in Sachen super l&auml;ssigem Bluesrock mit klarem 1970er-Einschlag. Bandchef Roberto Dimitri Liapakis erz&auml;hlt heavyhardes, wie es zu dieser ungew&ouml;hnlichen Konstellation kam, warum M&auml;dels und Hard Rock immer zusammen geh&ouml;ren und was man k&uuml;nftig von dem Teufelszug erwarten darf.</span></p>
  263. <br /><p>HH: Ein fr&ouml;hliches Hallo aus Bayern und Gl&uuml;ckw&uuml;nsche zum zweiten Album! Der Presseinformation war zu entnehmen, dass Devil's Train urspr&uuml;nglich als eher kurzweiliges Projekt geplant war. Wann habt ihr euch entschlossen, nun doch noch einen oben drauf zu setzen?</p>
  264. <p>Roberto: Es ist einfach so, dass wir Bock auf diese Musik haben und wenn es nur bei einer Scheibe geblieben w&auml;re, dann w&auml;re das jammerschade gewesen. Wir kommen super miteinander aus und das erste Album ist bei der Presse und vor allem bei den Leuten super angekommen. Also warum nicht weiter machen, wenn's Spa&szlig; macht und die Fans mehr verlangen? Au&szlig;erdem haben wir s&auml;mtliche Gigs zusammen gespielt und waren auf Spanien-Tour. Das ist alles absolut reibungslos gelaufen und war super lustig! Wir haben wieder Blut geleckt und hier sind wir wieder mit Album Nummer zwei! </p>
  265. <p>HH: Dieses Album ist seit ein paar Tagen auf dem Markt. Wie ist denn das Feedback bislang ausgefallen? </p>
  266. <p>Roberto: Mehr als positiv... und vor allem besser als beim ersten Album. Vor allem in England kommt das Album sehr stark an, und das obwohl es eigentlich sehr schwer ist Fu&szlig; zu fassen in einem Land, wo eben diese Art Musik auch herkommt... vor allem schwer f&uuml;r Bands, die nicht aus England sind! Wir haben riesen Fanresonanzen und die Leute, die das Album bis jetzt gekauft haben und uns auf facebook oder sonst wo schreiben, sind sehr zufrieden. Es wird sich noch zeigen, wie es allgemein l&auml;uft, denn das Album ist ja erst raus und viele Leute kennen uns noch gar nicht, da wir ehrlich gesagt noch eine neue Band sind. </p>
  267. <p>HH: Wenn man sich die Musiker von Devil's Train so ansieht, stammt ihr ja allesamt eher aus der klassischen Heavy- und Power Metal-Richtung. Wie kam es, dass ihr nun zu so einem bluesigen Rockalbum zusammengefunden habt?</p>
  268. <p>Roberto: Wir alle sind in den 70er Jahren aufgewachsen, und in dieser Zeit ist eben diese Musik auch gro&szlig; geworden. Dass wir jetzt Metal spielen, ist eine Entwicklung die sp&auml;ter gekommen ist. Davon abgesehen sind wir alle gro&szlig;e Fans dieser Musik a la Bad Company, Led Zeppelin, Van Halen oder von den sp&auml;teren Bands wie Badlands, Blue Murder, Tesla usw. Devil's Train allerdings haben ich und Lakis gegr&uuml;ndet und J&ouml;rg und Jari sind sp&auml;ter dazu gesto&szlig;en. J&ouml;rg habe ich das Zeug auf unserer Stratovarius / Mystic Prophecy Tour vorgespielt. Er war sehr &uuml;berrascht von der Qualit&auml;t der Musik und wollte sofort mitmachen. So hat eben alles angefangen... als Projekt eben und jetzt, wie man auch am neuen Album h&ouml;rt, sind wir zur Band gewachsen.</p>
  269. <p>HH: Wie du schon sagst, l&auml;sst es sich kaum wegdiskutieren, dass der 70er Hard Rock einen gewissen Einfluss auf den Sound von Devil's Train hat. Ihr habt ja mit dem "Immigrant Song" von Led Zeppelin und Steppenwolfs "Born To Be Wild" auch zwei Klassiker aus dieser Zeit gecovert. Standen da noch andere Nummern zur Auswahl f&uuml;r ein Cover?</p>
  270. <p>Roberto: Es gibt so viele geile Songs von damals... das w&uuml;rde kein Ende haben. Aber wir haben eben die Songs genommen, die wir auch live spielen. Vor allem finde ich, dass diese Songs Stationen dieser Musik sind, die eben jeder kennt. Umso schwieriger ist es, sie gut zu covern. Auf eine 1 zu 1 Kopie haben wir keinen Bock, darum versuchen wir jedem Coversong die Duftnote von Devil's Train zu geben... hmmmmm was ich gern beim n&auml;chsten Album machen will, ist einen Song von ZZ Top... welchen werde ich dir aber nicht sagen, dann nehme ich den &Uuml;berraschungseffekt nur vorweg.</p>
  271. <p>HH: Gut, dann frag ich gar nicht erst. Wenn man einen Blick auf die gegenw&auml;rtige Rocklandschaft wirft, f&auml;llt auf, dass sich sehr viele (auch junge) Bands deutlich am Stil und am Sound der Siebziger orientieren - Blues Pills, Rival Sons, Blackberry Smoke, um nur ein paar zu nennen. Woran glaubst du liegt das?  </p>
  272. <p>Roberto: Keine Ahnung... h&ouml;re mal Black Stone Cherry an... diese Jungs sind scheinbar von Geburt an gleich mit einer Klampfe und dem Rock'n'Roll im Blut aufgewachsen. Warum sollten sie nicht diese Musik machen, die ihnen liegt? Ich finde, diese Art Musik ist nicht einfach zu machen. Wenn es dir nicht im Blut liegt, dann kannst du es vergessen! Der Groove, der Blues, das Feeling... da muss alles passen, sonst kannst du es in die Tonne treten. Ich finde als Band muss man das machen, das einem am besten liegt und nicht einfach das, was sich gerade verkaufen l&auml;sst. Diese von dir genannten Bands und viele andere sind eben von der 70er und 80er Musik beeinflusst und Gott sei Dank haben sie herausgefunden, dass sie diese Musik auch am besten spielen k&ouml;nnen. Ich bin happy, dass es noch junge Bands gibt, die sich an diese Musik wagen! </p>
  273. <p><img class="bildlinks" src="bilder/002_interviews/507_Devils_Train_Band.jpg" border="0" alt="Foto von Devil's Train" /></p>
  274. <p>HH: So wie eben auch Devil's Train. Trotz einiger Links in die Rockgeschichte klingt ihr aber dennoch unglaublich frisch und zeitgem&auml;&szlig;. Was w&uuml;rdest du sagen, ist eure Rezeptur? Mit einer dicken Produktion alleine ist es ja nicht getan... </p>
  275. <p>Roberto: Nein, eine Produktion reicht nicht... aber sie sollte so sein, dass sie zur Musik passt. Gerade bei unserer Art Musik muss der Sound grooven und eben lebendig sein und nicht digital zu Tode produziert mit Trigger Drums und wei&szlig; Gott mit welchem modernen Bullshit sonst noch. Die Frische kommt daher, dass die Songs einfach grooven und wie ich schon gesagt habe, es liegt uns einfach, so eine Musik zu spielen. Einfach hinstellen und sagen, ich mach jetzt Blues-Rock-Mucke, das geht nicht. Mit wenigen Worten... wir sind mit dieser Art Musik aufgewachsen und sie flie&szlig;t in unseren Adern!</p>
  276. <p>HH: Im Vorfeld der V&Ouml; wurden bereits zwei Videos ins Netz gestellt, n&auml;mlich zu den Songs "Hollywood Girl" und "Mr. Jones". Ich k&ouml;nnte mir vorstellen, dass besonders die Dreharbeiten zu "Hollywood Girl" m&auml;chtig spa&szlig;ig waren...</p>
  277. <p>Roberto: Klar macht es Spa&szlig;, Videos zu drehen, und noch mehr wenn dabei diese ganzen M&auml;dels um einen herum tanzen. Aber all das ist kein Spiel, sondern viel Arbeit. Wir standen um 6 Uhr fr&uuml;h auf, um eben ein Video zu machen und standen nachts um 24 Uhr immer noch vor der Kamera. Also nichts von wegen nur die sch&ouml;nen M&auml;dels ansehen. Die Arbeit f&uuml;r ein gutes Video ist sehr anstrengend. H&ouml;llisch w&uuml;rde ich sagen, wenn du sechs Stunden unter der Sonne bei 40 Grad stehst mit einer Lederhose - argggggggghhhhhhhh</p>
  278. <p>HH: Gerade bei "Hollywood Girl" steckt nicht nur optisch auch so ein bisschen 80er-Jahre Sleaze Rock mit drin. Kann es sein, dass M&ouml;tley Cr&uuml;e hier die Blaupause geliefert haben? Schlie&szlig;lich gibt's ja auch einen Textzeile "She's got looks that kill" in eurem Song...  </p>
  279. <p>Roberto: Vor M&ouml;tley Cr&uuml;e gab es Hunderte von Bands, die sowas gemacht haben mit Frauen etc... Kiss vor allem. Auch der Text hat nichts mit M&ouml;tley Cr&uuml;e zu tun, er passt halt genau auf diese Szene, die wir gedreht haben. Wir sind auf keinen Fall inspiriert von M&ouml;tley Cr&uuml;e. Ob Musik oder Text - Hard Rock hat schon immer was mit Frauen zu tun und das ist auch gut so, haha. Schlie&szlig;lich macht das alles interessanter und die Leute haben au&szlig;er der Musik auch ein bisschen Spa&szlig;... das Auge isst ja bekanntlich mit, wie man so sch&ouml;n sagt, hahahaha.</p>
  280. <p>HH: Deswegen taucht das Thema Frauen in euren Songs vermutlich des &Ouml;fteren auf. Wird hier nur gezielt ein Klischee bedient oder stammen die Lyrics auch ein bisschen aus dem Leben... vielleicht sogar der Musiker selbst?</p>
  281. <p>Roberto: Es sind verschiedene Stories, in denen Frauen erw&auml;hnt werden. Nat&uuml;rlich sind da vom eigenem Leben auch sehr viele Sachen mit verarbeitet. Man schreibt ja nicht einfach los, sondern ist von etwas inspiriert, und das kommt eben ins Thema mit rein. Ohne Klischees &uuml;berlebt diese Art Musik nicht. Das geh&ouml;rt einfach mit rein. K&ouml;nnten wir uns auch wie eine Black Metal Band anziehen und anmalen und dann nen Titel wie Hollywood Girl singen? Das ginge gar nicht. Es ist ein Teil unserer Musik. Klischee oder nicht. Es passt einfach dazu und das ist schon seit fast 50 Jahren nicht anders.</p>
  282. <p>HH: Was ist denn die perfekte B&uuml;hne und was das perfekte Publikum f&uuml;r Devil's Train? </p>
  283. <p>Roberto: Alle B&uuml;hnen sind perfekt f&uuml;r Devil's Train... es gibt keinen Unterschied zwischen der oder der B&uuml;hne und diesem oder jenem Publikum. Wenn du dein Ding mit Herz und Seele machst, dann bekommen die Leute das auch mit. Das Publikum ist ja nicht doof, sondern kann unterscheiden, ob jemand Bock auf etwas hat oder nicht. Allerdings denke ich, dass es wichtig ist auf B&uuml;hnen und mit anderen Bands zu spielen, wo diese Art Musik auch erw&uuml;nscht und nicht deplatziert ist, also nicht auf irgendeinem Festival, wo eben mehr Musik der harten Gangart angesagt ist... die Wunschpalette ist da ja riesig.</p>
  284. <p>HH: Wenn ich mir die Videos zu "American Woman" und "Mr. Jones" so ansehe, k&ouml;nnte man meinen, ihr seid auf einem Bikerfestival auch ganz gut aufgehoben...</p>
  285. <p>Roberto: Indeed! Aber die Tour in Spanien hat uns gezeigt, dass sich offenbar alle m&ouml;glichen Leute von uns angesprochen f&uuml;hlen, von 15- bis 70-J&auml;hrigen... wir haben auch in letzter Zeit sehr viele Bikerangebote bekommen, um auf ihren Festen zu spielen. Mal sehen, wie sich das in Zukunft entwickelt. </p>
  286. <p>HH: Gibt es denn schon Pl&auml;ne f&uuml;r die kommende Saison? Auf eurer Homepage konnte ich hierzu noch nichts finden.</p>
  287. <p>Roberto: Das Album ist neu und es kommen immer wieder Anfragen rein. Wir wollen aber eben nicht nur wegen des Geldes spielen, sondern uns die Gigs aussuchen, die wir interessant finden. Im Moment planen wir was, aber da will ich nicht ins Detail gehen. Das kommt demn&auml;chst alles auf die Webseite. Devil's Train werden definitiv die Bahngleise auf Tour steuern!</p>
  288. <p>HH: Wer II sagt, muss ja in der Regel auch III sagen. Habt ihr schon dar&uuml;ber beraten, ob Devil's Train weiterhin am Start bleiben? </p>
  289. <p>Roberto: Ob du es glaubst oder nicht. Wir haben schon so viele Songs mit Lakis f&uuml;r II geschrieben, dass es locker f&uuml;r III und IV reichen w&uuml;rde. Also eins ist sicher: Diesen Teufelszug wird es noch l&auml;nger geben!!</p>
  290. ]]></content></entry><entry>
  291. <title type="html">
  292. <![CDATA[ Wolfen ]]>
  293. </title>
  294. <link href="http://www.heavyhardes.de/interview-506.html" />
  295. <id>http://www.heavyhardes.de/interview-506.html</id>
  296. <updated>2014-10-31T00:00:00+01:00</updated>
  297. <published>2014-10-31T00:00:00+01:00</published><content type="html"><![CDATA[ <p><span class="em">Mit ihrem f&uuml;nften Album Evilution haben die K&ouml;lner Metalheads von Wolfen einmal mehr bewiesen, dass sie tolle Songs schreiben k&ouml;nnen ohne dabei R&uuml;cksicht zu nehmen auf irgendwelche aktuellen Trends. Gitarrist Frank J. Noras erz&auml;hlt uns ein wenig &uuml;ber die Band, ihre Einstellung und warum das Album auch Bruce Willis hei&szlig;en k&ouml;nnte.</span></p>
  298. <br /><p>HH: Ein fr&ouml;hliches Hallo und gleich mal meinen Gl&uuml;ckwunsch zu eurem neuen Album Evilution! Ich denke, die Scheibe ist in unserem Magazin ganz gut weg gekommen. Wie sind denn die Kritiken im Allgemeinen ausgefallen? Seid ihr mit dem Feedback zufrieden oder gab's auch richtig harte Schelte? </p>
  299. <p>Frank: Hallo, vielen Dank. Ja, das Album wird momentan sehr positiv aufgenommen, was uns ungemein freut. Im Gro&szlig;en und Ganzen k&ouml;nnen wir mehr als zufrieden sein und teilweise &uuml;bertreffen die Reviews unsere Erwartungen. Es steckt immer sehr viel Arbeit in so einer Produktion und wenn anschlie&szlig;end die Resonanz so gut ausf&auml;llt, ist das einfach geil.</p>
  300. <p>HH: Evilution ist nun euer f&uuml;nftes Studioalbum und obwohl ihr auch in der Vergangenheit eine ganz gute Presse bekommen habt, hat die Band doch noch einen gewissen Status als Underdog. Was meinst du, woran das liegt?</p>
  301. <p>Frank: In einer Plattenkritik schrieb einer so treffend, Wolfen ziehen seit jeher ihren Stiefel durch und verfallen nicht irgendwelchen Trends. Da wir auch uns nicht eindeutig einem Metal-Stil zuordnen lassen, f&auml;llt es wohl dem einen oder anderen schwer sich f&uuml;r uns zu entscheiden. Viele Leute brauchen Schubladen und die gibt es bei uns nicht oder nicht so eindeutig. Wir spielen unseren Stil aus Thrash-Metal oder Power-Metal mit Melodien und meist klaren und oft auch mehrstimmigen Ges&auml;ngen. Es wurde schon zu unserer ersten CD gesagt, dass wir uns zwischen die St&uuml;hle setzen. Aber vielleicht ist jetzt die Zeit gekommen, dass die Fans uns auf diesem Weg folgen und sich nicht durch Schubladen einschr&auml;nken lassen wollen.</p>
  302. <p>HH: Womit verdienen denn Musiker von Wolfen ihre Br&ouml;tchen?</p>
  303. <p>Frank: Also, Holger hat eine Merchandise-Firma, Buckaneer Merch, Andreas verkauft Fenster, T&uuml;ren und so in seiner Firma, Bj&ouml;rn arbeitet beim WDR, Nico befindet sich in der Ausbildung und ich bin Krankenpfleger in der Dialyse. Du siehst, wir k&ouml;nnen alle noch nicht von unserer Musik leben.</p>
  304. <p>HH: Bist du oder ist einer deiner vier Mitstreiter noch in einem anderen Musikprojekt involviert oder ist Wolfen eure einzige Baustelle? </p>
  305. <p>Frank: Holger zockt noch in einer anderen Kapelle und Andreas mischt noch in einer Coverband mit, aber f&uuml;r alle gilt, oberste Priorit&auml;t besitzt Wolfen. Da wir alle berufst&auml;tig sind und/oder Familie haben, ist die Zeit knapp bemessen, sodass Nebenbaustellen eher die Ausnahme sind.</p>
  306. <p>HH: Zum aktuellen Album! Wenn du das gute St&uuml;ck als einen Menschen beschreiben m&uuml;sstest, was w&auml;re das dann f&uuml;r ein Typ?</p>
  307. <p>Frank: Am ehesten w&uuml;rde ich die neue Platte als menschlichen Typ a la Bruce Willis in Stirb langsam beschreiben. Hart, z&auml;h, kein aufgepumpter Muskelprotz, sondern eine ehrliche Haut, die sich durchsetzt und nicht unterkriegen l&auml;sst, mehr Tiefgang als so mancher im ersten Moment erwarten w&uuml;rde.</p>
  308. <p>HH: Also ich w&uuml;rde dem Album schon durchaus ein paar Muckis zugestehen! Hast du selbst einen Favoriten darauf?   </p>
  309. <p>Frank: Sicher, aber das kommt auch immer auf die Stimmung an. Mal brauch ich mehr Melodie, "The Flood", dann mehr H&auml;rte, "Sea Of Sorrows", oder eine Mischung von beidem, "Pure-Culture", oder d&uuml;stere Macht, "All That Remains Is Nothing". Ich mag alle St&uuml;cke auf der neuen CD, wobei auch der Bonustrack f&uuml;r die LP keine Ausschussware ist, sondern ein weiterer geiler Song. Also, ich kann mir momentan die ganze Scheibe reinziehen und genie&szlig;en.</p>
  310. <p>HH: Die Songtitel lassen schon erahnen, dass auch die Lyrics eine wichtige Rolle bei Wolfen spielen. Welche Themen reizen euch denn, am Ende ein Lied dar&uuml;ber zu schreiben? </p>
  311. <p>Frank: Alle Themen, die einen selbst in irgendeiner Weise besch&auml;ftigen oder ber&uuml;hren. Das kann ein Buch sein oder etwas aus den Nachrichten, aus dem pers&ouml;nlichen Umfeld. Da Andreas die meisten Texte verfasst, sind sie oftmals auch auf ihn bezogen, bzw. k&ouml;nnen auch mal pers&ouml;nlicher Natur sein. Aber, wir schreiben &uuml;ber alles au&szlig;er Regenb&ouml;gen, Drachen oder Schl&ouml;ssern im Himmel *grinst*</p>
  312. <p>HH: Worum geht's z.B. in "Digital Messiah"?</p>
  313. <p>Frank: In diesem Text geht es um die Abh&auml;ngigkeit in unserer multimedialen Welt. Viele leben nur noch mit Smartphone vor der Nase, selbstst&auml;ndiges Denken und Handeln verk&uuml;mmert immer mehr und die Abh&auml;ngigkeit von Sozialen Netzwerken und &auml;hnlichem wird immer st&auml;rker. Wir nutzen auch gerne diese Medien, aber einfach abschalten und zwar im eigentlichen Sinn, das k&ouml;nnen nur noch wenige. Darauf soll der Text hinweisen.</p>
  314. <p>HH: Wie stehst du zur Digitalisierung der Musikbranche? </p>
  315. <p>Frank: Die Digitalisierung ist eine feine Sache. Du hast deine komplette CD-Sammlung auf deinem iPod und ein Billyregal weniger im Zimmer stehen *lacht* Das Unsch&ouml;ne ist, dass du als K&uuml;nstler es dadurch nur in Ausnahmef&auml;llen leichter hast, die Kosten f&uuml;r deine Arbeit wieder einzuspielen. Du hast nat&uuml;rlich die M&ouml;glichkeit, schnell deine Musik weltweit anzubieten. Aber Qualit&auml;t hat nach wie vor seinen Preis und den zahlt erst mal der K&uuml;nstler.</p>
  316. <p>HH: Vermisst ihr die gute alte analoge Zeit? Platten, Musikkassetten und vielleicht auch die etwas gr&ouml;&szlig;ere Wertsch&auml;tzung? </p>
  317. <p>Frank: Wie gesagt, es hat alles seine Vor- und Nachteile, aber die allgegenw&auml;rtigen M&ouml;glichkeit auf alle Titel der Welt zuzugreifen l&auml;sst manche auch das Sammeln vergessen und die Vorfreude eine neue LP/CD endlich in den H&auml;nden zu halten hat auch was mit Lebensqualit&auml;t zu tun. Denn, wer keine Tr&auml;ume mehr hat, der lebt auch nicht mehr.</p>
  318. <p><img class="bildlinks" src="bilder/002_interviews/506_Wolfen_Band.jpg" border="0" alt="Foto von Wolfen" /></p>
  319. <p>HH: Das Sch&ouml;ne an Rock und Metal ist ja, dass es trotz aller Digitalisierung am Ende doch Musik zum Anfassen bleibt, da man seine Lieblingsbands live erleben und zusammen mit anderen Fans vor der B&uuml;hne die Sau rauslassen kann. In einem Monat geht ihr auf Tour mit Grave Digger. Worauf d&uuml;rfen sich eure Fans freuen?</p>
  320. <p>Frank: Da wir die erste Band am Abend sein werden, haben wir nicht so viel Spielzeit, als dass wir einen Querschnitt durch alle CDs machen k&ouml;nnten. Wir werden drei, vier neue Songs und zwei von den vorherigen Platten spielen und dann mal sehen, wie die Meute darauf reagiert.</p>
  321. <p>HH: Hast du das aktuelle Album Return Of The Reaper schon geh&ouml;rt?</p>
  322. <p>Frank: Da muss ich leider passen. Ich kenne Grave Digger zwar schon lange, war aber nie so der Fan von ihnen. Also, ich h&ouml;re gerne mal Songs von Chris und seinen Mannen, aber ich k&ouml;nnte dir jetzt keine Faves aufz&auml;hlen. Ich werde mir vor der Tour aber die Scheibe auf jeden Fall noch reinziehen.</p>
  323. <p>HH: Was war in Sachen Liveauftritte denn das bisherige Highlight eurer Karriere?</p>
  324. <p>Frank: Oh, da gab es schon so einige Highlights. Z. B. der Auftritt 1995 im Londoner Marquee Club, oder dieses Jahr als Opener von Van Canto in der ausverkauften Live Music Hall, Co-Headliner von Kreator beim Fun and Crust Festival.</p>
  325. <p>HH: Und was w&uuml;rde f&uuml;r dich einem absoluten Ritterschlag als Musiker gleichkommen?</p>
  326. <p>Frank: Ein Ritterschlag w&auml;re wohl f&uuml;r jeden zum Beispiel als Special Guest von Iron Maiden einen umjubelten Auftritt hinzulegen oder auch von Metallica. Auch wenn sie fr&uuml;her die Hammeralben raus gebracht haben, sind sie aktuell die gr&ouml;&szlig;te Metalband.</p>
  327. <p>HH: Wir kommen zu Ende. Der Rolf von Gun Barrel hat mir in einem Interview mal das Cave und das Valhalla empfohlen, wenn man in K&ouml;ln bei guter Musik mal einen draufmachen m&ouml;chte. W&uuml;rdest du da zustimmen oder hast du noch einen anderen Tipp auf Lager? </p>
  328. <p>Frank: Da kann ich Rolf nur beipflichten. Die Zahl der Metalschuppen ist ziemlich &uuml;berschaubar in K&ouml;ln.</p>
  329. <p>HH: Ich sage herzlichen Dank f&uuml;r das Interview und viel Spa&szlig; auf der Tour!</p>
  330. <p>Frank: Ja, ich danke auch vielmals und vielleicht sehen wir uns ja auf der Tour. W&uuml;rde mich sehr freuen. STAY METAL!</p>
  331. ]]></content></entry><entry>
  332. <title type="html">
  333. <![CDATA[ Pripjat ]]>
  334. </title>
  335. <link href="http://www.heavyhardes.de/interview-505.html" />
  336. <id>http://www.heavyhardes.de/interview-505.html</id>
  337. <updated>2014-06-16T00:00:00+02:00</updated>
  338. <published>2014-06-16T00:00:00+02:00</published><content type="html"><![CDATA[ <p><span class="em">Mit Pripjat macht sich eine junge Band auf den Weg, die (Thrash) Metal-Welt zu erobern. Neben der Musik f&auml;llt dann auch der ungew&ouml;hnliche Name sowie die Themen auf, mit denen sich die Band auf ihrem Album Sons Of Tschernobyl besch&auml;ftigt.</span></p>
  339. <br /><p>HH: Vor kurzem habt ihr euer Deb&uuml;t Sons Of Tschernobyl ver&ouml;ffentlicht. Wie f&uuml;hlt ihr euch jetzt, wo die Scheibe drau&szlig;en ist?</p>
  340. <p>Eugen: K&ouml;nnte alles nicht besser sein. Die Platte ist unfassbar gut angekommen, wir haben immer noch einen Steifen von diesen Reaktionen. F&uuml;r uns alle war es die erste richtige Ver&ouml;ffentlichung &uuml;berhaupt - dass sie so einschl&auml;gt, hatten wir zwar gehofft (wir haben wirklich an die Songs geglaubt), aber dass es dann auch wirklich so kommt, ist nat&uuml;rlich der Wahnsinn. Ich kann es kaum erwarten an dem Folgealbum weiter zu machen!</p>
  341. <p>HH: Wie fallen denn die Reaktionen auf das Album genau aus?</p>
  342. <p>Eugen: Wie schon oben gesagt - sehr, sehr gut. Es kommen vor allem viele Originale auf uns zu, die die wilden Thrash-Achtziger hautnahe miterlebt haben und sagen uns, dass sie seit den Jahren nichts Authentischeres gesehen und geh&ouml;rt haben. Das haut mich jedes Mal um, wenn ich so etwas h&ouml;re. Aber ich verstehe es auch - Pripjat ist Energie und Authentizit&auml;t. Etwas, das 90% der neuen Bands heutzutage leider fehlt. Gut spielen ist eine Sache - gute Songs mit dem richtigen Spirit zu schreiben und sie dann richtig zu performen eine ganz andere.</p>
  343. <p>HH: Wie wichtig sind Reaktionen der Fans und der Presse f&uuml;r euch? Interessiert euch das &uuml;berhaupt?</p>
  344. <p>Eugen: Klar interessieren uns die Reaktionen! Wir schreiben unsere Musik f&uuml;r uns - wenn wir alle gr&uuml;nes Licht f&uuml;r einen Song geben, dann stehen wir auch 100% dahinter. Trotzdem ist positives Feedback oder konstruktive Kritik unabdingbar. Was wir von einigen Fans zu h&ouml;ren kriegen, bringt mich manchmal fast zum Heulen, so herzlich ist das. Die Tatsache, dass wir &uuml;berhaupt Fans haben, ist irgendwie verr&uuml;ckt. Wir sind doch einfach vier Dudes, die Bock haben. Aber genau so muss es auch sein, sch&auml;tze ich.</p>
  345. <p>HH: Pripjat hei&szlig;t die Ortschaft, die dem Tschernobyl-Katastrophengebiet am n&auml;chsten ist. Wieso fiel die Namenswahl ausgerechnet auf diesen Ort?</p>
  346. <p>Eugen: Kirill und ich kommen beide aus Kiew. Ich hatte eine Liste mit diversen Vorschl&auml;gen zu einer unserer ersten Proben mitgebracht und PRIPJAT hat allen sofort gefallen. Wir haben alle unsere ganz eigene Story zu diesem Thema und es ist gut, wenn die Leute durch den Namen an den ganzen Schei&szlig; zur&uuml;ckdenken. Heute haben die Menschen ein Erinnerungsverm&ouml;gen, das nicht einmal &uuml;ber die verdammte Werbepause in der Glotze hinausreicht. So hat uns der Staat dressiert. Wir helfen da also gerne auf die Spr&uuml;nge.</p>
  347. <p>HH: Wie kam es zum Titel Sons Of Tschernobyl? Was steckt dahinter?</p>
  348. <p>Eugen: Das sind wir - vor allem Kirill und ich, aber auch der Rest von uns. Die ganze Generation - man hat mich nie nach meiner Meinung zur Atomspaltung gefragt. Die Bastarde haben einfach mal gemacht und wir wurden in das nukleare Zeitalter hineingeboren und waren auch die ersten Opfer ihres Versagens im zivilen Bereich. Die Ignoranz der Menschen macht mir Angst.</p>
  349. <p>HH: Welche Themen hatten beim Schreiben der Songs noch Einfluss auf euch?</p>
  350. <p>Eugen: Ach vieles. Spa&szlig; an der Musik, das Abgefuckt sein &uuml;ber Politiker, Titten und &Auml;rsche, Bier, Massenm&ouml;rder, Leidenschaft, Kettens&auml;gen - solches Zeug. Ich schreibe bei uns den Gro&szlig;teil der Texte und habe da gerne eine tiefe Message drin - Thrash ist perfekt f&uuml;r so etwas. Ich kann nicht &uuml;ber 08/15-Kram schreiben, sondern nur &uuml;ber Dinge, die mich selbst bewegen und aufw&uuml;hlen. Bobo und K. dagegen brauchen es nicht so "deep". In "Snitches Get Stitches" geht es eigentlich um ein Zitat, dass ich mit dem K. mal in einer Gef&auml;ngnisdoku geh&ouml;rt habe. Es geht darum, dass man Verr&auml;ter, die Snitches absticht. Der schwarze Typ in der Doku sagte es, wir schauten uns an und meinten gleichzeitig - n&auml;chster Song!</p>
  351. <p>HH: Das Cover spiegelt glaube ich die Thematik der Katastrophe gut wieder. Wer hatte die Idee zum Artwork? Wer hat es umgesetzt?</p>
  352. <p>Eugen: Die Idee haben wir zusammen ausgearbeitet und gingen dann zu einem befreundeten K&uuml;nstler aus K&ouml;ln. Der Junge ist der Wahnsinn! Es war seine erste Arbeit dieser Art &uuml;berhaupt und es konnte nicht geiler sein. Er hat das ganze Albumdesign, unser Logo, unsere Shirts etc. entwickelt. Schaut euch unbedingt seine Sachen an: <a href="https://www.facebook.com/1001.nightmares">1001 Nightmares bei Facebook</a></p>
  353. <p>HH: Am besten gefallen mit der Opener "Nuclear Chainsaw", das groovige "Acid Rain" sowie das ruhig beginnende "Born To Hate". Welche Songs habt ihr besonders gern?</p>
  354. <p>Eugen: Wir lieben sie alle! Alle gehen live fantastisch ab, kein Song gleicht dem anderen - das ist auch die St&auml;rke von Sons Of Tschernobyl. Es war nicht geplant - die St&uuml;cke kamen einfach eines nach dem anderen und am Ende ist ein abwechslungsreiches Album entstanden. Ich habe keine Lieblinge.</p>
  355. <p>HH: Welche Favoriten haben sich bei den Fans herauskristallisiert?</p>
  356. <p>Eugen: "Born To Hate" ist definitiv einer davon. "Sons Of Tschernobyl" und "Toxic" auch. Aber auch der Rest - wir haben ein bisschen was von jeder Thrash-Richtung drin, also hat da auch jeder seinen Liebling. Die einen m&ouml;gen das aggressive aufs-Maul-Zeug, die anderen die etwas epischeren/melodischen Sachen. Live gehen sie aber zu allem steil. Da geh&ouml;rt unsere Musik auch haupts&auml;chlich hin!</p>
  357. <p>HH: Wenn Sons Of Tschernobyl eine K&ouml;lner Spezialit&auml;t w&auml;re, was w&auml;re das und warum?</p>
  358. <p>Eugen: Ein Strap-On Dildo. Warum? Weil isso!</p>
  359. <p>HH: Welche ukrainische Spezialit&auml;t spiegelt Sons Of Tschernobyl am besten wieder?</p>
  360. <p>Eugen: Da gibt es dieses au&szlig;er Betrieb gegangen AKW...</p>
  361. <p>HH: Werdet ihr Sons Of Tschernobyl auch live promoten?</p>
  362. <p>Eugen: Wir kommen gerade von einer zweiw&ouml;chigen Tour zur&uuml;ck - es ging nach Deutschland, &Ouml;sterreich, Schweiz und Tschechien. Eine unfassbar geile Zeit! Wir haben viel gelernt und sind jetzt wirklich bereit f&uuml;r den n&auml;chsten Schritt. Live entt&auml;uschen wir nie, das kann ich jetzt wirklich versprechen. Es folgen nat&uuml;rlich konstant Gigs und wir sind weiterhin sehr froh &uuml;ber alle Angebote.</p>
  363. <p>HH: Was kann man von einem typischen Pripjat-Auftritt erwarten? Werdet ihr auch den S&uuml;den der Republik besuchen?</p>
  364. <p>Eugen: In den S&uuml;den kommen wir sicherlich - M&uuml;nchen ist in Planung. Ein Pripjat-Gig ist ein Schlag ins Gesicht, Dude! Das meine ich ernst. Wir geben immer alles und kotzen fast vor Anstrengung beim Zocken, aber so muss der Shit auch laufen. Nichts ist langweiliger als eine Band, die steif auf der B&uuml;hne ihren Kram runterspielt. Ich verspiele mich lieber ein Paar Mal, laufe und springe aber &uuml;ber den ganzen Club. Das machen die Jungs genau so. Wenn ihr euch nach den "guten, alten, wilden Zeiten" zur&uuml;ck sehnt, dann packt eure Kutte aus, tankt Bier und kommt zu Pripjat.</p>
  365. <p>HH: Vielen Dank f&uuml;r eure Zeit, die letzten Worte geh&ouml;ren euch!</p>
  366. <p>Eugen: Vielen Dank f&uuml;r das Interesse! Gebt einen Schei&szlig; auf euren Fernseher, euer Smartphone, eure Partei und eure Superm&auml;rkte! Habt Spa&szlig; am Leben und genie&szlig;t es in vollen Z&uuml;gen. Cheers!</p>
  367. ]]></content></entry><entry>
  368. <title type="html">
  369. <![CDATA[ Gun Barrel ]]>
  370. </title>
  371. <link href="http://www.heavyhardes.de/interview-504.html" />
  372. <id>http://www.heavyhardes.de/interview-504.html</id>
  373. <updated>2014-04-02T00:00:00+02:00</updated>
  374. <published>2014-04-02T00:00:00+02:00</published><content type="html"><![CDATA[ <p><span class="em">Nach dem schlagkr&auml;ftigen Brace For Impact durfte man gespannt sein, ob die K&ouml;lner Heavy-Rocker von Gun Barrel diesen Level halten k&ouml;nnen. In der Tat ist der sechste Streich mit Namen Damage Dancer wieder ein b&auml;renstarkes Rockalbum geworden, &uuml;ber das man gerne etwas mehr erf&auml;hrt. Erneut ist es Gitarrist Rolf Tanzius, der uns weitere Einblicke in das Bandleben gibt und uns verr&auml;t wie man das K&ouml;lsch als Profi trinkt...</span></p>
  375. <br /><p>HH: Hallo Rolf und beste Gr&uuml;&szlig;e aus dem Freistaat! Anl&auml;sslich eures neuen Studioalbums ist nat&uuml;rlich auch dieses Mal wieder eine kleine Frage-und-Antwort-Runde f&auml;llig. Brace For Impact, der Vorg&auml;nger, war ein klasse Album mit durchgehend guten Songs. So etwas legt die Messlatte hoch. Kann das neue Material diesen Level halten?  </p>
  376. <p>Rolf: Hallo Kai, wir gehen an jedes neue Album ran mit dem Ziel, den Vorg&auml;nger zu toppen, setzen uns aber gleichzeitig nicht unter Druck und deshalb glaube ich, dass uns bei jeder Scheibe was Gutes gelingt, da wir frei Schnauze Songs schreiben. Deshalb denke ich, dass Damage Dancer wieder eine klasse Scheibe ist und Brace For Impact in jeden Fall Konkurrenz bietet.</p>
  377. <p>HH: Was erwartet den Fan auf Damage Dancer? </p>
  378. <p>Rolf: Viel Abwechslung!!!! Wir hatten wieder soviel verschiedene Ideen und die dann in einen Pott geworfen und fertig war die Metal-Rock-Rock'n'Roll-Suppe. Es ist f&uuml;r jeden Fan und Neuh&ouml;rer was dabei. Die Scheibe rockt, man kann dazu bangen und ausflippen. Sie &uuml;bertr&auml;gt gute Laune, was will man mehr???</p>
  379. <p>HH: Kannst du kurz erkl&auml;ren, was es mit dem Albumtitel auf sich hat? </p>
  380. <p>Rolf: Eigentlich ganz einfach: alles platt machen. Der Elefant im Porzellanladen, hihi. Nach dem Genuss unserer Musik einfach verbrannte Erde hinterlassen im positiven Sinne.</p>
  381. <p>HH: Was sind deiner Meinung nach die Highlights des Albums und welchen Song w&uuml;rdest du f&uuml;r einen Sampler-Betrag ausw&auml;hlen?</p>
  382. <p>Rolf: Bei mir pers&ouml;nlich gibt es viele Highlights und ich denke, man k&ouml;nnte das gesamte Album auch live spielen, ohne dass ein Durchh&auml;nger dabei ist. Das ist eigentlich ein sehr gutes Zeichen, weil jeder Song super Spa&szlig; macht. Auf unserer CD-Pr&auml;sentation am 21.03. in K&ouml;ln haben wir acht neue Nummern gespielt und alle kamen gnadenlos gut an, obwohl fast keiner die neuen St&uuml;cke kannte, da ja auch der Release am 21.03.war. Meine pers&ouml;nlichen Faves sind: "Builing A Monster","Vultures Are Waiting", "Bashing Thru", "Damage Dancer", "Heading For Disaster", "White Out", "Ride The Dragon", "Backalley Ruler"... das hab ich jetzt spontan runter getippt, weil mir diese Songs sofort was geben. Auf einem Sampler k&auml;men sofort "Bashing Thru" oder "Backalley Ruler" f&uuml;r mich in Frage. Die rocken das Haus und sind ganz typische Gun-Barrel-Nummern. </p>
  383. <p>HH: Wer in eurer Band ist denn bitte der Riffmeister? Bei dem muss ich mich n&auml;mlich glatt bedanken f&uuml;r dieses Monster von einem Riff im Song "White Out", das mir seit Tagen nicht aus dem Kopf gehen will, haha.  </p>
  384. <p>Rolf: Oh danke, du hast den Riffmeister als Interviewpartner. "White Out" hab ich verbrochen und ich bin stolz drauf. Sehr doomig und ich habe mich endlich mal bei den alten Black Sabbath mit diesem Song bedankt, da die mir meine Jugend vers&uuml;&szlig;t haben mit ihrer geilen Musik. Ich hoffe mein Monsterriff bleibt dir noch Monate im Kopf!!</p>
  385. <p>HH: Wie du selber schon gesagt hast, hauen die Songs auf Damage Dancer allesamt ganz ordentlich auf den Putz. Auf eine Ballade hattet ihr dieses Mal keine Lust?</p>
  386. <p>Rolf: Eigentlich immer, ich dachte vorher, dass "Passion Rules" eine wird, aber nachher kam dann doch mehr Power und Speed ins Spiel. Macht nix, wenn wir auf den Putz hauen, kann das nicht verkehrt sein. Es war diesmal keine Ballade dabei, also muss die Band rundum mit ihrem Leben zufrieden sein, hihi. Kein Platz f&uuml;r Traurigkeit!</p>
  387. <p>HH: Wir haben ja beim letzten Interview schon festgestellt, Gun Barrel sind old school bis ins Mark. Wie entstehen denn bei euch die Songs? Trefft ihr euch noch regelm&auml;&szlig;ig im Proberaum mit einem Kasten Bier oder schickt ihr euch Ideen und Soundsamples per E-Mail oder Handy hin und her, wie es heutzutage ja viele praktizieren?</p>
  388. <p>Rolf: Wir sind und bleiben old school. Wir haben keinen Kasten Bier, sondern palettenweise Bier im Proberaum und da nach der Probe keiner mehr Auto fahren kann, h&auml;ngen wir eben &ouml;fters zusammen, hihi - ist tats&auml;chlich so! Wir senden uns nix zu, bei uns lebt das alte Handwerk. Neue Ideen werden nerv&ouml;s den anderen vorgetragen, werden sie genehmigt, freut man sich und dann geht's direkt an die Arbeit, damit der Funke bleibt und es zu brennen anf&auml;ngt. Wenn noch mehr gute Ideen hinzukommen, hebt das nat&uuml;rlich noch mehr die Bandstimmung. Handys haben wir nur zum Telefonieren.</p>
  389. <p><img class="bildlinks" src="bilder/002_interviews/504_Gun_Barrel_Band.jpg" border="0" alt="Foto von Gun Barrel" /></p>
  390. <p>HH: Mit Brace For Impact wart ihr neben Wizard, Majetsy und Grave Digger im Line-Up der German Metal Attack Tour Anfang letzten Jahres unterwegs. Ich hab mir die Sache in Geiselwind angesehen und hab mich dann doch ein bisschen ge&auml;rgert, dass ihr als Opener nur eine halbe Stunde Spielzeit hattet. Mal abgesehen von der etwas ungl&uuml;cklichen Position im Line-Up - was habt ihr denn von dieser Tour mitgenommen? </p>
  391. <p>Rolf: Die Position als Opener empfanden wir nicht als ungl&uuml;cklich. Die Locations waren fast immer zu Beginn schon proppevoll und es herrschte auf der gesamten Tour Metal- und Partystimmung seitens der Bands und des Publikums. Wir haben uns mehr wie wohl gef&uuml;hlt und konnten jeden Abend &uuml;berzeugen. Es hat uns echt was gebracht. Wir haben viele neue Fans, super nette Leute kennen gelernt, Interviews gegeben, Autogramme gegeben und alle Bands waren super Kumpels, was will man mehr??<br />
  392. Wir werden noch oft an diese Tour zur&uuml;ck denken. Da hat der Chris Boltendahl echt was Geiles mit der "German-Metal-Attack" ins Leben gerufen.</p>
  393. <p>HH: Gab's auch so was wie Pleiten, Pech und Pannen oder lief alles wie am Schn&uuml;rchen?</p>
  394. <p>Rolf: In Speyer haben wir unsere Backline in unseren Bus gepackt und ich Hirn habe vergessen die T&uuml;re zu schlie&szlig;en. Die Hintert&uuml;r stand auf und Tonis  Hardwarekiste fiel auf dem Weg zum Hotel aus dem Wagen, ohne dass ich es bemerkte. Ein Autofahrer hatte die Kiste nachts im Dunkeln beinahe &uuml;berfahren und dann bei der Polizei abgegeben. Das war Gl&uuml;ck, da unser Drummer mir gegen&uuml;ber diesen fiesen, dunklen Killerblick drauf hatte. Als er seine Kiste von der Polizei zur&uuml;ckholte, war er ganz schnell wieder lieb und alles war gut, auch mein Puls wieder.</p>
  395. <p>HH: Ist heuer wieder etwas Vergleichbares geplant? Oder vielleicht das eine oder andere Festival?</p>
  396. <p>Rolf: Wir sind ab 03.04.2014 mit Brainstorm und Hellbound unterwegs und es sind einige Angebote am Start. Wir m&uuml;ssen sehen was kommt, was zeitlich passt usw.<br />
  397. Ich hoffe, es kommt viel, die neue CD soll jeder h&ouml;ren und au&szlig;erdem sind wir Stra&szlig;enkinder.</p>
  398. <p>HH: Die Geier warten schon, darum sollte man an seinen Tr&auml;umen festhalten, so in etwa hab ich einen Vers eures neuen Songs "Vultures Are Waiting" in Erinnerung behalten. In unserem letzten Interview hast du mir erz&auml;hlt, es w&auml;re ein Traum der Band, einmal in den Staaten oder in S&uuml;damerika spielen zu k&ouml;nnen. Seid ihr diesem Traum mittlerweile ein bisschen n&auml;her gekommen?</p>
  399. <p>Rolf: Nein leider nicht, aber ich wei&szlig;, das irgendein "Geier" in den Staaten oder S&uuml;damerika auf uns wartet, hihi!!!!!</p>
  400. <p>HH: Davon mal ganz abgesehen - was w&auml;re f&uuml;r eine Band wie Gun Barrel der ultimative Ritterschlag?</p>
  401. <p>Rolf: Noch mal Wacken wie 2004 und eine amtliche Tour mit einem unserer alten Helden. Es gibt viel in der Branche, was einem zum Ritter machen k&ouml;nnte!</p>
  402. <p>HH: Das war's auch schon wieder mit meinen Fragen. Besten Dank und alles Gute weiterhin! Halt! Eines hab ich noch vergessen - warum kriegt man das K&ouml;lsch eigentlich in so winzigen Gl&auml;sern? Wir in Bayern saufen das Zeug in Ma&szlig;en und bei euch kriegt man ein besseres Stamperl vor die Nase gesetzt. Ich dachte ich frag einfach mal, ob es daf&uuml;r tats&auml;chlich eine ernsthafte Begr&uuml;ndung gibt, als K&ouml;lner wei&szlig;t du ja so was unter Umst&auml;nden...</p>
  403. <p>Rolf: Weil man K&ouml;lsch in diesen Gl&auml;sern mit einem Schluck leer saufen kann ohne abzusetzen. Dann hat man auch noch den "Kranz" vor sich stehen:<br />
  404. rechte Hand ansetzen, leer machen, linke Hand neues frisches volles Bierglas nehmen und so geht das die ganz Nacht, Tag, Woche...<br />
  405. Wir trinken aber auch eure Ma&szlig; von Herzen gerne, auch ohne abzusetzen, hehe!!!<br />
  406. Rockt das Haus!!!</p>
  407. ]]></content></entry></feed>

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